Korsika
Korsika ist eine Insel im Mittelmeer und eine Region Frankreichs, geteilt in die zwei Departements Corse-du-Sud und Haute-Corse. Sie liegt westlich von Italien, nördlich der italienischen Insel Sardinien und südlich von Frankreich. Ihr korsischer Name ist Corsica, ihr französischer Corse.
Korsika hat derzeit (hier fehlt eine Datumsangabe) 250.000 Einwohner, die Hauptstadt der Region ist Ajaccio (korsisch: Aiacciu). Das frühere Département Korsika (Nummer 20) wurde zum 01.01. 1976 in die beiden Départements aufgeteilt (Nummern 2A und 2B). Bereits zwischen 1793 und 1811 war die Insel in 2 Départements gegliedert (Golo und Liamone).
Geographie
Korsika liegt zwischen 43°01' und 41°22' nördlicher Breite und 9°34' und 8°33' östlicher Länge. Von Norden (Cap Corse) bis Süden (Capo Pertusato) misst die Insel 183 km, von Osten (Alistro) nach Westen (Capo Rosso) 83 km. Die Fläche beträgt ca. 8682 km2. Aufgrund der zahlreichen Buchten hat Korsika eine über 1000 km lange Küste. Ein Drittel davon ist Strand, der Rest Felsküste.
Die Insel liegt im Mittelmeer, wird im Norden vom Ligurischen Meer, im Osten und Süden vom Tyrrhenischen Meer und im Westen vom Westlichen Mittelmeer begrenzt.
Die Entfernung nach Frankreich (Nizza) beträgt 180 km, ds italienische Festland dagegen ist nur 83 km entfernt (Livorno) und die italienische Insel Sardinien im Süden gar nur 12 km.
Die Insel ist sehr gebirgig. Etwa 86% der Insel sind Bergland und nur 14% Küstentiefland. Korsika hat eine durchschnittliche Höhe von 568 m (Sardinien: 344 m, Sizilien: 441 m). Auf Korsika ragen 50 Zweitausender in den Himmel. Der Höchste Berg ist der Monte Cinto mit 2710 m, der lediglich 25 km vom Meer entfernt liegt.
Entstanden ist Koriska wie die Alpen im Tertiär. Es besteht zu 2/3 aus einem kristallinen Granit-Sockel. Der Rest besteht überwiegend aus Schiefer, der sich aus Meeres-Sedimenten gebildet hat.
Bedeutende Städte (korsischer Name):
Weitere Städte und Ortschaften:
- Saint-Florent (San Fiorenzu)
- Calvi (Calvi)
- Porto-Vecchio (Porti Vechju)
- Bonifacio (Bunifaziu)
Klima
Auf Korsika herrscht ein typische Mittelmeerklima: Heiße, trockene Sommer und milde, feuchte Winter. Dabei wirkt im Winter das Mittelmeer als Wärmespeicher. Aufgrund der hohen Berge und starker Winde gibt es auf Korsika allerdings einige Abweichungen.
Die Niederschlagsmenge ist abhängig von Höhe. Bis auf 2000 m Höhe ist der Niederschlag etwa viermal so stark wie an der Küste. Vor allem im Sommer sind die Küstenregionen besonders trocken. Sommerliche Gewittergüsse lassen nur kurz die Flüssen anschwellen.
An den Küsten schwankt die Temperatur zwischen 5°C im Winter und bis über 30° im Sommer. Frost gibt es an den Küsten selten. Im Gebirge gibt es in den höheren Regionen im Winter auch Schneefall und geschlossenen Schneedecken.
Wie alle Inseln ist auch Korsika besonders den Winden ausgesetzt. Sie machen das Klima auch im Sommer angenehm. Am häufigsten sind auf Korsika die West- bis Südwestwinde. Alle Winde haben je nach Richtung ihren Namen:
- Libeccu (Südwest) ... weht am häufigsten; mässig stark; grosse Temperaturschwankungen; sagt Regen voraus
- Maestrale (Mistral; Nordwest) ... kalt und trocken; bringt klare Sicht
- Tramontane(Nord) ... kalt und trocken; von jenseits der Alpen
- Gregale (Nordost) ... feucht und schwül
- Levante (West) ... warm und feucht; ist verantwortlich für die Dünenbildung und die Entstehung der Lagunen an der Ostküste
- Sirocco (Südost) ... feucht und heiss; bringt Gewitterstürme
Zusätzlich gibt es auch die Land- und Seewinde, die sich aufgrund der unterschiedlich starken Erwärmung ergeben:
- Die Seebrise mezziornu (ab 2 - 4 Stunden nach Sonnenaufgang) ... erreicht seinen Höhepunkt zwischen 13 - 14 Uhr und endet 1 - 2 Stunden vor. Sonnenuntergang
- Die Landbrise terranu (weht in der Nacht) ... in den frühen Morgenstunden, so heißt es, trägt sie den Duft der Maccia ins Meer hinaus.
Flora
Machia
Die Machia ist ein immergrüner Buschwald, der rund die Hälfte der Insel bedeckt. Dieser Vegetationstyp ist typisch für das Mittelmeer-Gebiet, aber auf Korsika ist er besonders üppig und verbreitet. Die Wachstumshöheliegt bei etwa 2 bis 5 Meter. Die Pflanzen haben besonders kleine Blätter, um die Verdunstung möglichst gering zu halten. Im Frühjahr erblüht die Machia in bunten Farben und ein intensiver Duft läßt einem die Insel auch vom Meer her riechen, wie schon Napoleon Bonaparte sagte. Die verbreitesten Pflanzen sind Lavendel, Ginster, Zistrose, Myrte, Baumheide und der Erdbeerbaum.
Aufgrund der guten Anpassung an das Klima ist es vor allem die Machia, die verbranntes Land schnell zurück erobert. Bei solchen Bränden gehen Jahr für Jahr viel Waldgebiet verloren. Und da für das Löschen der Brände auch Salzwasser aus dem Meer verwendet wird schafft es nur die anspruchslosen Pflanzender Machia Fuß zu fassen.
Garigue
Die Garigue ist leicht mit der Machia zu verwechseln, allerdings erreichen die Pflanzen meist nur eine Höhe bis 1 m und es sind andere Pflanzen zu finden. Auf besonders dünnen Böden finden sich die Kermeseiche, Montpellier-Zistrose, Wolfsmilchsarten, Ginster, Rosmarin, Thymian, Lavendel, Salbei und einige Knollenpflanzen.
Bäume und Kulturpflanzen
Die am häufigsten vertretenen Bäumen sind die Laricio-Kiefer (26%), Steineichen (22%), Seestrandkiefer (20%), Buchen (18%) und Korkeichen (5%).
Die Laricio-Kiefer, auch korsischer Schwarzkiefer (Pinus laricio corsicanus) genannt, kann eine Höhe von bis zu 50 m erreichen und tausend Jahre als werden. Vor allem im Hochgebirge sind sie zu finden. Sie ist anspruchslos und verträgt auch rauere Winter.
Die Edelkastanie bedeckt im Gebiet der Castagniccia etwa eine Fläche von 30000 ha. Früher waren die Esskastanien die Hauptnahrungsquelle der Korsen.
Im Süsosten, rund um Porto-Vecchio und Figari ist die Korkeiche sehr stark verbreitet. Alle 10 bis 20 Jahren kann der Baum geschält werden.
Der Eukalyptusbaum wurde auf Korsika ursprünglich eingeführt, um durch seinen Duft die Malariamücke zu vertreiben. Die tat er dann auch, allerdings indem er sumfige Gegenden trockenlegte. Der Eukalyptus wird bis zu 40 m hoch, hat eine silbrige Rinde, die meist in Fetzen am Stamm hängt. Die Blätter sind lang und gebogen. Sie verströmen den Eukalyptus-Duft ebenso wie die Früchte.
Weiterhin sind andere typische Mittelmeerpflanzen vertreten, wie Zypressen, Ölbaum, Oleander, Platanen, Mimosen und Dattelpalmen. Wichtige Kulturpflanzen sind unter anderem Zitrus- und Feigenbäume, Weinreben, Mandel- und Pfirsichbäume.
Geschichte
Die korsische Urbevölkerung bestand aus Iberern, die sich jedoch im Laufe der Zeit mit verschiedenen anderen Völkern vermischten. Nachdem Korsika zunächst den römischen Päpsten untertan war, gehörte es ab 1300 zu Genua. Nach Aufständen der Bevölkerung gegen die Genuesen wurde die Insel 1755 an Frankreich verkauft und ist - abgesehen von einem kurzen Zeitraum während der Französischen Revolution, in welchem sie zu England gehörte, bis heute französisches Staatsgebiet.
Korsika ist der Geburtsort von Napoléon Bonaparte, dessen Eltern dem niederen korsischen Adel angehörten. Korsika war damals unter französischer Besatzung, und korsischen Adeligen wurde angeboten, französische Adelstitel anzunehmen, wenn sie ihre Herkunft lückenlos beweisen konnten. Um dem nachzukommen, reisten seine Eltern nach Frankreich, und schickten den jungen Napoleon dort zur Schule.
In Laufe des 20. Jahrhunderts erfogte eine stetige Einwanderung von Festlandfranzosen, vor allem nach dem Algerienkrieg erfolgte eine gezielte Ansiedelung der aus Algerien vertriebenen und geflohenen Franzosen, so dass die Korsen zur Minderheit auf der eigenen Insel wurden.
Auf der Insel gibt es deshalb eine Bewegung für die korsische Unabhängigkeit. Die französische Regierung lehnt diese strikt ab, in der Befürchtung, sie würde die französische Einheit bedrohen. Einige Unterstützer der korsischen Unabhängigkeit versuchen, durch Bombenanschläge und Mord die Regierung zur Gewährung der Unabhängigkeit zu zwingen (siehe auch: FLNC). Im Jahr 2000 stimmte Ministerpräsident Lionel Jospin einer größeren Autonomität Korsikas im Gegenzug zu einem Ende der Gewalt zu. Dem stand die gaullistische Opposition in der französischen Generalversammlung entgegen, die befürchtete, dass andere Regionen (Bretagne, Provence, Elsass, etc.) ebenfalls Autonomie fordern würden, und dies in einer Aufspaltung Frankreichs enden würde.
Die vorgeschlagene Autonomie für Korsika würde einen größeren Schutz der korsischen Sprache (corsu), der traditionellen Sprache der Insel, beinhalten. Frankreich lehnt traditionell den Gebrauch von regionalen Sprachen oder Minderheitensprachen ab, da das Vorherrschen von Französisch als Sprache als Absicherung für die Existenz des französischen Staates angesehen wird.
Musik
siehe I Muvrini
Weblinks
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