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Benutzer:César/Artikelarchiv

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Rosemary Harris (* 19. September 1927 in Ashby, Suffolk, England) ist eine britische Theater- und Filmschauspielerin.

Biographie

Ausbildung und Broadway-Debüt

Rosemary Harris wurde 1927 als Tochter von Stafford Berkley Harris und seiner Ehefrau Enid Maude Frances in der englischen Grafschaft Suffolk geboren. Kurze Zeit später zog die Familie nach Indien, wo Harris bis zu ihrem sechsten Lebenjahr aufwuchs. Nach ihrem Schulabschluß bereitete sich Harris auf eine berufliche Laufbahn als Krankenschwester vor, ehe sie ihre Pläne verwarf und ins Schauspielfach wechselte. 1948 feierte die charismatische Schauspielerin ihr Bühnendebüt in dem Stück Winter Sunshine, in der sie nur einen einzigen Satz vortrug. In den Jahren 1951 bis 1952 studierte Rosemary Harris an der renommierten Royal Academy of Dramatic Art in London, wo sie u. a. erste Preise erhielt. 1951 feierte Harris in den USA ihr TV-Debüt mit Cradle of Willow. Kurze Zeit später gab sie auch auf dem New Yorker Broadway ihr Theaterdebüt in dem Stück Climate of Eden (1952), in dem sie von Kritikern als "allerschönstes Mädchen am Broadway" gefeiert wurde. Obwohl man das Schauspielensemble mit dem Theatre World Award ausgezeichnete, wurde das Stück nur zwanzig Mal aufgeführt. Nach der Einstellung des Spielbetriebs kehrte Harris in ihre Heimat England zurückkehrt und debütierte am Londoner West End in der britischen Premiere von The Seven Year Itch (1952), das ein Jahr im Aldwych Theatre aufgeführt wurde. Das Stück wurde zwei Jahre später von Billy Wilder unter dem Titel Das verflixte 7. Jahr, in dem Marilyn Monroe Harris' Part übernahm, verfilmt.

Von 1954 bis 1955 war Rosemary Harris Mitglied des Bristol Old Vic Theatre. Hier war sie u. a. als Beatrice in dem Stück Much Ado About Nothing und als Elizabeth Proctor in Arthur Millers Hexenjagd zu sehen. Nach der Saison in Bristol wechselte Harris zum Ensemble des renommierten Old Vic Theatres in London. Hier war sie u. a. als Desdemona gemeinsam mit Richard Burton in einer Produktion von Othello zu sehen. Es folgte unter der Regie von Tyrone Guthrie die weibliche Titelrolle der Cressida in William Shakespeares Komödie Troilus und Cressida, die von der jahrelange Belagerung Trojas handelt. Im Dezember 1956 wiederholte sie diese Rolle, als die Old Vic Company kurzweilig das Stück am New Yorker Broadway aufführte.

Als die Theatersaison endete, beschloss Rosemary Harris in New York zu bleiben. 1957 folgten vermehrt Rollen im US-amerikanischen Fernsehen, darunter drei Episoden in Alfred Hitchcocks Fernsehreihe Alfred Hitchcock Presents, sowie die Fernsehproduktion von Hitchcocks Suspicion beim The Kraft Television Theatre. 1958 folgte ein erneuter Broadway-Auftritt in dem Stück Interlock, in dem sie an der Seite von Celeste Holm am ANTA Playhouse agierte. Dem Stück war nur wenig Erfolg bei Publikum und Kritikern beschieden und wurde nur ganze vier Mal aufgeführt. Es folgte von 1958 bis 1959 das Stück The Disenchanted, in dem sie an der Seite von Jason Robards zu sehen war. Zu den Fernsehproduktionen im Jahre 1958 gehörten u. a. die Hauptrollen in NBC-Filmen Dial M For Murder, dass vier Jahre zuvor mit Grace Kelly in der Hauptrolle verfilmt worden war, sowie die der Cathy in Wuthering Heights. Hier agierte sie erneut an der Seite von Richard Burton.

