Benutzer:Tigerente/Baustelle
Tigerente/Baustelle
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![]() Höllengebirge (Blick von Unterach am Attersee) | |
Höchster Gipfel | Großer Höllkogel (1862 m ü. A.) |
Lage | Salzkammergut, Oberösterreich |
Teil der | Salzkammergut-Berge |
Koordinaten | 47° 47′ N, 13° 40′ O |
Typ | Faltengebirge, Kalkkarststock |
Gestein | Wettersteinkalk |
Fläche | 126,8 km² |
Das Höllengebirge ist ein steil aufragendes kahles Kalkmassiv in Oberösterreich. Es ist Teil der Salzkammergut-Berge und wird der Gebirgsgruppe Nördliche Kalkalpen zugerechnet.
Namenskunde
Der wilde Talkessel „In der Höll“ an der Südseite des Gebirges, ist namensgebend für das Gebirge, den Großen Höllkogel, sowie den dort entspringenden Höllbach.[1]
Geographie
Das Höllengebirge besietzt eine maximale West-Ost Ausdehnung von 17 km und einer Nord-Süd Ausdehnung von 11 km und umfasst eine Gesamtfläche von 126,8 km². Es erstreckt sich etwa 17 km zwischen dem Attersee im Westen und dem Traunsee im Osten. Die Nordgrenze bilden hierbei der Kienbach, der vom Sattel Krahbergtaferl zum Attersee fließt, sowie der Oberlauf der Aurach, vom Taferlklaussee bis zur Großalm. Die Grenze verläuft hier hinauf zum 830 m ü. A. hohen Sattel Lueg hinunter zum Hinteren Langbathsee, entlang des Langbathbaches bis zu seiner Mündung in Ebensee. Im Osten bildet die Traun zwischen Ebensee und Mitterweißenbach die Grenze. Die südliche Grenze ist durch das Weißenbachtal, in der die Weißenbach-Bundesstraße verläuft, zwischen Mitterweißenbach und Weißenbach am Attersee gegeben. Entlang des Ufers des Attersees von Weißenbach bis Seefeld wird die Grenze geschlossen.[1]
Geomorphologie
Morphologisch ist das Höllengebirge vom Typ des Plateaugebirges, mit einer durchschnittlichen Höhe von 1600 m ü. A.. Die Hochfläche ist von Graben und Gruben zerfurcht und von Dolinen übersäht. Die Senke des Pfaffengrabens trennt die Hochfläche in zwei Teile: in das kleinere westliche und das größere östliche Höllengebirge. Das Höllengebirge findet den höchsten Punkt im Großen Höllkogel mit 1862 m ü. A.. Die Nordabstürze sind sehr steil, felsig und tragen teilweise bizarre Felstürme, wie die Adlerspitze oder die Steinerenen Männer. Die Südhänge sind weniger exponiert.
Gipfel (Auswahl)
- Großer Höllkogel (1862 m ü. A.)
- Brunnkogel (1708 m ü. A.
- Alberfeldkogel (1707 m ü. A.)
- Hochleckenkogel (1691 m ü. A.)
- Brennerin (1602 m ü. A.)
- Feuerkogel (1592 m ü. A.)
- Schoberstein (1037 m ü. A.)
