E-Business
Elektronische Geschäftsprozesse bzw. E-Business kann sowohl aus der unternehmensinternen Perspektive (Supply-Chain-Management, E-Procurement) als auch aus der unternehmensexternen Perspektive (Elektronische Marktplätze, E-Hubs usw.) gesehen werden.
Begriffsdefinition
Eine abgrenzende Begriffsdefinition für E-Business ist schwierig zu finden. Der Begriff an sich wurde im Jahre 1998 durch eine Werbekampagne von IBM populär.
Unter E-Business kann die Integration des Internets in bestehende Geschäftsprozesse sowie der Aufbau neuer Prozesse auf Basis des Internets gesehen werden.
Das Unternehmen macht also keine Geschäfte mehr im Internet, sondern durch das Internet. Die Technik ermöglicht die Wertschöpfung.
Als Vorgängerversion kann der ab 1995 im englischen Sprachraum verwendete Begriff E-Commerce angesehen werden. Nach dem heutigen Begriffsverständnis könnte E-Commerce als Teil des umfassenderen Bereiches E-Business angesehen werden.
Der Oberbegriff E-Business lässt sich nach Art der Teilnehmer kategorisieren in
- B2B Business-To-Business, Unternehmen zu Unternehmen
- B2C Business-To-Consumer, Unternehmen zu Verbraucher
- B2A Business-To-Administration, Unternehmen zu öffentl. Verwaltung
- B2E Business-To-Employee, Unternehmen zu Mitarbeiter
- C2C Consumer-To-Consumer
Logischerweise gibt es auch elektronisch gestützte Geschäftsprozesse von anderen Kategorien, beispielsweise Verbraucher zu öffentlichen Verwaltung in Form der elektronischen Steuererklärung, aber die Abkürzung A2C oder andere sind (noch) nicht allgemein verbreitet.
Ökonomische Grundlagen
Volkswirtschaftliche Grundlagen
Die Verständnis für die besonderen Eigenschaften von E-Business erwächst aus der Abkehr von der Neoklassischen Mikroökonomie. Diese setzt unter anderem homogene Güter, vollkommene Markttransparenz und die Abwesenheit von Präferenzen voraus und begibt sich damit auf ein hohes, aber realitätsfernes Abstraktionsniveau. Eine realitätsnähere Beschreibung des Wirtschaftslebens ermöglicht die Neue Institutionenökonomie (NIÖ).
Im Rahmen der Institutionenökonomie spielen die Transaktionskosten eine wichtige Rolle. Das Internet kann Kosten einer Transaktion in der Such- und Anbahnungsphase senken. Auch in der Abwicklungsphase bestehen Chancen zu Senkung der Transaktionskosten. Insgesamt sinken die Kosten für Markttransaktionen und die Koordination über Märkte wird vorteilhafter.
Betriebswirtschaftliche Grundlagen
Ziel einer Umwandlung eines Unternehmens hin zu E-Business ist die Senkung der Kosten im Unternehmen. Maßnahmen um diese Senkung zu erreichen umfassen vor Allem die Optimierung bestehender und Schaffung neuer Geschäftsprozesse auf Basis der Internettechnologien.
Geschäftsmodelle
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Technische E-Business-Standards
- ebXML - XML für elektronische Geschäftsprozesse
- XBRL - XML für das Rechnungswesen
Literatur
- Merz, Michael: E-Commerce und E-Business: Marktmodelle, Anwendungen und Technologien, 2. Auflage, Heidelberg: dpunkt-Verlag, 2002.
- Thome, Rainer: e-Business, Informatik Spektrum, 18.04.2002, S. 151-153.