Erfolg mit "Der Löwe im Winter"

Im Jahre 1959 lernte Rosemary Harris den drei Jahre jüngeren Schauspieler Ellis Rabb kennen, der von einer eigenen Theatergruppe träumte. Beide heirateten im Dezember 1959 und Rabb gründete zusammen mit ihr die APT (The Association of Producing Artists). In den folgenden Jahre avancierte Harris zu einer enormen populären und vielseitigen Darstellern auf beiden Seiten des Atlantiks, die sowohl in klassischen als auch modernen Theaterrollen Publikum und Kritiker überzeugen konnte. 1963 kehrte die Schauspielerin nach England zurück und wurde Mitglied von Laurence Oliviers National Theatre Company in der sie in Hamlet als Ophelia an der Seite von Peter O'Toole agierte, bzw. als Ilyena mit Laurence Olivier in Uncle Vanya zu sehen war. In letzterer war sie auch in der gleichnamigen TV-Produktion im selben Jahr sehen. Während sie in dieser Zeit vielfach in den Stücken der APT zu sehen war, markierte das Jahr 1966 einer ihrer größten Erfolge. In dem Stück The Lion in Winter, spielte sie bei der Premiere auf dem New Yorker Broadway die weibliche Hauptrolle der Eleonore von Aquitanien. Das Ränkespiel am englischen Königshof um 1183 brachte ihr einen Tony Award als Beste Hauptdarstellerin in einem Theaterstück ein. Der Löwe im Winter wurde zwei Jahre später von Anthony Harvey mit Peter O'Toole, Anthony Hopkins und Katharine Hepburn verfilmt, wobei Hepburn Rosemary Harris' kreierten Part übernahm und mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.

Nach dem großen Erfolg mit Der Löwe im Winter, erfolgte der Bruch mit Ehemann Ellis Rabb, der sie in einem der letzten ATP-Stücke als Natasha in Krieg und Frieden in Szene setzte. Beide ließen sich 1967 scheiden und im gleichen Jahr heiratete Rosemary Harris am 21. Oktober den US-amerikanischen Schrifsteller und Drehbuchautor John Ehle. Mit ihm reist sie nach London, wo sie in Paul Rogers Stück Plaza Suite zu sehen war, bevor sie in die USA zurückkehrte. Nach der Geburt ihrer Tochter Jennifer, feierte Harris weiterhin Erfolge auf der Bühne, sowohl in klassischen als auch in modernen Rollen. Zu den wichtigen Stücken gehören Harold Pinters Old Times (1971) in der sie die eigenwillige Anna speilte, The Royal Family (1975), die Rolle einer einfachen englischen Hausfrau, die ihre Nachbarn als Spione entlarvt in Pack of Lies (1985), die Mutter einer Diabetikerin in Steel Magnolias (1991), die resolute Großmutter in Neil Simons Lost in Younkers (1992), eine frustierte Ehefrau in An Inspector Calls (1994) und die selbstzufriedene Agnes in Edward Albees A Delicate Balance (1996). Für den wichtigen US-amerikanischen Theaterpreis, den Tony Award, wurde sie nach dem Erfolg von Ein Löwe im Winter weitere sieben Mal als beste Hauptdarstellerin nominiert. Ihr Rekord von drei Nominierungen in Folge (1984 - 1986) konnte bisher kein Theaterschauspieler oder -schauspielerin einstellen. Bei ihrer letzten Nominierung im Jahr 2000 für Waiting in the Wings mußte sie sich ihre Tochter Jennifer Ehle geschlagen geben, die ebenfalls ins Schauspielmetier wechselte.

Filmkarriere

Die Filmkarriere von Rosemary Harris hatte sich stets der Theaterarbeit unterzuordnen. So spielte die Engländerin während ihre bald sechzig jährigen Karriere als Schauspielern in nur 36 Film- und TV-Produktionen. Ihr Filmdebüt gab sie 1954 an der Seite von u. a. Stewart Granger, Peter Ustinov und Elizabeth Taylor in der Nebenrolle der Mrs. Fitzherbert in Curtis Bernhardts Drama Beau Brummell - Rebell und Verführer. Ihr US-Filmdebüt erfolgte 1968 in Jacques Charons Komödie A Flea in Her Ear. Im auf dem Theaterstück Puce à l'oreille von Georges Feydeau basierenden Film spielte Harris die Ehefrau von Rex Harrison, die ihn verdächtigt eine Affäre zu haben und diesen auf frischer Tat ertappen möchte. Zu Rosemary Harris bekannteren Werken zählen die siebenteilige BBC-TV-Miniserie Notorious Woman (1974), in der sie die Schriftstellerin Georges Saint verkörperte, die im Rahmen der TV-Serie Masterpiece Theatre ausgestrahlt wurde und für die sie einen den wichtigsten US-amerikanischen TV-Preis Emmy erhielt, sowie Marvin J. Chomskys TV-Mini-Serie Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß. Hier spielt Harris an der Seite von u. a. James Woods, Meryl Streep und Ian Holm die aristokratische Berta Palitz-Weiß, Matriarchin einer jüdisch-deutschen Familie, die teilweise dem Holocaust zum Opfer fällt. Für die TV-Mini-Serie erhielt Harris 1979 den Golden Globe und eine Emmy-Nominierung.

