Zum Inhalt springen

Brandlecht (Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Februar 2013 um 11:57 Uhr durch Radiergummischreiber (Diskussion | Beiträge) (Bran(d/t)l(e/i)(ch/g/gh)(d/t) / & brandlecht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Siegel des Adolf v. Brantlecht senior Anno 1326

Brandlecht auch Brandtelghet oder Kombinationen in dieser Reihenfolge Bran(d/t)l(e/i)(ch/g/gh)(d/t) ist eine niederadelige Familie aus der Grafschaft Bentheim, die vor 1326 möglicherweise edelfrei gewesen ist und deren Stammsitz sich im gleichnamigen Ort [Brandlecht] befand.

Geschichte

Seit dem frühen 14. Jahrhundert bis zum Jahr 1483 war die Familie v. Brandlecht ansässig in der Herrlichkeit Brandlecht und den dazugehörigen Rittersitz. Es ist nicht ganz deutlich ob diese schon vor 1326 in Abhängigkeit der Grafen von Bentheim standen oder erst danach in Lehensabhängikeit gerieten und davor Eigentümer einer allodialen Herrlichkeit gewesen sind.[1]

Im 14. Jahrhundert ist diese mit dem Bistum Münster in Konflikt geraten. So wurde im Jahr 1360 die Burg Brandlecht vom Bistum Münster geschleift. Um 1417 scheinen diese wieder in einer Fehde zu leben, diesmal mit den Edelherren von Steinfurt und mit dem Bistum Osnabrück[2]. Ab der zweiten Hälfte 15. Jahrhundert scheint die Familie den Rittersitz nicht mehr halten zu können, ohne Gut wurden sie zu sogenannten hoveluden[3]. So war einer der Brüder die das Gut Brandlecht im jahre 1473 an die von Rhede verkauft haben Johann von Brandlecht Gograf von Bentheim. Zudem gab es bis ins 18. Jahrhundert noch eine nichtadelige Neuenhauser Bürgermeisterfamilie Brandlecht. [4]

Ein anderer Zweig bezog um das Jahr 1490 das ritterliche Gut Große Heest (auch Grote Heest genannt) in Laar übernommen. Im 17. Jahrhundert gehörte es nicht zu den stimmberechtigten Rittersitzen in Bentheim, Dieser Zweig der von Brandlecht scheint also ebenfalls zu der sozialen Schicht der hoveluden gehört zu haben die kaum politischen Einfluss hatte. Der Sohn von Arndt von Brandlecht (v.1490-um 1507) auf Große Heest, Hendrik und dessen Söhne, nannte sich schon nicht mehr von Brandlecht sondern wie seine Vorgänger einem Zweig der Familie von Laar zu Laar, nach dem Gut Heest, van Heest.[5] Am 22. November 1735 in Laar starb wohl die letzte dieser Brandlechter Linie genannt v. Heest, Angenis van Heest. Vermutlich wurde für diese Beisetzung 1736 neue Grabplatten in der Emlichheimer Kirche angefertigt mit dem Brandlechter Kesselhaken und dem Laar'schen dreilätzigen Turnierkragen.


Grabplatten der Erbgruft des Gutes Grote Heest

Wappen

Die Familie von Brandlecht führte einen schrägrechts gelegten Kesselhaken im Schild[6] Der Zweig dieser Familie genannt van Heest führte ebenfalls einen Kesselhaken und zum Teil in Siegeln und auf Grabplatten flankiert[7][8] mit der dreibeinigen Laar'schen Bank. Die Helmfigur bestand entweder aus vier Blumen mit Stengel oder aus vier Pfauenfedern[9]. Auf Grund der Nähe zu Twickelo (ca.20km Luftlinie von Brandlecht entfernt) wäre eine Stammesverwandtschaft zu der Familie v. Twickel/Twickeloe denkbar, die ebenfalls einen Kesselhaken im Schild führt und die ungefähr zur selben Zeit in Erscheinung tritt.

Namensträger

  • Herman van Brandlecht (vor 1378-nach 1397, 1378 als Kreuzritter zu Kampen verschifft nach Preußen, um 1397 Komtur von Münster)[10]

Einzelnachweise

  1. vom Bruch; 1962 Haus Brandlecht
  2. Stüve 1853 Geschichte des Hochstifts Osnabrück, Band 1 S.188-189
  3. HAGA. 1960, ist eine soziale Schicht die schwer einzuordnen ist, man könnte "Halb-adel" dazu sagen d.h. Junker ohne stimmberechtigten Rittersitz http://www.historischcentrumoverijssel.nl/NR/rdonlyres/AAF8DCA5-3552-4451-9745-56112288E7AD/0/08.pdf
  4. Bürgermeister Gerrit Brandlecht (1605-1688) http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=neuenhaus&ID=I704&nachname=BRANDLECHT&lang=de
  5. vom Bruch; 1962. die Große Heest
  6. Jung; 1773.TABULA VI
  7. Siegel von Hendrik v. Heest (v.1630-um 1699)
  8. Grabplatte des Guts Große Heest aus der ev. ref. Kirche Emlicheim
  9. Siegel von Hendrik v. Heest (v.1630-um 1799)
  10. [Koopstra, M. & A. Stapel, 2005. Weest ritter ende guet ende hout ridderlijcke oerde: portretten van broeders uit de balie Utrecht van de Ridderlijke Duitsche Orde.Uitgeverij Verloren. S.31-32

Literatur

  • BRUCH, R. vom, 1962. Haus Brandlecht In: Die Rittersitze des Emslandes. Staatsarchiv Osnabrück. Asschendorff Verlag, Münster. S. 183–186
  • BRUCH, R. vom, 1962. Die Große Heest In: Die Rittersitze des Emslandes. Staatsarchiv Osnabrück. Asschendorff Verlag, Münster. S. 199–201
  • HAGA, A.,1960. Ridderschap en Hoveluden in Overijssel In: Overijsschelsche Almanak S. 49–57
  • Markeregt van Laarwolde (1886)[1]
  • JUNG, J.H. 1773.Historiæ antiquissimæ comitatus Benthemiensis libri tres. Accedit codex ...etc S. 132 TABULA VI
  • SPIESSEN, M. v. 1901/03. Wappen des Westfälischen Adels. M. Hidebrandt, Görlitz BAND 1 S. 20 & BAND 2 Taf. 48

Ehemaliger Standort der Großen Heest in Heesterkante -> http://www.heester-tenne.de/seite1.htm