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Augustusburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Deutschlandkarte
Augustusburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Augustusburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 49′ N, 13° 6′ OKoordinaten: 50° 49′ N, 13° 6′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 516 m ü. NHN
Fläche: 23,38 km2
Einwohner: 4433 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 190 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09573
Vorwahl: 037291
Kfz-Kennzeichen: FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 020
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marienberger Str. 24
09573 Augustusburg
Website: www.augustusburg.de
Bürgermeisterin: Evelyn Jugelt (CDU)
Lage der Stadt Augustusburg im Landkreis Mittelsachsen
KarteAltmittweidaAugustusburgBobritzsch-HilbersdorfBrand-ErbisdorfBurgstädtClaußnitzDöbelnDorfchemnitzEppendorfErlau (Sachsen)FlöhaFrankenberg/SachsenFrauenstein (Erzgebirge)FreibergGeringswaldeGroßhartmannsdorfGroßschirmaGroßweitzschenHainichenHalsbrückeHarthaHartmannsdorf (bei Chemnitz)JahnatalKönigsfeld (Sachsen)Königshain-WiederauKriebsteinLeisnigLeubsdorf (Sachsen)Lichtenau (Sachsen)Lichtenberg/Erzgeb.LunzenauMittweidaMühlau (Sachsen)Mulda/Sa.Neuhausen/Erzgeb.NiederwiesaOberschönaOederanPenigRechenberg-BienenmühleReinsberg (Sachsen)RochlitzRossau (Sachsen)RoßweinSaydaSeelitzStriegistalTauraWaldheimWechselburgWeißenborn/Erzgeb.ZettlitzSachsen
Karte
Blick vom Schloss über Augustusburg

Augustusburg ist eine deutsche Stadt in der Mitte Sachsens. Benannt ist die Stadt nach dem weithin sichtbaren und landschaftsbeherrschenden Schloss Augustusburg, einem ehemaligen Jagdschloss der sächsischen Kurfürsten. Bekannt ist sie außerdem auch durch die Drahtseilbahn Erdmannsdorf-Augustusburg.

Geografie

Geografische Lage

Augustusburg liegt im Erzgebirge, etwa 15 km östlich von Chemnitz, 5 km südöstlich von Flöha, 20 km südwestlich von Freiberg und 9 km nördlich von Zschopau im Landkreis Mittelsachsen. Sie liegt auf einem Höhenrücken zwischen den Tälern der Zschopau und der Flöha. Die Stadt ist überwiegend von Wäldern umgeben. Höchster Punkt ist der dominierende Schellenberg, auf dem sich das Schloss befindet, mit 516 m. Der niedrigste Punkt ist das Zschopautal bei rund 300 m.

Stadtgliederung

Augustusburg umfasst die Ortsteile:

Geschichte

1206 findet Schellenberg erstmals urkundliche Erwähnung. Die Burg Schellenberg war der Vorläufer der heutigen Augustusburg (Jagdschloss Augustusburg). 1528 und 1547 wurde die Burg Schellenberg Opfer von Bränden und war somit nur noch eine Ruine. 1568 wurde Hieronymus Lotter mit dem Bau der Augustusburg, die in nur vier Jahren Bauzeit entstand, beauftragt, deren Zweck vor allem in der Nutzung als Jagd- und Lustschloss bestand. Im Juli 1899 erfolgte die Umbenennung der Stadt Schellenberg in Augustusburg. 1911 wurde die Drahtseilbahn errichtet, damit gewann die Stadt immer mehr an touristischer Bedeutung. Diese positive Entwicklung setzte sich über alle Jahrzehnte hin fort. Eine attraktive Gestaltung des Ortes wurde mit der Sanierung des denkmalgeschützten Innenstadtbereiches erreicht.

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Sommer 1933 etwa 120 NS-Gegner aus den umliegenden "Schutzhaftlagern" inhaftiert und mussten Zwangsarbeiten verrichten. Eine Gedenktafel erinnert an dieses Geschehen.

