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The Prodigy

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The Prodigy ist eine englische Band der elektronischen Musikrichtungen Big Beat und Breakcore.

Biographie

Liam Howlett

Die musikalische Kraft der Band ist Liam Howlett (* 21. August 1971) aus Braintree in Essex, England. Sein musikalisches Interesse begann während der Grundschule, als er von seinem Vater gegen seinen Willen zum Klavierunterricht geschickt wurde.

Auf der weiterführenden Schule kam er mit der Hip-Hop-Kultur in Kontakt. Zu seinen Favoriten gehörten Grandmaster Flash und The Furious Five. Howlett wollte seine eigenen musikalischen Vorstellungen in eigenen Songs umsetzen und kaufte sich einen Moog Prodigy-Synthesizer. Von diesem Gerät leitet sich auch der Name der späteren Band ab.

In der selben Zeit gewann er als DJ einen Mix-Wettbewerb bei Capitol Music. Wenig später wurde er von einer Hip-Hop-Band namens „Cut To Kill“ als zweiter DJ aufgenommen und hatte so seine ersten vereinzelten Auftritte. Nach seinem Abitur bekam er einen Job bei einem Londoner Magazin, dem „Metropolitan“. Er freundete sich schnell mit dem Besitzer an und erhielt von ihm £4000 für die Produktion seines ersten Albums. Da er aber als weißer DJ von den anderen Bandmitgliedern nicht als vollwertig akzeptiert wurde, platzte die Produktion: die anderen unterzeichneten – mit Hilfe eines von Liam geschriebenen Liedes – hinter seinem Rücken einen Vertrag mit einer Plattenfirma. Er trennte sich von der Band.

Inzwischen dominierte in England der Acid House. Die Rave-Kultur, die sich daraus entwickelte, steckte auch Liam an.

Die Band findet sich

Howletts eigentliche Karriere startete er als DJ auf Partys. Dort wurde er auch von dem zwei Meter großen Tänzer Leeroy Thornhill (engl.) und dessen Freund Keith Flint (engl.) angesprochen. Die beiden waren begeistert von Liams Musik und fragten ihn nach einem Tape. Liam machte ihnen eine Kassette mit einem DJ-Mix auf der einen und selbst produzierten Tracks auf der anderen Seite. Flint rümpfte nach eigenen Angaben erst die Nase darüber, dass der DJ ihnen seine eigenen Tracks unterjubeln wollte. Es sei gewesen wie „ein Weihnachtsgeschenk, das man sich gar nicht gewünscht hat“. Doch als sich Flint die B-Seite anhörte, war er begeistert und wollte sofort mit Liam eine Band zusammenstellen. Mit der Unterstützung von Thornhill und einer Tänzerin namens Sharky wurde „The Prodigy“ gegründet.

Kurze Zeit später buchten sie ihren ersten Auftritt im „Labyrinth“ in London, an dem sie Keith Palmer alias Maxim Reality (engl.) kennen lernten. Da sie noch einen MC brauchten, wurde er ins Team aufgenommen. In den folgenden Monaten zogen die vier von Ort zu Ort, um sich und ihre Musik bekannter zu machen. Die Anzahl Besucher variierten von nur fünf Besuchern bis zu 12.000.

Plattenvertrag

Weihnachten 1990 überraschte Liam die anderen mit einem Plattenvertrag mit XL-RECORDINGS, auf den alle, bis auf Sharky, mit Begeisterung reagierten. Sharky verließ daraufhin die Band, da die Termine für sie zu viel geworden waren.

Im Februar 1991 gab Liam das erste Prodigy-Release mit Namen „What Evil Lurks“ heraus. Er enthielt vier Breakbeat Tracks, die noch aus Howletts „Cut To Kill“-Zeit stammten. Mit unter anderen den Track „What Evil Lurks“ den Liam als Demotape an XL-RECORDINGS schickte, um sich für einen Plattenvertrag zu bewerben. Danach probierten sie, an ihrer Live-Show zu arbeiten. Die Probe kam aber wegen der fehlenden Atmosphäre nicht zu Stande, und es heisst, dass „The Prodigy“ seither nie wieder geprobt haben.

