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Frechen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Stadtwappen Frechen Deutschlandkarte, Position von Frechen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Landkreis: Rhein-Erft-Kreis
Fläche: 45,11 km²
Einwohner: 48.654 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 1.079 Einwohner je km²
Höhe: 58,9 m bis 158,6 m ü. NN
Postleitzahl: 50226
Vorwahl: 02234
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: BM
Gemeindeschlüssel: 05362024
Adresse der
Stadtverwaltung:
Johann-Schmitz-Platz 1-3
50226 Frechen
Website: www.stadt-frechen.de
E-Mail-Adresse: rathaus@stadt-frechen.de
Politik
Bürgermeister: Hans-Willi Meier (CDU)
Sitzverteilung im Stadtrat: CDU 22
SPD 15
Grüne 3
FDP 2
„Perspektive Frechen“ 2

Frechen ist eine Stadt in der niederrheinischen Bucht südwestlich von Köln an der Ostseite des Naturparks Kottenforst-Ville und gehört zum Rhein-Erft-Kreis.

Einwohner

ca. 47.796 (Stand 1. August 2003)

Ortsteil Einwohnerzahlen
Frechen 22.383
Bachem 5.583
Benzelrath 797
Buschbell 3.019
Grefrath 1.434
Habbelrath 3.661
Hücheln 1.449
Königsdorf 9.515

Geschichte

  • 877 - Erste urkundliche Erwähnung mit dem Namen Frekena in einer Urkunde Kaiser Karls des Kahlen
  • 1230 - Die Vogtei zu Frechen wird Graf Wilhelm von Jülich als Lehen übergeben
  • 1500 - In Frechen entsteht das Töpferhandwerk
  • 1700 - Beginn des Braunkohlenabbaus
  • 1815 - Frechen wird preußische Bürgermeisterei
  • 1852 - Erste Steinzeugröhrenfabrik
  • 1891 - Erste Brikettfabrik (Sybilla)
  • 1884 - Beginn des Quarzsandabbaus
  • 1900 - Einführung der Straßennamen
  • 1927 - Zusammenschluss von Bachem, Buschbell und Frechen
  • 1951 - Frechen erhält die Stadtrechte
  • 1958 - Städtepartnerschaft mit der Stadt Kapfenberg im österreichischen Bundesland Steiermark
  • 1972 - Frechen wird zum regelmäßigen Start- und Zielort des Radsportklassikers Köln-Schuld-Frechen
  • 1975 - Grefrath, Habbelrath, Königsdorf und Neufreimersdorf werden eingemeindet
  • 1982 - Verleihung der Europafahne an die Stadt Frechen
  • 1998 - Gründung der Stadtmarketing Gesellschaft
  • 2005 - Abschlussveranstaltung des Weltjugendtags auf dem Marienfeld (Gelände des ehemaligen Tagebaus Frechen).

Wirtschaft

Wegen der verkehrstechnisch guten Lage direkt am Autobahnkreuz Köln-West siedelten sich Logistik-Unternehmen in Frechen an. Porta (Zentrallager), Lekkerland und diverse Speditionen, wie z.B. der Deutsche Paketdienst (DPD), nicht weit vom Kölner Briefverteilzentrum der Deutschen Post. Es gibt dort eine sehr gute Anbindung der zumeist im neueren Industrie-Park an der Europa-Allee gelegenen Firmen und eine siedlungsgeographisch optimale Umlandstruktur sowie die Nähe zum Flughafen und Container-Bahnhof Köln-Eifeltor. In Frechen werden, weltweit einzigartig, Steinzeugrohre mit einer lichten Weite von bis zu 1.400 mm hergestellt. Die Tontöpferstadt Frechen, mit einen Bartmannskrug im Wappen, wird durch ständig wechselnde Ausstellungen in einer avantgardistisch strukturierten Halle, dem Keramion, in der die Bandbreite handwerklicher Kunst der Region vorgestellt wird, überregional beworben.

Stadtteile

Bachem

Im Güterverzeichnis der Abtei Prüm ist der Ortsteil Bachem 893 erfasst.

Benzelrath

Der Stadtteil Benzelrath musste 1954, zusammen mit der gesprengten Burg Benzelrath, dem Braunkohletagebau weichen. Viele der Bewohner zogen in die Siedlung Am Hang.

Buschbell

1074 - In einer Urkunde, ausgestellt vom Erzbischof Anno II. von Köln, wird der Waldzehnt zu Belle (Buschbell) behandelt.

