Westheim (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 0′ N, 10° 40′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Weißenburg-Gunzenhausen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Hahnenkamm | |
Höhe: | 439 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,32 km2 | |
Einwohner: | 1136 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91747 | |
Vorwahlen: | 09082, 09833 (Ostheim) | |
Kfz-Kennzeichen: | WUG, GUN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 77 179 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Ringstr. 12 91719 Heidenheim | |
Website: | www.westheim.info | |
Bürgermeister: | Günther Oberhauser (Wählergemeinschaft) | |
Lage der Gemeinde Westheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen | ||
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Westheim ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Hahnenkamm mit Sitz in Heidenheim.
Geografie
Westheim liegt in der Region Westmittelfranken ca. 14 km Luftlinie südwestlich von Gunzenhausen. Weitere größere Orte in der Nähe sind Wassertrüdingen (6 km) und Öttingen (7 km).
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Westheim hat fünf amtlich benannte Ortsteile[2]:
- Hüssingen
- Ostheim
- Pagenhard
- Roßmeiersdorf
- Westheim
Geschichte
In der „Mehlbuck“ wurde eines von drei frühmerowingisches Gräberfeldern innerhalb der Gemarkung Westheims entdeckt. Es gilt oft als frühester Nachweis der Franken in Mittelfranken. Das Gräberfeld stand allerdings sicher nicht in direktem Zusammenhang mit dem heutigen Ort Westheim, sondern mit einer Siedlung im Bereich des höher gelegenen Geländes über der Flussniederung, wo sich die zwei alten Römerstraßen Geilsheim-Hüssingen und Gunzenhausen-Nördlingen kreuzten. Die ursprünglich über 250 Gräber beinhalten Männer-, Frauen-, und Kinderbestattungen, sowie zwei Pferdebestattungen. Das Gräberfeld wurde spätestens vom Beginn des 6. Jahrhunderts (ca. 520–530) bis mindestens in die zweite Hälfte des 7. Jahrhunderts benutzt. Anschließend scheint der Ort wüst gefallen zu sein, bevor die Beigabensitte in Süddeutschland endet. Auffällig ist die hohe Zahl typisch fränkischer Waffen, wie Franziska und Ango, sowie die neun Münzgräber. Darunter waren drei römische Denare aus dem 3. Jahrhundert und fünf gotische Halb-Siliquen von Athalarich, Witiges und Totila, die vermutlich als Charonspfennige dienten[3].
Weiterhin wurden am Ortsrand von Westheim die Überreste einer kleinen frühmittelalterlichen Kirche entdeckt. Sie wurde um das Jahr 600 errichtet und stellt damit zusammen mit der in Solnhofen eine der ältesten Kirchen der Region dar. Mittlerweile wurde eine Rekonstruktion der Kirche errichtet, die besichtigt werden kann. Um die Kirche befand sich einst wohl die Siedlung, zu der das Gräberfeld gehört haben dürfte. Mit der Einrichtung eines Königshofes in Westheim verlor die ältere Siedlung jedoch an Bedeutung und wurde schließlich zugunsten der Siedlung um die Kirche St. Pankratius aufgegeben.[4]
Westheim gehörte zum 1792 von Preußen erworbenen Fürstentum Ansbach. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zum Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Einwohnerentwicklung
- 1910: 661 Einwohner (nur Westheim)[5]
- 1933: 631 Einwohner (nur Westheim)
- 1939: 572 Einwohner (nur Westheim)[6]
- 1970 1.246 Einwohner
- 1987 1.208 Einwohner
- 2000 1.230 Einwohner
- 2008 1.150 Einwohner
Politik
Bürgermeister ist Günther Oberhauser (Wählergemeinschaft). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Friedrich Minderlein sen. (Wählergemeinschaft).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 548 T€, davon waren 99 T€ (netto) Gewerbesteuereinnahmen.
Baudenkmäler
Liste der Baudenkmäler in Westheim (Mittelfranken)
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 111 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 233 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 420. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, im Bauhauptgewerbe 1 Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 72 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1742 ha, davon waren 1174 ha Ackerfläche und 568 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Westheim wird von der Bundesstraße 466 von Gunzenhausen nach Nördlingen durchquert.
Bildung
Im Jahr 1999 gab es 50 Kindergartenplätze mit 51 Kindern.
Freizeitheim
In Ostheim befindet sich das Jugendhaus des Dekanats Heidenheim im ehemaligen Pfarrhaus.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Georg Bachmann (1885–1971), Politiker, Reichstagsabgeordneter, Präsident des Bayerischen Raiffeisenverbandes
- Gustav Baist (1824–1914), evangelischer Pfarrer, Gründer mehrerer Raiffeisenkassen in Mittelfranken
- Johann Christoph Schuster (1759-1823), Uhrmacher und Rechenmaschinen-Konstrukteur
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111025/231114&attr=OBJ&val=1524
- ↑ Andreas Kraus: Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Bd.3/1. Reihe: Handbuch der bayerischen Geschichte Gesamtwerk. in 4 Bänden: Handbuch der bayerischen Geschichte, 4 Bde. in 6 Tl.-Bdn., C. H. Beck, 3., neubearb. A. (1997). (S. 58 ff.)
- ↑ Frühmittelalterliche Kirche Westheim auf der Seite www.fraenkisches-seenland.de
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Königreich Bayern – Regierungsbezirk Mittelfranken – Bezirksamt Gunzenhausen. Auf: gemeindeverzeichnis.de
- ↑ Landkreis Gunzenhausen. Auf: verwaltungsgeschichte.de
Weblinks
- Wappen von Westheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte