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Happy Feet (Pinguin)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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„Happy Feet“ wurde ein einzelner Kaiserpinguin genannt, der 2011 in Neuseeland strandete und weltweite Aufmerksamkeit fand. Nach einer aufwändigen Rettungsaktion wurde das Tier im offenen Meer ausgesetzt und gilt seit dem 9. September 2011 als verschollen.

Verlauf der Rettung

Eine Spaziergängerin entdeckte den Kaiserpinguin am 18. Juni 2011 an einem Strand an der Nordinsel von Neuseeland. Warum das etwa drei Jahre alte Tier 3000 Kilometer nach Norden geschwommen war, ist ungeklärt. Der Pinguin, der zunächst einen gesunden Eindruck machte, brachte sich selbst beinahe um, als er größere Mengen von Sand fraß, den er offensichtlich mit Schnee verwechselte.

Nach zwei Operationen und einem mehrwöchigen Aufenthalt im Zoo von Wellington konnte der Kaiserpinguin wieder stabilisiert werden. Mit einem Forschungsschiff und unter Begleitung eines Teams von Tierärzten wurde der Pinguin auf das offene Meer, mehrere hundert Kilometer südlich von Neuseeland gebracht und dort am 4. September 2011 ausgesetzt.

Von diesem Zeitpunkt an konnten Forscher und Öffentlichkeit über das Internet den Weg des mit einem Peilsender ausgestatteten Tieres verfolgen. Der Pinguin bewegte sich zunächst in südöstlicher Richtung. Vom 9. September 2011 an konnten vom Peilsender keine Signale mehr empfangen werden. Als mögliche Ursachen wurden sowohl ein technischer Defekt ins Spiel gebracht als auch die Möglichkeit, dass der Pinguin von einem Wal oder einem anderen Meerestier gefressen worden sein könnte. In einer Debatte im neuseeländischen Parlament wurde auch die Vermutung geäußert, dass der Pinguin in das Netz eines Fischtrawlers geraten sein könnte.

Diskussion

Die weltweite Aufmerksamkeit für den Pinguin „Happy Feet“, der nach dem gleichnamigen Animationsfilm benannt wurde, führte auch zu Diskussionen über den Umgang mit dem Tier. Adam Soboczynski kritisierte in der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ die aufwändige Behandlung von „Happy Feet“ als beispielhaft für den einerseits hilflosen, andererseits herrschsüchtigen Umgang des Menschen mit der ungebändigten Natur. Er sprach von „repressive[r] Fürsorge“, die dem scheinbar zum Selbstmord entschlossenen Pinguin von Seiten der Menschen zugedacht werde.[1] Andere Beobachter wunderten sich über den finanziellen, technischen und logistischen Aufwand, der betrieben wurde, um das Tier zu retten.

Quellen

  • „Kaiserpinguin schwimmt aus der Antarktis nach Neuseeland“ (Hamburger Abendblatt vom 21. Juni 2011)
  • „,Happy Feet‘ bleibt vermisst – Debatte im Parlament.“ (Hamburger Abendblatt vom 6. Oktober 2011)

Einzelnachweise

  1. Adam Soboczynski: Verschwommen – ein Pinguin aus der Antarktis verirrte sich nach Neuseeland. In: DIE ZEIT Nr. 27, 30. Juni 2011