Grefrath

Grefrath wird erstmals 1336 in einer Urkunde des Klosters Bottenbroich genannt. Seit 1479 gehörte Grefrath zu Jülich (Grafschaft Hemmersbach). Bei der Umstrukturierung von 1797 wurde Grefrath Teil der neu gegründeten „Mairie“ (Bürgermeisterei) Türnich im Kanton Kerpen. 1727 bekam Grefrath eine eigene Schule („Auf dem Driesch“), nachdem 1690 von Freiherr von Vercken aus dem Herrschaftshaus Hemmersbach die Einrichtung gefordert worden war. 1975 wird Grefrath zu einem Teil von Frechen.

Grube Carl

Grube Carl ist ein neuer Stadtteil, dessen Name auf den Braunkohleabbau zurückgeht. Grube Carl war der Name eines Tagebaus im Frechener Stadtgebiet. Die Brikettfabrik Grube Carl wurde von 1905 bis 1907 erbaut und war bis 1995 in Betrieb. Nach Stilllegung der Brikettfabrik wurde in der Umgebung durch verstärkte Wohnbebauung mit preisgünstigen Wohnungen für das Gelände eine neue Nutzung gefunden.

Habbelrath

Habbelrath - im Westen Frechens - wird erstmals 1485 in einem Erbrentenvertrag erwähnt. Zu dem Ort gehörten damals die Kleinsiedlungen Holzhausen und Röttgen (Ersterwähnung 1510). Die Endung rath (=rode) deutet, wie bei Grefrath und Benzelrath, auf einen Rodungsort hin. Vor der Umsiedlung bestanden Klein- und Groß-Habbelrath. Zwischen 1960 und 1970 wurden Teile des Ortes zur Gewinnung von Braunkohle abgebaggert, auch unterirdisch wurde Braunkohle gewonnen. Bis 1975 gehörte Habbelrath zur Gemeinde Türnich (heute Stadtteil von Kerpen). Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde Habbelrath danach ein Stadtteil von Frechen.

Ein Sohn des Orts ist Pater Gerhard Schauff (* 14. April 1938, † 29. Oktober 1996 in Bonn), der als Missionar der Redemptoristen ab 1973 in Brasilien (in der Provinz Goias) 20 Jahre tätig war.

Hücheln

Hücheln, nördlich des Innenstadtgebietes von Frechen gelegen, ist vor allem durch die dort ansässige Privat-Brauerei Hintermeier ein Begriff im Umland geworden, die mit eigenem Biergarten überregional bekannt wurde und eine vom alten Braumeister entwickelte Besonderheit im Ausschank und zum Außer-Haus-Verkauf in speziellen Glaskrügen anbietet, das hefetrüb belassene „Ürige“. Auch Straßenbezeichnungen wie „Im Würzgarten“ lassen auf besondere Bedeutung dieser lokalen Institution schließen.

Königsdorf

Königsdorf - im Norden Frechens - erscheint schon früh auf römischen Landkarten. Früher war Königsdorf offiziell in die Ortsteile Großkönigsdorf und Kleinkönigsdorf unterteilt; Großkönigsdorf direkt an der alten Römerstraße nach Aachen (die heutige B 55) und Kleinkönigsdorf nördlich zur Abtei Brauweiler hin weitgehend getrennt.

Königsdorf gehörte bis zur kommunalen Neuordnung 1975 zur Gemeinde Lövenich und damit zum Kreis Köln-Land. Heute verläuft die Grenze zwischen Rhein-Erft-Kreis und kreisfreier Stadt Köln etwa entlang der sich in Nord-Süd-Richtung erstreckenden Bonnstraße, die die Aachener Straße knapp westlich von Köln-Lövenich kreuzt.

Das Siedlungsverhalten des späteren 20. Jahrhunderts, aufgrund dessen immer mehr Städter aufs Land siedelten, sorgte wesentlich dafür, dass aus der 5.000-Seelen-Gemeinde (ursprünglich ein Straßendorf) ein größeres Dorf mit Neubauten wurde, u.a. auch am „Millionenhügel“, wo vermögende Einwohner sich zeitweise bevorzugt niederließen.

Zur Jahrtausendwende wurde der DB-Bahnhof Großkönigsdorf auf der Ausbaustrecke Köln-Aachen nach jahrelangen Bemühungen der Stadt Frechen umbenannt in Frechen-Königsdorf. Inzwischen ist Frechen-Königsdorf, nach der Erweiterung der Strecke auf vier Gleise, seit 2002 Haltepunkt der S-Bahnen S 12 und S 13 zwischen Düren und Köln, Nahverkehrszüge halten seitdem dort nicht mehr. Der einst geschichtliche frühere Königsdorfer Tunnel, der den Villerücken zwischen der Kölner Bucht und der Erft-Auenlandschaft bei Horrem querte, ist seit 1955 steiltrogförmig geöffnet.