Geologie
Tektonisch ist das Höllengebirge eine mächtige nordvergente Falte der Staufen-Höllengbirgsdecke, die zur Tirolischen Deckengruppe (Tirolikum) gehört, wobei im Süden der Hangendschenkel mit 25–35° ansteigt und sich bis zum Höllengebirgs-Nordrand allmählich in eine saigere bis leicht überkippte Schichtstellung dreht. Unter der Höllengebirgsdecke liegt die Langbathzone (Bajuvarikum), die im Gebiet des Vorderen Langbathsees mit etwa 4 km Nord–Süd-Erstreckung ihre größte Breite erreicht. Im Zuge der Aufschiebung der Höllengebirgsdecke wurde auch die unterlagernde Langbathzone mitgeformt, so daß diese daher im Stirnbereich der Höllengebirgsdecke auch nach Norden einfällt.[2]
In ihrem zenralen Teil besteht die Höllengebirgsdecke fast ausschließlich aus Wettersteinkalk, der im Ladinium der Trias vor etwa 242–235 mya aufgebaut wurde. In der mittleren Kreide vor etwa 80 mya fand die erste Auffaltung des Gebirges statt. Es wurde danach wieder vom Gosaumeer überflutet. Im Tertiär wurden das Höllengebirge zusammen mit den Alpen ein weiteres Mal angehoben und nach Norden verschoben, wonach die Deckenbildung ihren bisherigen Abschluss fand. Die Mächtigkeit des Wettersteinkalks beträgt im Westen 1000 bis 1200 m und im Osten knapp 1000 m.[1]
Ehemalige Vergletscherung
Das Höllengebirge war während der Eiszeiten stets vergletschert, wobei am Plateau der Gletscher wenig floß und die Altlandschaft erhalten blieb. An den Flanken jedoch wurde durch die Ausschürfung des Eises Kare und Lahngänge geformt. Durch die deutlichen Endmoränen können die Gletscherverläufe des Würm besonders gut rekonsturiert werden. Der mächtigste Gletscher entwickelte sich im Einzugsgebiet des Langbathbaches aus den Karen zwischen dem Brunn- und Alberfeldkogel. Er erfüllte das Tal gänzlich bis deutlich über 800 m Höhe, konnte aber den Sattel des Lueg zum Aurachtal nicht mehr überschreiten. Eine weitere Gletscherzunge entwickelte sich aus dem Kar um das Antoniusbründl. Die Endmoränen befindet sich um das Wirtshaus Kienklause. Im Aurachkar bildete sich ebenfalls ein Gletscher, der das Becken um den Taferlklaussee erfüllte. Endmoränen finden sich beim Wirtshaus Großalm und bilden auch den Sattel Krahbergtaferl. Die südlichen abfließenden Gletscher vereinigten sich mit dem Traungletscher bzw. mit dessen Seitast der durch das Weißenbachtal floß. [2]
Hydrogeologie
Der tiefgründig verkarstete Wettersteinkalk des Höllengebirges entwässert unterirdisch. So befinden sich am Plateau keine Seen oder Bäche und nur sehr wenige Quellen, wie etwa das Antioniusbründl. Die meisten und sehr ergiebige Karstquellen finden sich am Südfuß, nur wenige am Nordfuß. Dies ist auf das Einfallen der Höllengebirgsdecke und der Langbathzone zurückzuführen, da die Deckengrenze von wasserstauenden Sedimenten begleitetet wird und ein leichtes Gefälle in Richtung Süden existiert. Nachgewiesen wurde der nach Süden gerichtete Abfluss erstmals 1983 in einem Markierungsversuch der Hydrologischen Untersuchungsstelle Salzburg, bei dem westlich des an der Nordgrenze gelegenen Hochleckenkogels eingespeist wurde und ausschließlich im Gimbach-Ursprung an der Südseite ein Farbdurchgang zu verzeichnen war.[2]
Höhlen
Der zumeist steilstehende und gut verkarstungsfähige Wettersteinkalk dürfte in Zusammenwirken mit dem übrigen Trennflächengefüge besonders günstige Voraussetzungen für die Höhlenbildung bieten. Mit Stand 2007 sind in der Katastergruppe 1567 (Höllengebirge) des Österreichischen Höhlenverzeichnisses 101 Höhlen verzeichnet. Die meisten Höhleneingänge liegen im Plateaubereich des Höllengebirges um 1500 m ü. A.. Mit vermessenen 5.500 m ist die Hochlecken-Großhöhle (Kat.Nr. 1567/29) die längste Höhle des Höllengebirges. [2]
