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Karl Hass

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Karl Hass (* 1911/1912, † 21. April 2004 in Castel Gandolfo) war ein zu lebenslanger Haft verurteilter deutscher Kriegsverbrecher. Er war ein Offizier in der SS und hatte zuletzt den Dienstgrad eines SS-Sturmbannführers (Major) inne.

Hass war 1998 gemeinsam mit dem früheren SS-Offizier Erich Priebke wegen der Beteiligung an dem Massaker am 24. März 1944 in den Ardeatinischen Höhlen bei Rom verurteilt worden. Bei dem Massaker wurden 335 Geiseln als Vergeltung für einen Bombenanschlag italienischer Partisanen erschossen, dem am Tag zuvor 33 Soldaten zum Opfer gefallen waren.

Er war im Jahr 1996 nach Italien gekommen, um im Prozeß gegen Priebke auszusagen, verletzte sich aber bei eine Sprung vom Balkon seines Hotels schwer, um seine Befragung als Zeuge zu verhindern. Er wurde unter Hausarrest gestellt und später angeklagt.

Hass wurde am 7. März 1998 von einem Militärgericht in Rom zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit und der Tatsache, dass er ursprünglich freiwillig zum Prozeß nach Italien gekommen war, wurde seine Gefängnisstrafe in Hausarrest umgewandelt.

Laut einem Interview mit dem Magazin Der Spiegel aus dem Jahr 1997 will Hass nach dem Zweiten Weltkrieg für einige Jahre in Italien und Österreich für die Spionageabwehr der US-Armee gearbeitet haben.

Er starb in einem italienischen Altenheim an Herzversagen.