Die ehemalige Gemeinde Jägerhof wurde am 1. März 1891 nach Augustusburg eingemeindet.[2] Am 1. Oktober 1995 wurde die ehemalige Gemeinde Grünberg ein Ortsteil von Augustusburg.[3] Erdmannsdorf (mit dem am 1. April 1929 eingegliederten Ort Kunnersdorf) und Hennersdorf folgten am 1. Januar 1999.[4]

Einwohnerentwicklung

Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:

1982 bis 1988

  • 1982 – 5.770
  • 1983 – 5.704
  • 1984 – 5.659
  • 1985 – 5.648
  • 1986 – 5.639
  • 1987 – 5.618
  • 1988 – 5.555

1989 bis 1995

  • 1989 – 5.408
  • 1990 – 5.297
  • 1991 – 5.208
  • 1992 – 5.186
  • 1993 – 5.207
  • 1994 – 5.139
  • 1995 – 5.061

1996 bis 2002

  • 1996 – 4.998
  • 1997 – 5.121
  • 1998 – 5.195
  • 1999 – 5.283
  • 2000 – 5.332
  • 2001 – 5.345
  • 2002 – 5.232

2003 bis 2007

  • 2003 – 5.218
  • 2004 – 5.225
  • 2005 – 5.219
  • 2006 – 5.152
  • 2007 – 5.055
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Gedenkstätten

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 57,0 % (+ 3,1) zu folgendem Ergebnis für die Zusammensetzung im Gemeinderat:[5]

Partei / Liste Stimmenanteil +/- Sitze
Wählergemeinschaft 51,7 % −1,5 9
CDU 35,4 % + 2,1 5
Die Linke 12,8 % + 2,5 1

Partnerstädte

Augustusburg ist eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Oerlinghausen in Nordrhein-Westfalen eingegangen; der Ortsteil Erdmannsdorf ist mit der Gemeinde Bücken in Niedersachsen und der Ortsteil Hennersdorf mit der Gemeinde Loitzendorf in Bayern partnerschaftlich verbunden.

Schlosshof der Augustusburg
Die Augustusburg aus der Ferne gesehen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Neben dem Schloss dominiert die evangelische Stadtkirche St. Petri (1845/1896) mit der Innenausstattung von Schilling & Graebner das Stadtbild. Zwischen Erdmannsdorf und der Stadt Augustusburg verkehrt eine Standseilbahn. Sehenswert ist außerdem die hölzerne Brücke über die Zschopau in Hennersdorf.

Museen

Im Schloss Augustusburg befindet sich ein Motorradmuseum, ein Kutschenmuseum und ein Museum für Jagdtier- und Vogelkunde. Weitere Angebote im Schloss sind der Adler- und Jagdfalkenhof, Brunnenhaus, Turmgalerie und Schlossführung.

Freizeit/Sport

Sportliche Aktivitäten bieten das Augustusburger Freizeitzentrum und die Drahtseilbahn. Diese pflegen die seit etwa 1910 bestehende Tradition des Wintersports im Ort. Es bestehen Möglichkeiten für Ski, Snowboard und Rodel. Im Sommer gibt es eine Sommerrodelbahn, Minigolf Klein-Erzgebirge, und einen großen Kinderspielplatz. Im Ortsteil Erdmannsdorf gib es ein Freizeitbad. Weiterhin findet auf dem Schloss seit 1970 traditionell jedes Jahr im Januar das international bekannte Motorradfahrer-Wintertreffen statt.

Patenschaften

Augustusburg unterhält eine Patenschaft zu der 3. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 371 im benachbarten Marienberg.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftlich dominieren in Augustusburg Tourismus und Dienstleistungen.

Verkehr

Straßenverkehr

Staatsstraßen führen nach Chemnitz, Flöha und Eppendorf.

Schienenverkehr

Der Bahnhof Erdmannsdorf-Augustusburg befindet sich an der Zschopautalbahn. Die Drahtseilbahn Erdmannsdorf-Augustusburg, eine überregional bekannte Standseilbahn, verbindet den Ortsteil Erdmannsdorf mit Augustusburg.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Richard Steche: Schellenberg. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 6. Heft: Amtshauptmannschaft Flöha. C. C. Meinhold, Dresden 1886, S. 85.
  • Julius Ernst von Schütz: Historisch-Oeconomische Beschreibung von dem berühmten Schloß und Amte Augustusburg in Chur-Sachsen. Leipzig 1770 (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
  2. Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  5. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Altmittweida
Commons: Augustusburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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