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Worms

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen der Stadt Worms Lage der Stadt Worms in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Regionen: Rheinhessen
Rhein-Neckar
Einwohner: 81.385 (30. Juni 2005)
Fläche: 108,73 km²
Bevölkerungsdichte: 749 Einwohner/km²
Höhe: 86,5 m - 167,0 m ü. NN
Geografische Lage: 49° 36' n. Br.
08° 22' ö. L.
Postleitzahlen: 67547, 67549, 67550,
67551 (alt: 6520)
Vorwahl: 06241,
06242, 06246, 06247
Kfz-Kennzeichen: WO
Verwaltung
Amtl. Gemeindeschlüssel: 07 3 19 000
Stadtverwaltung: Marktplatz 2, 67547 Worms
stadtverwaltung@worms.de
Website: www.worms.de
Fremdenverkehr
Tourist Information: Neumarkt 14, 67547 Worms
Tel.: 06241/25045
touristinfo@worms.de
Politik
Oberbürgermeister: Michael Kissel (SPD)
Stadtrat:
(Wahl am 13. Juni 2004):
CDU: 39,9% - 21 Sitze (-1)
SPD: 36,1% - 19 Sitze (-4)
Grüne: 6,8% - 4 Sitze (+1)
FDP: 5,8% - 3 Sitze (+1)
Bürgerforum:
5,3% - 3 Sitze (+1)
FWG: 4,0% - 2 Sitze (+2)
Sonstige: 2,2% - 0 Sitze (=)
Das Wormser Rathaus
Gerechtigkeitsbrunnen am Rathaus
Wappen der Partnerstädte
Wormser Wasserturm
Datei:Worms Dom.jpg
Der Wormser Dom St. Peter
Nibelungenbrücke
Fachhochschule Worms

Worms (lat. Borbetomagus bzw. Civitas Vangionum; jidd. Vermayze bzw. װערמײַזע) ist eine kreisfreie Stadt im südöstlichen Rheinland-Pfalz und liegt direkt am westlichen Rheinufer. Es ist ein Mittelzentrum (mit Teilfunktion eines Oberzentrums) am Rande der Metropolregion Rhein-Neckar.

Die von den Kelten als Borbetomagus gegründete Stadt Worms streitet sich mit Köln und Trier um den Titel der ältesten Stadt Deutschlands. Sie ist indes einziges deutsches Mitglied im Most Ancient European Towns Network (Arbeitskreis der ältesten Städte Europas). Bekannt ist Worms auch als Nibelungenstadt, als Lutherstadt und für seinen Dom, der neben denen von Mainz und Speyer einer der drei romanischen Kaiserdome ist.

Geografie

Geografische Lage

Worms liegt in der Rheinebene zwischen Mainz und Ludwigshafen. Dort befindet sich die Stadt direkt westlich des Rheins und an seinem linken Zuflüssen Pfrimm, die südlichen Stadtteile werden vom Eisbach (auch Altbach genannt) durchflossen.

Im Südwesten liegen die Ausläufer des Pfälzer Waldes, im Westen die Hügellandschaft des Wonnegaus, auf der anderen Rheinseite schließt sich an die Ebene der hessische Teil des Odenwaldes an.

Zum Einzugsgebiet von Worms gehören der Wonnegau, die nördliche Vorderpfalz und das südhessische Ried. Worms gilt als Bindeglied zwischen den Verdichtungsräumen Rhein-Neckar (im Süden) und dem Rhein-Main-Gebiet (im Norden).

Klima

Worms ist einer der trockensten Orte Deutschlands. Die Niederschlagsmenge ist etwa so hoch wie die von Jerusalem.

Politik

Wappen

Das früheste bekannte Stadtsiegel zeigt in einer Architekturumrahmung den Heiligen Petrus, Patron des Wormser Doms, mit seinem Beizeichen, dem Schlüssel. Um 1500 änderte der Rat der Stadt Wappen und Siegel, es zeigte fortan einen silbernen Schlüssel auf rotem Grund. Seit einem Stadtratsbeschluss von 1890 ist das Wappen außerdem mit einem fünfzackigen Stern versehen.

Bevölkerung

81.313 Personen hatten Ende 2004 ihren Hauptwohnsitz in Worms, damit ist die Einwohnerzahl gegenüber der Volkszählung 1987 (73.635 E.) um mehr als 10 % gestiegen.

40 % der Wormser sind evangelisch, 30 % römisch-katholisch, 8 % gehören sonstigen Religionsgemeinschaften an, 18 % keiner Religionsgemeinschaft (5 %: keine Angaben).

Einwohner (jeweils zum 31. Dezember)

Stadtgliederung

Die 13 eingemeindeten Stadtteile legen mit großem Selbstbewusstsein Wert auf die Erhaltung ihres typischen Charakters. Stadtteilbezogene Weinfeste finden z. B. im Herrnsheimer Schlosshof der früheren Fürsten von Dalberg oder an den mittelalterlichen Stadtmauern von Pfeddersheim statt.

