Oskar Loerke
Oskar Loerke (* 13. März 1884 in Jungen bei Schwetz an der Weichsel; † 24. Februar 1941 in Berlin) war ein deutscher Dichter des Expressionismus.
Oskar Loerke wirkte mit seinen formstrengen, von intensiver Bildlichkeit, Musikalität und mythischen Zügen geprägten Gedichten wegbereitend für die Naturlyrik.
Mit 29 Jahren erhielt er 1913 den Kleist-Preis. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Oskar Loerke ein begeisterte Anhänger von Max Herrmann-Neisse und Walter Rheiner. Zwischen 1929-32 lieferte er auch Beiträge für die Literaturzeitschrift Die Kolonne, die sich der Naturlyrik gegenüber aufgeschlossen zeigte. Im Jahre 1926 wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und zwei Jahre später deren Sekretär. Im gleichen Jahr hielt er eine Vortragsreihe über Formprobleme der Lyrik. Allerdings musste Loerke 1933 aus politischen Gründen die Akademie der Künste verlassen. Er zog sich nun in sein Haus in Berlin-Frohnau zurück. Zwischen 1931-37 machte er noch Leseabende in dem Berliner Verlag Rabenpresse. Doch das nationalsozialistische Regime verbot zwischen 1933-45 seine Schriften. 1941 starb er in Berlin-Frohnau.
Er, der in dieser Zeit in Deutschland blieb, war auch ein "Vertreter" der sogenannten Inneren Emigration.
Werke (Auswahl)
Oskar Loerke verfasste mehrere Werke. Darunter sind auch 3 Gedichtbände:
Gedichte
- Gedichte. 1916 (auch unter dem Titel Pansmusik. 1929)
- Blumiger Poseidon. 1922
- Der Silberdistelwald. 1934
- Der Wald der Welt. 1936
Romane
Gedichtbeispiele
- Blauer Abend in Berlin (1911)
- Der Himmel fließt in steinernen Kanälen;
Denn zu Kanälen steilrecht ausgehauen
Sind alle Straßen, voll vom Himmelblauen.
Und Kuppeln gleichen Bojen, Schlote Pfählen
- Im Wasser. Schwarze Essendämpfe schwelen
Und sind wie Wasserpflanzen anzuschauen.
Die Leben, die sich ganz am Grunde stauen,
Beginnen sacht vom Himmel zu erzählen,
- Gemengt, entwirrt nach blauen Melodien.
Wie eines Wassers Bodensatz und Tand
Regt sie des Wassers Wille und Verstand
- Im Dünen, Kommen, Gehen, Gleiten, Ziehen.
Die Menschen sind wie grober bunter Sand
Im linden Spiel der großen Wellenhand.
- Blumiger Poseidon (1922)
- Geistige Tische wandern im gleißenden Glanz der Butter
- Die Ignoranz lässt, O, das Gedeihen der Schachtel aufklappen.
- Auch wenn die Liebe erdrückt sein sollte, diktiert
- Letztendlich der Hocker,
- Denn er gewährt einheitliches als Ersatz.
- Dunkler Schmerz umhüllt den Verbandskasten der Seele.
- Ei, welch’ Schicksal der Gedanken
- Unsereins des Lichtes ins Dunkel gesungen?
- Die extreme Steigerung des unübertreffbaren Höhepunktes
- Das Interesse am Salze der Monde überwinden zu scheint,
- Obgleich, die Regression mit verdünnter Sparsamkeit
- Raubt der Butter den Sohn; wie ein Regenbogen aus Blau,
- Verletzt sie.
- Die Menschen müssen erwachen, sonst sind sie verloren.
- Die grüne Melodie spielt das resignative Orchester des Todes.
- Umsonst! Feuer ist!
- Da die Freude dem bitter-süßen Ende des ehernen Seins,
- Im existentiellen, der Denunziant zu werden malt.
Literatur
- Hermann Kasack, Loerke, Charakterbild eines Dichters, (1951)
Weblinks
- Oskar Loerke. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
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Personendaten | |
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NAME | Loerke, Oskar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dichter des Expressionismus |
GEBURTSDATUM | 13. März 1884 |
GEBURTSORT | Jungen bei Schwetz an der Weichsel |
STERBEDATUM | 24. Februar 1941 |
STERBEORT | Berlin |