KkStB 85
Die Dampflokomotiven der Reihe 85 waren Tenderlokomotiven der kkStB. Die Zweizylinder-Nassdampf-Lokomotiven mit der Achsformel B stammen von unterschiedlichen Privatbahnen, die verstaatlicht wurden. Die Fahrbetriebsmittel dieser Privatbahnen wurden im Zuge dieser Verstaatlichung dem kkStB-Nummernschema angepasst.
Die 85.00 kam von der KRB zur kkStB, die 85.01 kam von der NÖSWB und wurde später als kkStB 83.51 eingereiht. Die 85.02–07 wurden ebenfalls von der NÖSWB übernommen. Nach dem Ausscheiden der 85.05 bekam eine Maschine von der StEG diese Nummer. Die 85.08–09 wurden von der kkStB beschafft, die 85.10 kam von der KFNB, die 85.11–14 wiederum von der StEG.
KkStB 85.00 (KRB)
Die kkStB 85.00 übernahm die kkStB 1884 von der Kronprinz Rudolf-Bahn, für die sie seit 1880 den Betrieb abwickelte. Bei der KRB führte sie den Namen „HARTIG“. Sie wurde 1871 gebaut.
KkStB 85.02–07 (NÖSWB)
Diese sechs kleinen Lokomotiven kamen von der NÖSWB zur kkStB. Bei der NÖSWB trugen sie die Nummern 2–7C. Nach der Übernahme in das kkStB-Nummernschema erhielten sie die Nummern 85.02–07.
Die Maschinen wurden von der Lokomotivfabrik in Wr. Neustadt in den Jahren 1880 und 1881 geliefert. Die drei Loks der zweiten Lieferserie unterschieden sich in Details – wie etwa den Kesselaufbauten – von der ersten Lieferserie.
Außer der 85.06 wurden alle Maschinen bis 1907 ausgeschieden. Die 85.06 kam nach dem Ersten Weltkrieg zur ČSD und lief dort unter der Bezeichnung 85ö.
KkStB 85.05 und 11–14 (StEG)
Diese Dampflokomotiven mit der Achsformel B n2t kamen eigentlich von den Böhmischen Commerzialbahnen (BCB). Bei diesen bildeten sie die Reihe IIS. Die fünf Maschinen wurden 1881 von der Lokomoitvfabrik Wr. Neustadt gebaut. Die Lokomotiven hatten keine Nummern, sondern nur Namen, z.B. hieß die erste (und spätere kkStB 85.05") „KRČ“.
Den Betrieb auf den BCB führte zunächst bis Juni 1882 die Fa. J. Muzika, danach die StEG; von 1885 an führten die BCB den Betrieb selbst, ab 1909 die kkStB; 1910 gingen die BCB ins Staatseigentum über.
KkStB 85.08–09 (EAB)
Die kkStB führte ab 1880 den Betrieb auf der Erzherzog Albrecht-Bahn, übernahm schließlich 1892 die EAB und damit unter anderen deren Lokomotiven mit den Nummern 1–2. Diese Maschinen wurden 1882 gebaut. Die kkStB reihte sie zunächst als 86.01–02 ein, nummerierte sie aber 1889 in 85.08–09 um.
KkStB 85.10 (KFNB)
KFNB IX 902 / kkStB 85.10 | |
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Technische Daten | |
Bauart | Bn2t |
Zylinder-Ø | 240 mm |
Kolbenhub | 400 mm |
Rad-Ø | 840 mm |
Radstand | 2300 mm |
Heizfl. d. Rohre | 32,5 m² |
Heizfl. d. Feuerbüchse | 3,5 m² |
Rostfl. | 0,74 m² |
Dampfdruck | 12 |
Gewicht (leer) | 13,5 t |
Gewicht (ausgerüstet) | 17,5 t |
Länge | 6,323 m |
Wasser | 2,3 m³ |
Kohle | 1,0 m³ |
Als 1906 die Kaiser Ferdinands-Nordbahn verstaatlicht wurde gelangte diese Lokomotive zur kkStB. Bei der KFNB gehörte sie zur Serie IX und hatte die Nummer 902. Ursprünglich gehörte diese Lokomotive aber zum Bestand der Kremsierer Eisenbahn, die 1888 von der KFNB übernommen wurde. Sie trug den Namen "KROMERIZ", wurde 1880 von der Lokomotivfabrik in Wr. Neustadt gebaut und erst von der ČSD ausgemustert.
Literatur
- Sternhart, Slezak: Niederösterreichische Südwestbahnen, Verlag Slezak, 1977, ISBN 3-900134-35-9
- Johann Stockklausner: Dampfbetrieb in Alt-Österreich, Verlag Slezak, 1979, ISBN 3-900134-41-3
- Alfred Horn: Die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn, Die Bahnen Österreich-Ungarns, Band 2, Bohmann Verlag, 1970