Wormser Stadtteile: (Stand der Einwohnerzahlen: 31.12.2003)
Stadtteil Einwohner Lage zum Stadtzentrum
Abenheim 2.744 Einw. außerhalb im Nordwesten (10 km)
Heppenheim 2.073 Einw. außerhalb im Südwesten (9 km)
Herrnsheim 6.368 Einw. im Norden der Stadt (5 km)
Hochheim 3.823 Einw. nordwestlich des Zentrums
Horchheim 4.770 Einw. im Südwesten der Stadt (4,5 km)
Ibersheim 692 Einw. außerhalb im Norden (13 km)
Leiselheim 1.983 Einw. außerhalb im Westen (4 km)
Neuhausen 10.633 Einw. nördlich des Zentrums
Pfeddersheim 7.414 Einw. außerhalb im Westen (7 km)
Pfiffligheim 3.668 Einw. westlich des Zentrums
Rheindürkheim 3.021 Einw. außerhalb im Norden (8 km)
Weinsheim 2.800 Einw. im Südwesten der Stadt (4 km)
Wiesoppenheim 1.796 Einw. außerhalb im Südwesten (5,5 km)

Städtepartnerschaften

Zu sechs Städten pflegt die Stadt Worms freundschaftliche Kontakte:

Dazu kommen im Rahmen der rheinland-pfälzischen Verbindungen zu Ruanda freundschaftliche Beziehungen zu Kivumu.

Der Wormser Stadtteil Pfeddersheim pflegt eine eigenständige Partnerschaft zu Nolay, der Stadtteil Heppenheim zu Ampilly-le-Sec, beide im Département Côte-d'Or, Frankreich

Liste der Oberbürgermeister

  • Wilhelm Neuss, CDU
  • Gernot Fischer, SPD (bis 2003)
  • Michael Kissel, SPD (seit 2003)

Geschichte

Stadtgründung bis 9. Jahrhundert

Das Stadtgebiet wurde erstmals in der Jungsteinzeit (Neolithikum) etwa um 5000 v. Chr. von Ackerbauern und Viehzüchtern besiedelt.

Auf der unscheinbaren Anhöhe Adlerberg am Rhein im Süden von Worms sind von 1896 bis 1951 insgesamt 25 Gräber aus verschiedenen Zeiten entdeckt worden. Davon stammen nach heutiger Kenntnis acht Gräber von der Adlerbergkultur (etwa 2300/2200-1800 v. Chr.) aus der Frühbronzezeit. Um die Erforschung dieser Funde hat sich der Wormser Arzt Karl Koehl verdient gemacht, auf den der Begriff Adlerbergkultur zurückgeht (Ernst Probst: Deutschland in der Bronzezeit, S. 78, München 1996).

Der älteste überlieferte Ortsname ist keltischen Ursprungs und lautete Borbetomagus (Land der Borbet). Die Römer nannten den im 3./4. Jahrhundert weit ausgreifenden Stadtbereich nach dem hier seit dem ersten nachchristlichen Jahrhundert ansässigen Stamm der Vangionen Civitas Vangionum. "Vangionen" nannten sich die Wormser noch bis in das 16. Jahrhundert. Von dieser Bezeichnung ist auch der Name Wangengau für die Umgebung von Worms abgeleitet, der dann vom Volksmund in das verständlichere Wonnegau umgesetzt wurde. Worms heißt die Stadt seit dem 6./7. Jahrhundert, in der lateinischen Form Wormatia.

9. Jahrhundert bis heute

Im 9. Jahrhundert machte Kaiser Karl der Große Worms zu seinem Wintersitz. 829 und 926 fanden Reichstage des Ostfrankenreiches in Worms statt. 1074 erlangte die Stadt die Zollfreiheit. 1122 wurde hier das Wormser Konkordat abgeschlossen. 1495 fand unter Kaiser Maximilian erneut ein Reichstag statt, auf dem die Reichssteuer eingeführt wurde. 1521 verteidigte Martin Luther gegenüber Kaiser Karl V. seine in Wittenberg veröffentlichten Thesen. 1689 wurde die Stadt im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch Truppen König Ludwig XIV. zerstört. Von 1792 bis 1814 gehörte Worms zu Frankreich, seit 1816 zum Großherzogtum Hessen. Durch zwei alliierte Bombenangriffe am 21. Februar und 18. März 1945 wurde die Stadt fast völlig zerstört. Die Innenstadt wurde in größtenteils modernem Stil wieder aufgebaut.

