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Truppenübungsplatz

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Truppenübungsplätze sind größere staatseigene Landflächen mit Unterkünften für die übende Truppe ("Truppenlager") und mit Anlagen, die es Truppen aller Gattungen ermöglichen, eine mehrwöchige kriegsnahe Gefechtsausbildung mit Übungs- und scharfer Munition zu betreiben. Für die militärische Ordnung auf dem Truppenübungsplatz, die Verteilung der einzelnen Schießbahnen, Übungsgebiete usw. sorgt ein ständig eingesetzter Kommandant. Es ist meist umzäunt oder es wird anderweitig der Zutritt verwehrt. Die größten Truppenübungsplätze in Deutschland sind Bergen, Grafenwöhr und Magdeburg (Colbitz-Letzlinger Heide).

Truppenübungsplätze in Deutschland

Baden-Württemberg

Der Truppenübungsplatz Münsingen wurde zum 31. Dezember 2004 geschlossen. Zur Zeit werden in bestimmten Gebieten Blindgänger geräumt. Die Bundeswehr schließt die Kommandantur zum 31. Dezember 2005. Was danach mit dem Gelände passiert steht noch nicht fest.

Bayern

Truppenübungsplatz Grafenwöhr liegt in der nördlichen Oberpfalz (Nordbayern); 234km². Geschichte: Gründung des Platzes 1908 (für das III. Armeekorps der Kgl. Bayer. Armee). Ausgelegt für 4.800 Mann und 1.200 Pferde. Kriegsgefangenenlager für 23.600 Gefangene im 1. Weltkrieg. Von 1919 bis 1935 Nutzung durch die Reichswehr, bis 1945 durch die Wehrmacht. Ende der 1930er Jahre Erweiterung von 90 auf 234 km². Schwere Bombardierungen im April 1945. Seit dem 2. Weltkrieg Nutzung durch die US-Armee.

Brandenburg

geplanter größter Luft-Boden-Schießplatz Deutschlands.
ehemals von der Roten Armee genutzte Bombenabwurfsfläche, sogenanntes Bombodrom.
seit 1993 versucht die Bundeswehr gegen den Widerstand der Region die Fläche zu nutzen.
  • TrÜbPl Lehnin, West-Brandenburg

Hessen

Im Länderdreieck Bayern, Thüringen, Hessen gelegen. Angrenzende Gemeinden sind Gersfeld, Motten, Wildflecken.

Mecklenburg-Vorpommern

Niedersachsen

Nordrhein-Westfalen

Rheinland-Pfalz

Schleswig-Holstein

Thüringen

Seit 1871 wurde das Gelände nahe Gotha bereits als Manöverplatz genutzt, 1906 wurde dann der Übungsplatz im Reichstag beschlossen und benötigte Gebäude errichtet. Im Ersten Weltkrieg wurden hier Regimenter ausgebildet und in dem Kriegsgefangenenlager bis zu 17.000 Gefangene untergebracht.
Am 9. November 1918 wurde auf dem Übungsplatz ein Arbeiter- und Soldatenrat gegründet, der auch die Kommandantur des Platzes übernahm.
Im Januar 1919 wurde auf dem Truppenübungsplatz der Hessen-Thüringer-Waldeck'sche Freikorps unter Franz Ritter von Epp aufgestellt, das den Platz im Mai 1919 in Richtung München verließ um die Münchner Räterepublik niederzuschlagen.
1936 Hatte die Reichspost eine geheime Fernmelde-Führungs-Anlage. 1941/42 wurde ein kleines Lager für russische Kriegsgefangene eingerichtet. Im Herbst 1944 übernahm die SS Teile des Lagers. Diese richtete auf dem Lagergelände ein Außenkommando Ohrdruf S III des KZ Buchenwald ein. Die Sklavenarbeiter hatten hier seit November 1944 ein unterirdisches Hauptquartier für Adolf Hitler gebaut.
Am 30. Januar 1945 wurden im Zuge Kriegsendphasenverbrechen 1.000 Zwangsarbeiter ins KZ Bergen-Belsen transportiert, unzählige starben.
Am 5. April 1945 wurde der Platz von der 4. amerikanischen Panzer-Division erobert, sie richteten ein Durchgangslager für entlassene russische Kriegsgefangene ein. Von 1947 bis 1991 wurde der Platz durch die Rote Armee genutzt. Am 22. Dezember 1993 wurde der Platz dann von der Bundeswehr übernommen.

Truppenübungsplätze in Österreich

Dieser Truppenübungsplatz wurde 1938 angelegt, um für die Einheiten des Wehrkreises XVII Übungsraum bereit zu stellen. Die Platzwahl lässt einige Spekulationen zu:
Hitler soll diesen Platz ausgewählt haben um seine "Ahnenheimat" zu verherrlichen, da Hitlers Großmutter in dieser Gegend geboren wurde. Ein anderer "Mythos" behauptet genau das Gegenteil. Hitler soll danach getrachtet haben seine Ahnenheimat auszulöschen, wiederum wegen seiner Großmutter. Der wahrscheinlich plausibelste Grund ist, dass das Gelände flach, landwirtschaftlich kaum nutzbar und klimatisch am Kältepol des Waldviertel liegt.
Bis heute nutzt das Österreichische Bundesheer dieses Gebiet als Truppenübungsplatz. Weiters wurde in der Zeit nach 1955 die Liechtenstein-Kaserne am Rand des Truppenübungsplatz Allentsteig errichtet. Der Truppenübungsplatz umfasst ca. 165 km².

Truppenübungsplätze in Tschechien

In der Tschechischen Republik bestehen seit der Staatsgründung im Jahre 1993 folgende fünf Truppenübungsplätze

Truppenübungsplätze in Frankreich