Name | Kat.-Nr. | Vermessungslänge [m] | Vertikalerstreckung [m] |
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Hochlecken-Großhöhle | 1567/29 | 5500 | 907 |
Rupertischacht | 1567/76 | 1045 | 114 |
Spielberghöhle | 1567/63 | 855 | 73 |
Totengrabenhöhle | 1567/41 | 849 | 249 |
Gmundnerhöhle | 1567/49 | 540 | 92 |
Klima
Durch die Wetterwarte der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik am Feuerkogel sind exakte Daten für das Höllengebirge verfügbar. Die Klimadaten zeigen eine für die Gebirge der nördliche Kalkalpen typische Temperatur- und Niederschlagsverteilung. Kühle und niederschlagsreiche Sommer, mit einem Maximum von 238 mm im Juli, und niederschlagsarmen Wintern, mit einem Temperaturminimum von -2,8°C im Jänner. Bedingt durch den Nordstau zeigt sich von November bis Jänner jedoch ein Nebenmaximum. Der Jahresniederschlag beträgt 1829 mm mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 6,8°C. An 170 Tage im Jahr herrscht eine geschlossene Schneedecke von mehr als 20 cm. Aufgrund der kühlen Sommer, der kalten langen Winter und den hohen Niederschlägen kann das Klima laut Ruttner dem Kaltgemäßigtes Klima zugeordnet werden. Nach Heinrich Walter entspricht dies dem Zonobiom VIII.[3]. Durch die exponierte Lage der Wetterwarte werden sehr oft hohe Windgeschwindigkeiten gemessen. Der Orkan Kyrill erreichte hier einen offiziell gemessenen Spitzenmesswert von 207 km/h.[4]. Laut einem Interview des dort tätigen Wartes fiel jedoch bei 220 km/h der Windmesser aus und der Strum legte danach an Stärke noch zu.[5] Generell ist mit mehr als 50% die vorherrschende Windrichtung West bis Nordwest. Mit rund 14% befindet sich ein Nebenmaximum bei Süd. An 42 Tagen im Jahr wird Windstärke 8 überschritten.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Feuerkogel
Quelle: Durchschnitt von 1971-2000 laut ZAMG
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Flora und Vegetation
blabla [3]
Fauna

Das Höllengebirge ist für Reh (Capreolus capreolus), Rothirsch (Cervus elaphus) und Gämse (Rupicapra rupicapra) ein Rückzugsgebiet und treten in hohen Dichten auf. Auch der Schneehase (Lepus timidus) lebt im Gebiet. Alpendohle (Pyrrhocorax graculus) und Kolkrabe (Corvus corax) sind häufig anzutreffen. Seltener sind Alpenschneehuhn (Lagopus muta), Birkhuhn (Lyrurus tetrix) und Auerhuhn (Tetrao urogallus). Das Höllengebirge umfasst auch das Verbreitungsgebiet des Steinadlers (Aquila chrysaetos), jedoch ohne Brutnachweise.[6] Der Uhu (Bubo bubo) konnte am Schoberstein nur indirekt nachgewiesen werden.[7] Für den Alpensalamander (Salamandra atra) bilden das Höllengebirge und Traunstein die Nordgrenze seines Verbreitungsareals in Österreich.[8] Auch die Kreuzotter (Vipera berus) und deren schwarze Farbvariante (Höllenotter) ist im Gebiet verbreitet. [1]
Sagen
In der Nähe der Geißalm befindet sich ein Felsenloch, dass als Teufelsjoch (Teufelsloch) erwähnt wird.
„In Steinbach am Attersee war eine Pfarrersköchin so zanklustig, daß sie schließlich der Teufel holte. Noch in der Luft stritt sie mit ihm, bis er mit ihr hoch oben im Höllengebirge durch den Berg fuhr und dabei das Teufelsjoch aufriß“
Unweit des Hochleckenhauses befindet sich die Schatzgräberhöhle (Katasternummer 1567/24) beim Goldenen Gatterl die ebenfalls in einer Volkssage erwähnt wird.
