Hürtgenwald
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 43′ N, 6° 23′ O | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Köln | |
Kreis: | Düren | |
Höhe: | 380 m ü. NHN | |
Fläche: | 88,05 km2 | |
Einwohner: | 9196 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 104 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 52393 | |
Vorwahl: | 02429 | |
Kfz-Kennzeichen: | DN, JÜL, MON, SLE | |
Gemeindeschlüssel: | 05 3 58 016 | |
LOCODE: | DE HGW | |
NUTS: | DEA26 | |
Gemeindegliederung: | 13 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
August-Scholl-Straße 5 52393 Hürtgenwald | |
Website: | www.huertgenwald.de | |
Bürgermeister: | Axel Buch (CDU) | |
Lage der Gemeinde Hürtgenwald im Kreis Düren | ||
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Hürtgenwald ist eine Gemeinde in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Kreis Düren.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt im Nationalpark Eifel in der Rureifel und im Naturpark Nordeifel. Der höchste Punkt im Gemeindegebiet ist am Forsthaus Jägerhaus am Langschoß auf 566 m ü. NN, der niedrigste zwischen Gey und Birgel auf 170 m ü. NN.
Nachbargemeinden
im Kreis Düren
in der Städteregion Aachen
Gemeindegliederung

- Gey
- Horm
- Straß
- Schafberg
- Großhau
- Kleinhau als Verwaltungssitz mit Rathaus
- Bergstein
- Brandenberg
- Zerkall
- Hürtgen
- Vossenack
- Simonskall
- Raffelsbrand
Die Ortsteile Simonskall und Vossenack sind als Erholungsorte anerkannt.
Geschichte
Im Gemeindebereich fand 1944 die Allerseelenschlacht um Vossenack und Hürtgen statt. Die Schlacht im Hürtgenwald tobte von Ende September 1944 bis zum Februar 1945.
General James M. Gavin, der Kommandeur der 82. US-Fallschirmjägerdivision, urteilte nach dem Kampf:
„Es war die verlustreichste, unproduktivste und schlechtest geführte Schlacht, die unsere Armee geschlagen hat.“[2]

An der Schlacht nahm auch der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway als Kriegsreporter teil. Er verarbeitete seine traumatischen Erlebnisse später teilweise in seinem Roman „Über den Fluss und in die Wälder“.
Die Konejung Stiftung: Kultur hat über diese Schlacht einen Film herausgegeben, der durch Interviews mit Zeitzeugen aus Deutschland und den USA sowie Filmaufnahmen aus den US National Archiven und privaten Archiven das schreckliche Geschehen veranschaulicht.
Der Name Hürtgenwald bezog sich bis zu diesen Ereignissen lediglich auf das staatliche Forstamt. Die US-amerikanische Bezeichnung des gesamten Gebietes mit „Huertgen Forest“ führte erst bei einer späteren Gebietsreform zum Namen „Hürtgenwald“.
Im Ortsteil Bergstein finden sich heute noch am Burgberg Reste eines mittelalterlichen Burghügels mit Aussichtsturm sowie ein Bunker des Westwalls.
Entstehung/Eingemeindungen
Aus dem im 19. Jahrhundert durch die Verschmelzung der Bürgermeistereien Straß und Bergstein entstandenen Amt Straß-Bergstein (Verwaltungssitz in Gey) ging am 1. Juli 1969 die Gemeinde Hürtgenwald hervor.[3]
Der § 9 des „Gesetzes zur Neugliederung von Gemeinden des Landkreises Düren vom 24. Juni 1969“ sagt: „Die Gemeinden Bergstein, Brandenberg, Gey, Großhau, Hürtgen, Kleinhau und Straß (Amt Straß-Bergstein) werden zu einer neuen Gemeinde zusammengeschlossen. Die Gemeinde erhält den Namen Hürtgenwald.“
Das Amt Straß-Bergstein umfasste die acht Gemeinden Bergstein-Zerkall, Brandenberg, Gey, Großhau, Hürtgen, Kleinhau, Straß-Langenbroich-Horm und Untermaubach-Bilstein.
Ab 1969 bestand das Amt Straß-Bergstein aus den Gemeinden Hürtgenwald und Untermaubach-Bilstein.
Am 1. Januar 1972 erfolgte die letzte kommunale Neugliederung durch das Aachen-Gesetz, wobei die Gemeinde Hürtgenwald um die ehemalige Gemeinde Vossenack vergrößert wurde.[4]
Politik
Gemeinderat
Die 28 Sitze des Gemeinderats verteilen sich auf:
(Stand: Kommunalwahl am 30. August 2009)
Wappen und Banner
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Wappen der Gemeinde Hürtgenwald
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Banner der Gemeinde Hürtgenwald
Der Gemeinde Hürtgenwald ist mit Urkunde des Innenministers des Landes Nordrhein-Westfalen vom 8. Dezember 1975 das Recht zur Führung eines Wappens, eines Siegels und einer Flagge verliehen worden.
Das Wappen ist ein dreigeteilter Schild: Auf grünem Grund ein goldgelber Göpel und je ein silberweißer Kiefernzapfen in den drei grünen Feldern.
Der Göpel teilt das Wappen auf, wodurch die Zusammensetzung von Hürtgenwald aus verschiedenen Ortschaften symbolisiert werden soll, die früher zu den Ämtern Straß, Bergstein und Simmerath gehörten. Die Zapfen verweisen auf die umliegenden Wälder, die das Landschaftsbild prägen.
Beschreibung des Banners:„Grün-Weiß-Grün im Verhältnis 1 : 4 : 1 längsgestreift mit dem etwas über die Mitte nach oben verschobenen Gemeindewappen.“[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen
Ehrenfriedhöfe im Hürtgenwald
Die beiden Ehrenfriedhöfe im „Hürtgenwald“ sind der Ehrenfriedhof Vossenack in Vossenack etwa 500 Meter hinter dem Ortsende an der Simonskaller Straße und der Ehrenfriedhof Hürtgen in Hürtgen etwa 500 Meter hinter dem Ortsende unmittelbar an der Bundesstraße 399, jeweils aus Richtung Düren gesehen.
Bauwerke