Am 27. Mai 1983 kamen bei einem großen Zugunglück in Königsdorf auf der Bahnstrecke Aachen-Köln sieben Menschen zu Tode; 23 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Unglücksursache waren Ausschwemmungen von einem Privatgrundstück, die den „Oostende-Wien-Express“ zum Entgleisen brachten. Seine E-Lok rutschte dabei seitlich aus der Spur und prallte frontal gegen ein Fundament der mittleren Straßenbrücke des Ortes, einer der nachfolgenden Waggons wurde durch die Wucht des Aufpralls mittig umgeknickt.

Die früher am Bahnhof mit eigenen Verladegleisen ansässige Steinzeugindustrie wurde in den 1960er Jahren aufgegeben. Die zugehörigen „Großpeter-Lindemann“-Fabrikhallen und -Gebäude südlich des mittlerweile denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes wurden in den 1990er Jahren umgebaut zu Dachgeschosswohnungen (Lofts) und Gewerberäumlichkeiten umgebaut.

Anfang der 80er Jahre wurde zur regionalen Brauchtumspflege der vorwiegend karnevalistische Gesellschaftsverein „KG Königsdorf Weisspfennige 1982 e.V.“ gegründet. Lokal ebenfalls bedeutsam ist der Turn- und Sportverein „TuS Blau-Weiß Königsdorf 1900 e.V.“, der u.a. Gelegenheit zu Leichtathletik, Turnen und Fußball anbietet. Bereits seit dem 17. Jahrhundert besteht der Kleinkönigsdorfer Schützenverein „St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Königsdorf 1683 e.V.“.

Charakteristisch für Königsdorf ist der hauptsächlich am westlich angrenzenden Villerücken dicht bewachsene Wald, der sowohl als langfristig bewirtschafteter Mischwald als auch als schnelle Erträge gewährende Nadelmonokultur forstwirtschaftlich abwechslungsreich gestaltet ist. Den optischen Abschluss zu Nachbarorten im Norden bildet die Glessener Kippe, eine auf dem Abraum verschiedener ehemaliger umliegender Tagebaugebiete beruhende künstliche Geländeerhöhung, die nach ihrer Bepflanzung durch die Firma Rheinbraun sowohl von Bauern agrarisch als auch von Spaziergängern, dank dort angelegter Wanderwege und mehrerer Parkplätze, genutzt wird. Der Blick von der Glessener Kippe mit ihrem höchsten Punkt in der Umgebung reicht vom Düsseldorfer Fernsehturm im Nordosten bis zum Oelberg im Siebengebirge. Ein Funk-Relais (Umsetzer-Station), das die Amateurfunker des Rhein-Erft-Kreises für den Deutschen Amateur Radio Club, Baunatal, „DARC“, betreiben, befindet sich ebenfalls auf dem renaturierten Haldengelände, das zudem von Reitern aus den umliegenden Reiterhöfen frequentiert wird.

In Königsdorf/Neufreimersdorf wohnen oder wohnten viele Prominente, u.a.: Schlagersänger Howard Carpendale und sein Sohn Wayne, RTL-Nachrichtenmoderator Peter Kloeppel, TV-Moderatorin Marijke Amado, TV-Moderator Hugo Egon Balder, Fußball-Nationaltrainer Erich Ribbeck, Fußball-Nationaltorwart Bodo Illgner, Feldhockey-Olympiasiegerin Marion Rodewald, Fußballer Matthias Scherz, Sportreporter Ernst Huberty, Sportreporter Klaus Schwarze und Komponist Bernd Alois Zimmermann

Neufreimersdorf

Neufreimersdorf ist ein östlich gelegener Vorort von Königsdorf und wird durch bewirtschaftete Felder, durch die von dort nach Brauweiler führende Landstraße und die sich in Ost-West-Richtung erstreckende alte Römer- und heutige Bundesstraße B 55 begrenzt. Vor wenigen Jahrzehnten gab es in Neufreimersdorf nur vereinzelte Gehöfte und einige Wohnhäuser, heute stellt Neufreimersdorf eine Einfamilienhaus-Schlafstadt für die meist in Köln arbeitenden Menschen dar, die außerhalb, „im Grünen“, wohnen wollen. Die Verkehrsverbindungen sind, wie unter Frechen-Königsdorf zu sehen, hervorragend.

Mit Beschluss der Stadt Frechen vom 16. September 2003 wurde der Bebauungsplan zur Erweiterung von Neufreimersdorf in nördlicher Richtung nach Brauweiler genehmigt. Das neue Baugebiet „In der Widdau“ wurde 2005 erschlossen, nachdem römische Funde in den Feldern genauer untersucht worden sind. Das Gebiet wird von der Brauweiler Straße her erschlossen.

Siehe auch

Marienfeld

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