Nach dem Auftritt in The Boys from Brazil und der TV-Mini-Serie "The Chisholms, über eine Pioniersfamilie in Virginia um 1844, folgte eine weitere Nebenrolle in Richard Eyres Politdrama The Poughman's Lunch (1983) in der sie an der Seite von Jonathan Pryce und Tim Curry agierte. Den größten Erfolg ihrer Filmkarriere feierte sie erneut mit einer Nebenrolle; in Brian Gilberts Biopic Tom & Viv, in dem sie neben Miranda Richardson und Willem Dafoe als Mutter von T. S. Elliots geisteskranker Ehefrau agierte, erhielt Harris Lob von den Kritikern, den Preis der National Board of Review und wurde das erste und bisher einzige Mal in ihrer Karriere 1995 für den Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert. 1999 agierte Harris an der Seite ihrer Tochter Jennifer Ehle in István Szabós Sunshine - Ein Hauch von Sonnenschein. Für das Generationsportrait einer ungarisch-jüdischen Familie schlüpfte Harris in die Rolle der Matriarchin Valerie Sors, während ihre Tochter als junge Valerie agierte. Bereits 1992 hatten Mutter und Tochter als junge und alte Calypso in Peter Halls vierteiligem TV-Mehrteiler "The Camomile Lawn zu sehen.

Im Jahr 2000 folgte die Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Regisseur Sam Raimi, in dessen Horrorfilm The Gift sie einen kurzem Cameo-Auftritt als Großmutter von Cate Blanchett absolvierte. 2002 besetzte Raimi Rosemary Harris als resolute Tante May in der Realverfilmung der Comicbuch-Serie Spider Man. Der Film wurde ein weltweiter Erfolg an den Kinokassen und machte die Schauspielerin vor allem einen jüngeren Publikum bekannt. Harris wiederholte die Rolle im zweiten Teil, ob sie in der für 2007 geplanten drittel Teil der Comic-Saga auftreten wird, ist ungewiss.

Filmographie

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Auszeichnungen

  • 1995 - nominiert als Beste Nebendarstellerin für Tom & Viv
  • 1984 - nominiert als Beste Nebendarstellerin für The Ploughman's Lunch
  • 1976 - nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einer TV-Mini-Serie - Drama für Notorious Woman
  • 1979 - Beste Hauptdarstellerin in einer TV-Mini-Serie - Drama für Holocaust
  • 1966 - Beste Hauptdarstellerin in einem Theaterstück - Drama für Der Löwe im Winter
  • 1972 - nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einem Theaterstück - Drama für Old Times
  • 1976 - nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einem Theaterstück für The Royal Family
  • 1984 - nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einem Theaterstück für Heartbreak House
  • 1985 - nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einem Theaterstück für Pack of Lies
  • 1986 - nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einem Theaterstück für Hay Fever
  • 1996 - nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einem Theaterstück für A Delicate Balance
  • 2000 - nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einem Theaterstück für Waiting in the Wings

Weitere

Emmy

  • 1976 - Beste Hauptdarstellerin in einer TV-Mini-Serie für Notorious Woman
  • 1979 - nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einer TV-Mini-Serie für Holocaust

Genie Awards

  • 2000 - nominierte als Beste Hauptdarstellerin für Sunshine – Ein Hauch von Sonnenschein

Golden Satellite Awards

  • 2001 - Beste Nebendarstellerin für Sunshine – Ein Hauch von Sonnenschein (gemeinsam mit Jennifer Ehle)

National Board of Review

  • 1994 - Beste Nebendarstellerin für Tom & Viv