- Burgberg in Bergstein mit dem Krawutschketurm
Wirtschaft und Infrastruktur
Maubacher Bleiberg
Von 1948 bis 1968 wurde neben dem Ort Horm im Maubacher Bleiberg Erzabbau betrieben. Später befand sich hier die Mülldeponie für den Kreis Düren.
Verkehr
Die Bundesstraße 399 durchzieht die Gemeinde von Nordosten nach Südwesten zwischen den Ortschaften Gey und Raffelsbrand, die L 11 von Südosten nach Nordwesten zwischen den Gemeindeteilen Kleinhau und Zerkall.
Zerkall ist auch durch die Bahnstrecke Düren–Heimbach erschlossen.
Bildung
- 3 Grundschulen
- 1 Hauptschule
- 1 Realschule
- 1 Gymnasium (privat)
Persönlichkeiten
→ Siehe in den jeweiligen Ortsteilen
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2024 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 18. Juni 2025. (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.konejung-stiftung.de/You_Enter_Germany_DE.htm
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Hürtgenwald, § 2 Absatz. Abgerufen am 19. Dezember 2012.
Literatur
- Dieter Robert Bettinger, Hans-Josef Hansen, Daniel Lois: Der Westwall von Kleve bis Basel. Auf den Spuren deutscher Geschichte. Nebel Verlag, Eggolsheim, 2. aktualiesierte und erweiterte Auflage 2008, ISBN 978-3-89555-414-8
- Alexander Kuffner: Zeitreiseführer Eifel 1933–1945. Helios, Aachen 2007, ISBN 978-3-938208-42-7.
- Hans-Josef Hansen (Hrsg.): Auf den Spuren des Westwalls. Helios Verlags- und Buchvertriebsgesellschaft Aachen, 2009, ISBN 3-925087-76-1
- Manfred Groß, Horst Rohde, Rudi Rolf: Der Westwall – Vom Denkmalwert des Unerfreulichen. Rheinland-Verlag GmbH Köln, 1997, ISBN 3-7927-1668-2
- Adolf Hohenstein und Wolfgang Trees: Hölle im Hürtgenwald. Triangel-Verlag, ISBN 3-922974-01-5
- Rainer Monnartz: Hürtgenwald 1944/45 – Militärgeschichtlicher Tourenplaner. Helios-Verlag Aachen, ISBN 978-3-938208-68-7
- Matthias Thömmes: Tod am Eifelhimmel. Helios Verlags- und Buchvertriebsgesellschaft Aachen, ISBN 3-933608-04-X
- Peter Többicke: Militärgeschichtlicher Reiseführer Hürtgenwald. Taschenbuch Verlag E. S. Mittler & Sohn GmbH Hamburg, ISBN 3-8132-0735-8
- Wolfgang Trees: Schlachtfeld zwischen Maas und Rhein. Triangel Verlag Aachen, ISBN 3-922974-05-8
- Robert Hellwig: „Gedenken und Mahnen“ Mahnmale in Hürtgenwald, Herausgeber: Geschichtsverein Hürtgenwald 2007 (38 Mahnmale mit Fotos und Text auf 56 Seiten).
- Jobst C. Knigge: Hemingway und die Deutschen, Verlag Dr. Kovac Hamburg 2009, ISBN 978-3-8300-4707-0