Friedrich Ernst von Sachsen-Altenburg
Friedrich Ernst Prinz von Sachsen-Altenburg vollständiger Name: Friedrich Ernst Karl August Adalbert Prinz von Sachsem-Altenburg (* 15. Mai 1905 in Potsdam; † 23. Februar 1985 in Rosenheim) war Prinz des Hauses Sachsen-Altenburg. Er war Historiker und Archäologe.



Familie und Leben
Prinz Friedrich Ernst, genannt Prinz Plötzlich, wurde als viertes und jüngstes Kind des damaligen Prinzen und späteren Herzogs Ernst II. von Sachsen-Altenburg und dessen Gattin, der Herzogin Adelheid geborene Prinzessin zu Schaumburg-Lippe geboren. Sein Vater, Ernst II. war der letzte regierende Herzog des Herzogtums Sachsen-Altenburg. Älterer Bruder, Georg Moritz (1900–1991) war Anhänger und Förderer der Anthroposophie. Er war letzter Erbprinz des Hauses Sachsen-Altenburg.
Nach Schulzeit und Abitur in Dresden, studierte Prinz Friedrich Ernst Geschichte und Archäologie, vorwigend in Jena und Marburg. Studien in Englisch, Griechisch, Kunstgeschichte und Psychologie an verschiedenen Orten des In- und Auslandes schlossen sich an. Bemerkenswert waren seine späteren Ausgrabungsarbeiten: an den byzantinischen Kaiserpalästen in Konstantinopel, besonders aber die Forschungen in Mexiko und Venezuela über die Zapoteken, Azteken und Tolteken.
1926 wurde er Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft. Im Juli 1926 reiste Friedrich Ernst nach Flandern und Brabant und besuchte Stätten der Kunst und Kultur sowie die Schlachtfelder in Flandern und erholte sich inn der schönen Natur dieser Gegend. In den folgenden zwei Monaten reiste Friedrich Ernst durch die Schweiz.[1]
In den Jahren 1935 und 1936 erhielt Friedrich Ernst seine militärische Ausbildung. Er wurde Ende '35 zur Wehrmacht eingezogen und nahm an zwei Reserve-Offizier-Anwärter-Kursen teil.[2] In den Jahren 1939 bis 1945, Friedrich Ernst wurde wegen einer Malaria-Erkrankung, die er sich in Costa Rica zuzog, nicht zum Heeresdienst eingezogen, setzte er seine Erkenntnisse, die er bei seinen Grabungen erwarb, um und hielt somit Kultur-Geschichtsvorträge in Einheiten der Luftwaffe und in Luftwaffen-Lazaretten. Diese Vorträge standen vorrangig unter Titeln: Die Mexikanischen Kulturen, Arabische Kulturen, Die mittelalterlichen Ritterorden, Britannien im abendländischen Raum, Die deutsch-englischen kulturellen Beziehungen im Wandel der Zeiten.[3]
Im Bestreben nach dauerhaftem Wirkungskreis half Prinz Friedrich Ernst ab Oktober 1949 in der Stuttgarter Waldorfschule als Geschichts- und Englischlehrer aus und machte auf die Schüler durch seinen Enthusiasmus und seine lebendigen Darstellungen einen nachhaltigen Eindruck. Im Altenwerk in Schloss Hamborn, wo sein Bruder Georg Moritz lebte, hielt er u.a. Vorträge über das Leben der Heiligen Elisabeth und half auch dort beim Unterricht in der Rudolf Steiner-Schule aus.
Tod
Friedrich Ernst von Sachsen-Altenburg starb am 23. Februar 1985 in Rosenheim. Er war 79 Jahre alt.
Literatur
- Uwe Gillmeister: Vom Thron auf den Hund. Borna 2003, ISBN 3-937287-01-9
- Ulrich Hess: Geschichte Thüringens 1866 bis 1914. Weimar 1991, ISBN 3-7400-0077-5
- Uwe Werner: Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945). München 1999, ISBN 3-486-56362-9
Weblinks
- Forschungsstelle Kulturimpuls - Biographien Dokumentation
- Großherzog inkognito. Der Spiegel 7/1961
- Die gute, fette Milchkuh. Der Spiegel 19/1956
- Herzog Ernst II. und Prinz Friedrich Ernst von Sachsen-Altenburg und die Dunkelgrafenforschung
Einzelnachweise
- ↑ Uwe Gillmeister: Vom Thron auf den Hund. Borna 2003, S. 158
- ↑ Uwe Gillmeister, op. cit., S. 159
- ↑ Uwe Gillmeister, op. cit., S. 160
Personendaten | |
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NAME | Sachsen-Altenburg, Friedrich Ernst von |
ALTERNATIVNAMEN | Sachsen-Altenburg, Friedrich Ernst Karl August Adalbert von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Adeliger, Prinz |
GEBURTSDATUM | 15. Mai 1905 |
GEBURTSORT | Potsdam |
STERBEDATUM | 23. Februar 1985 |
STERBEORT | Rosenheim |