1946-1968 gehörte Worms zum Regierungsbezirk Rheinhessen, von 1968 bis zur Auflösung der rheinland-pfälzischen Regierungsbezirke 31. Dezember 2000 zum Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Sport

  • Turngemeinde Worms: gegründet 1846, ein großer Sportverein in Rheinland-Pfalz mit Angeboten in zahlreichen Sportarten
  • Rugby Club Worms: 1999 wurde nach 90 Jahren erstmals wieder ein Rugbyverein (mit historischem Namen) in Worms gegründet.
  • SV Worms 1878 e.V.: Der Wormser Schachverein von 1878 e.V. ist der mitgliederstärkste Verein in Rheinland-Pfalz und nimmt mit insgesamt achtzehn Mannschaften am Spielbetrieb teil.
  • 1. Wormser Schwimmclub Poseidon e. V.: Der 1. WSC Poseidon ist mit über 2000 Mitgliedern der zweitgrößte Verein in Worms und Rheinhessen. Neben einer großen Schwimmabteilung mit Aktiven im Jugend- und Mastersbereich ist der Verein auch im Wasserball und Triathlon aktiv.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Jazz'n'Joy, jährliches dreitägiges Jazz-Festival mit fünf Bühnen rund um den Dom
  • Blickachse, große Open-air-Kunstausstellung im Herrnsheimer Schlosspark, alle drei Jahre, nächste Blickachse vom 15. - 18. Juni 2006
  • Wormser Rocknacht, jährlich stattfindende Rocknacht mit Bands aus Worms und Umgebung

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftsstruktur

In Worms gibt es 2.100 Betriebe mit 26.600 Mitarbeitern (Stand Juni 2001). Die Zahl der Einpendler aus dem Umland entspricht einem Anteil von 45 % Prozent der Wormser Beschäftigten. Neben Handels- und Dienstleistungsunternehmen gibt es in Worms chemische Industrie und Kunststoffherstellung, Metallerzeugung und Maschinenbau, Herstellung von DV-Geräten und Optik sowie Holz verarbeitende Industrie. Die früher bedeutende Lederindustrie spielt heute keine Rolle mehr. Der traditionelle Weinbau in und um Worms ist durch die Wormser Liebfrauenmilch international bekannt.

Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosigkeit in der Stadt Worms lag Ende Juni 2005 mit 11,2 % höher als im restlichen Rheinhessen, bewegt sich allerdings regelmäßig im Bundesdurchschnitt. 45 % der beschäftigten Einwohner von Worms pendeln in die umliegenden Wirtschaftsräume aus, insbesondere nach Ludwigshafen und Mannheim aber auch nach Mainz und Frankfurter Raum.

Fremdenverkehr

Für den Fremdenverkehr stehen in 22 Hotels und Gasthäusern insgesamt 1018 Betten zur Verfügung. Außerdem gibt es ein Jugendgästehaus (gegenüber dem Dom), eine Gruppenherberge im Nibelungenturm sowie eine Campingstation am Rhein.

2004 wurden knapp 60.000 Gäste (darunter rund 7.500 Ausländer) gezählt, die im Durchschnitt zwei Nächte in Worms verbrachten.

Verkehr

Datei:Zeichen 330.png Worms liegt an der linksrheinischen Autobahn A 61 und der in Richtung Süden vierspurig ausgebauten Bundesstraße B 9, über die auch eine schnelle Verbindung zur Autobahn A 6 besteht. Durch den Bau einer zweiten Rheinbrücke (Baubeginn Februar 2005) im Zuge der B 47 erhält Worms außerdem eine bessere Anbindung nach Südhessen und an die rechtsrheinischen Autobahnen A 5 und A 67.

Datei:Db-schild.jpg Worms liegt an der wichtigen linksrheinischen Bahnlinie Mainz - Ludwigshafen/Mannheim und wird von einzelnen Fernverkehrszügen bedient. Außerdem ist Worms ein Endpunkt der Rheinhessenbahn, der Nibelungenbahn und der Riedbahn.

Für das Jahr 2010 ist eine Anbindung von Worms an das Netz der S-Bahn Rhein-Neckar geplant. Die neue S-Bahn-Linie wird von Mannheim über Ludwigshafen und Frankenthal bis Worms verlaufen und voraussichtlich als Regionalbahn weiter bis Mainz durchgebunden. Hierfür wird ein S-Bahnhof Worms-Süd entstehen.

Datei:Zeichen 224.png Das gesamte Stadtgebiet wird von 10 Stadtbus- und 3 Nachtbuslinien bedient. Die Wormser Straßenbahn ist seit 1956 stillgelegt. Näheres siehe Nahverkehr in Worms.

Worms besitzt außerdem einen bedeutenden Rheinhafen sowie einen Regionalflugplatz (ICAO-Code: EDFV).

Bildung

Medien

Als Tageszeitung erscheint die Wormser Zeitung als Regionalausgabe der Mainzer Allgemeine Zeitung. Weiterhin werden die kostenlosen Anzeigenzeitungen Nibelungen-Kurier und Wormser Wochenblatt (je 2x wöchentlich) an alle Wormser Haushalte verteilt.

Eine regelmäßige Fernsehsendung auf dem lokalen Offenen Kanal Worms ist das Wormser Montags-Magazin, das seit 1988 gesendet wird. Das WMM berichtet jeden Montag 3 Stunden live über das Geschehen in und um Worms und hat schon mehrere Video-Wettbewerbe gewonnnen.

Auch Location TV ist eine TV-Sendung, die im Offenen Kanal Worms ausgestrahlt wird. Berichtet wird einmal im Monat über Events, Partys, Trends, Musik und Konzerte.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

Literatur

Geschichte der Stadt Worms, hrsg. i.A. der Stadt Worms von Gerold Bönnen, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1679-7.

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