Zum Inhalt springen

Reporter des Satans

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Februar 2013 um 16:32 Uhr durch Anstecknadel (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Film
Titel Reporter des Satans
Originaltitel Ace in the Hole
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1951
Altersfreigabe
Stab
Regie Billy Wilder
Drehbuch Walter Newman
Lesser Samuels
Billy Wilder
Produktion William Schorr
Billy Wilder
Musik Hugo Friedhofer
Kamera Charles Lang
Schnitt Arthur P. Schmidt
Besetzung
  • Kirk Douglas: Charles 'Chuck' Tatum
  • Jan Sterling: Lorraine Minosa
  • Robert Arthur: Herbie Cook
  • Porter Hall: Jacob Q. Boot
  • Frank Cady: Mr. Federber
  • Richard Benedict: Leo Minosa

Reporter des Satans (Originaltitel: Ace in the Hole) ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahr 1951 von Billy Wilder. Die Geschichte beruht auf einer Begebenheit aus dem Jahr 1925, bei der W. Floyd Collins aus Sand Cave, Kalifornien, in einer Höhle eingeschlossen wurde und starb. Ein weiterer Bezug ist der Roman The Cave von Robert Penn Warren.

Handlung

Der Reporter Chuck Tatum ist ein egozentrischer ambitionierter Reporter. Von New Mexico aus hat er sich nach New York gearbeitet, wurde dabei von elf Redaktionen gefeuert, unter anderem wegen Beleidigung, Trunksucht und Ehebruch. Nun schreibt er für das Albuquerque Sun-Bulletin, eine kleine Lokal-Zeitung.

Während Tatum über eine Klapperschlangenjagd berichtet, hört er von Leo Minosa, einem Einwohner, der auf der Suche nach indianischen Artefakten in einer Höhle eingeschlossen wurde. Tatum glaubt, eine Sensations-Reportage schreiben zu können. Er behindert die Rettungsarbeiten und lässt den Sheriff Druck auf die Ingenieure ausüben, damit sie eine langsamere Rettungsmethode benutzen. Tatum will damit erreichen, seine Reportage landesweit verkaufen zu können.

Die Ehefrau des Verunglückten, Lorraine, verbündet sich mit Tatum. Sie führt das Geschäft ihres Mannes weiter, das durch die Schaulustigen, die nach und nach eintreffen, profitiert. Der bislang idealistische Fotograf der Zeitung, Herbie Cook, malt sich seinen Gewinn aus, wenn er die Bilder an ein großes Magazin verkauft.

Tausende von Leuten kommen in die Stadt, die Rettungsaktion nimmt jahrmarktähnliche Ausmaße an. Doch die Partyatmosphäre löst sich auf, als sich seine Tragödie abzeichnet. Der Verschüttete wird immer schwächer, Tatum versucht nun, die Rettungsarbeiten anzutreiben. Minosa stirbt, Tatum ist schuldbeladen.

Kritiken

„Packendes, exzellent inszeniertes und gespieltes Drama, das – mit einem gewissen Zynismus - die Praktiken der Boulevardpresse und die menschliche Habgier kritisch bloßstellt. Einer der bittersten Filme Billy Wilders.“

Lexikon des internationalen Films[1]

„Böse rechnet Billy Wilder mit der „Yellow Press“ und der Sensationsgier der Leute ab. Presse und Zuschauern gefiel der vorgehaltene Spiegel erwartungsgemäß nicht. Dabei ist der Film virtuos gedreht und gespielt.“

„Ein packendes, exzellent inszeniertes und gespieltes Drama, das - mit einem gewissen Zynismus - die Praktiken der Boulevardpresse bloßstellt. Eine brillante Breitseite auf die Sensationslüsternheit des Publikums, sicher einer der bittersten Filme Billy Wilders, der jedoch kommerziell floppte.“

Zeitschrift Prisma[3]

„In Reporter des Satans schildert Billy Wilder scharfsinnig und mit pointierter Kritik das menschliche Fehlverhalten eines Mannes, der für seinen beruflichen Aufstieg über Leichen geht. Aber auch die sensationssüchtige und menschenverachtende Haltung einer Gesellschaft, die gierig konsumiert, was ihr von den Medien vorgesetzt wird, attackiert Wilder aufs schärfste. "Reporter des Satans" ist Billy Wilders bitterster Film seiner großartigen Karriere.“

Auszeichnungen

Oscarverleihung 1952
National Board of Review, USA
  • 1951 NBR Award für die beste Schauspielerin an Jan Sterling
Venedig Film Festival
  • 1951 International Award an Billy Wilder
  • 1951 Nominierung für den Goldenen Löwen

Hintergründe

Während das Drehbuch noch in Arbeit war, erhob der Schauspieler Victor Desny Klage gegen den Film. Desny behauptete, der Film sei eine nicht autorisierte Version der Geschichte von Floyd Collins. Da Desny die Rechte der Geschichte besaß, ging er von Urheberrechtsverletzung aus. Der Streit wurde außergerichtlich beigelegt.

Als der Film herauskam, gab es negative Beurteilungen und in Folge davon finanzielle Einbußen. Das Studio änderte daraufhin – ohne Billy Wilders Einverständnis – den Original-Titel in The Big Carnival, um das Einspielergebnis zu verbessern. Es brachte aber nichts.

Das Studio erbaute für 30.000 US-Dollar die Kopie eines indianischen Pueblo an der Klippe in der Nähe des Aussichtspunktes Trading Post an der Route 66, westlich von Gallup (New Mexico). Nachdem die Filmarbeiten abgeschlossen waren, blieb der Bau bestehen, und der Eigentümer des Trading Post benutzte ihn, um Touristen in sein Geschäft zu locken. (Quelle: IMDb)

Einzelnachweise

  1. Reporter des Satans im Lexikon des internationalen Films
  2. http://www.cinema.de/film_aktuell/filmdetail/film/?typ=inhalt&film_id=29113
  3. http://www.prisma-online.de/tv/film.html?mid=1951_reporter_des_satans
  4. http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/film/woche/90534/index.html