„Zu einem braven, armen Holzknecht auf der Scherhaufenwiese kam alljährlich ein Wällischer und ließ sich vom ältesten Buben auf die Griesalpe führen, um dort Gold zu holen. Er beschenkte die Familie immer so reichlich, daß es ihr gut ging. Den Holzknecht aber packte die Gewinnsucht, er überredete den Wällischen, ihn in die Goldschlucht mitzunehmen. Der Wällische ließ ihn hinab, warf ihm aber den Strick nach und ging davon. Der Holzknecht hatte einen Sack Lebensmittel bei sich und grub sich mit den Händen am Rabenstein bis ins Freie durch. Seine Hände waren aber bis zu den Armgelenken verschwunden. Der Mann selbst war wahnsinnig. In lichten Augenblicken erzählte er, in der Tiefe befinde sich ein goldenes Gatterl, vor demselben stehe ein Steintisch, auf dem Hammer und Schlägel lägen. Durch das Gatterl komme man in eine Kammer mit Gold. Von einem Bauernknecht aus Neukirchen in der Viechtau geht dieselbe Sage.“
Geschichte
Jagd
Forstwirtschaft
Almwirtschaft
Heute nur mehr Griesalm und Kranabethsattelalm[10]
Erschließung
Von Ebensee führt schon sehr lange eine Seilbahn auf den Feuerkogel, der einen der ersten Schilifte Oberösterreichs, den Stangenlift, nahe der Schanzhütte, erhielt. Während sich der Großteil der Schutzhütten unweit der Seilbahnbergstation auf der Ostseite des Massivs beim Traunsee befindet, steht dem Wanderer, der eine Massivüberquerung machen will, die auf halbem Wege befindliche Rieder Hütte, und am Westrand, oberhalb des Attersees, das Hochleckenhaus zur Verfügung. [11]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Hauzenberger, Franz: Höllengebirge. Wander-, Kletter- und Schiführer. 2. Auflage, Eigenverlag, Vöcklabruck 2005
- ↑ a b c d Egger, Hans: Erläuterungen zu Blatt 66 Gmunden. Geologische Bundesanstalt, Wien 2007 PDF online
- ↑ a b Ruttner, Bernd: Die Vegetation des Höllengebirges . Stapfia 33, Linz 1994 PDF Online
- ↑ Unwetterstatistik zum Orkantief Kyrill. unwetterstatistik.at, abgerufen am 2. Februar 2013.
- ↑ Friedrich Grashäftl beobachtet seit 30 Jahren am Feuerkogel das Wetter. Oberösterreichische Nachrichten, abgerufen am 2. Februar 2013.
- ↑ Steiner, Helmut: Der Steinadler (Aquila chrysaetos) in den oberösterreichischen Kalkalpen. Egretta-Vogelkundliche Nachrichten aus Österreich 42, Salzburg 1999 PDF online
- ↑ ARGE Ornithologie am OÖ. Landesmuseum und BirdLife Österreich: Vogelkundliche Nachricht aus Oberösterreich. Biologiezentrum OÖ, Linz 2003 PDF online
- ↑ Reinthaler-Lottermoser, Ursula: Analysis of the distribution of the Alpine Salamander in Austria using a community based approach. Master-Thesis an der Universität Salzburg, Salzburg 2009 PDF online
- ↑ a b Oberösterreichisches Sagenbuch - Teufelssagen. Sagen.at, abgerufen am 1. Februar 2013.
- ↑ Almanach Oberösterreich. Land Oberösterreich, abgerufen am 2. Februar 2013.
- ↑ Wallentin,Gudrun & Wallentin, Herta: Alpingeschichte kurz und bündig. Steinbach am Attersee. Österreichischer Alpenverein, Innsbruck 2010 PDF online
Weblinks
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