Ein halbes Jahr später entstand ihre Erfolgssingle „Charly“. Howlett merkte, dass vor allem die härtere Version, der „Alley Cat Mix“, das Publikum ansprach. Im Dezember 1991 veröffentlichten sie ihre dritte Single „Everybody In The Place“ und im November 1992 kam das Album „Experience“.

Da die „Rave“-Szene mehrfach totgesagt wurde, wollte Howlett einiges ändern. Unter dem Pseudonym „Earthbound“ (so heißt Liam's Tonstudio) veröffentlichte Liam ihre neue Single „One Love“, mit der er eine neue Ära für Prodigy begann. Das Stück war eine Mischung von „House“ und deutschem „Techno“ mit wenigen BPM. „The Prodigy“ wussten nicht, wie die Öffentlichkeit auf diesen Titel reagieren würde.

Neues Album

Da die Leute aber mit breiter Mehrheit sehr angetan von dem neuen Sound waren, hatte Liam nun die Möglichkeit, auf dem neuen Album „Music for the Jilted Generation“ sehr viel zu experimentieren, was er dann auch tat: die CD enthielt viele harte Breakbeats, Jazz-Funk Grooves, mechanische Gitarren, einen einfach nur harten Dance-Track („No Good Start The Dance“) und mit dem Lied „Poison“ eine Rückkehr zum Hip-Hop, wobei auch gleichzeitig zum ersten Mal Maxims Gesang verwendet wurde. Dies erweiterte die musikalischen Möglichkeiten der Band noch um ein Weiteres.

Das Album schoss in den britischen Charts von Null auf Eins und wurde über 1.000.000 Mal verkauft. Aufgrund dieses Erfolgs folgten Auftritte in der ganzen Welt und sie gewannen den MTV Award als „Bester Dance Act“.

1995 tourte die selbsternannte „größte Rock 'n' Roll Band der Welt“ von Festival zu Festival, wobei sie in Glastonbury die „größte Show auf Erden“ (so die Veranstalter) hatten.

The Fat Of The Land

Im April 1996 kam die lang ersehnte Single „Firestarter“, ein Big-Beat Track, mit Keith Flint als Sänger heraus. Der Rhythmus wurde dieses mal allerdings von einem externen Produzenten programmiert. Als das Video zum ersten Mal in der Musikshow „Top of the Pops“ gezeigt wurde, musste der Sender BBC einem Ansturm von Beschwerdebriefen entrüsteter Eltern standhalten, die sich über den „schändlichen“, „spöttischen“ und „provozierenden“ Text und die Verhaltensweise Flints beschwerten und sich fragten, warum das Video überhaupt am frühen Abend gezeigt werden darf.

Da das Lied so vieler Kritik ausgesetzt war, verkaufte es sich in weniger als 6 Wochen über 750.000 Mal. Danach veröffentlichten „The Prodigy“ am 30. Juni 1997 ihr viertes Album „The Fat Of The Land“ mit 10 Titeln, dass in 27 Ländern auf Platz 1 der Charts landete und für das sie wiederum weltweit Mehrfach-Platin bekamen. Ende 1997 sorgte die Auskopplung „Smack My Bitch Up“ (Regie Jonas Åkerlund) für Furore: das Video wurde in den USA und England sowie in anderen Staaten verboten, da es Drogen-, Sex- und Gewalt-Exzesse visualisierte.

The Dirtchamber Session

Dieses „Tribut Album“ produzierte Liam ursprünglich für eine britische Radiosendung namens „Breezeblock“, bei der verschiederne „Stars“ des Musikgeschäfts einen Mix aus ihren persönlichen Lieblingsliedern 50 Minuten lang live auflegten. Liam vermischte Samples aus 50 verschiedenen Songs (von The Chemical Brothers bis zu den Beatles). Weil Liam und den Zuhörern dieser Mix so gut gefiel, veröffentlichte er ihn auf einer CD unter dem Namen „The Dirtchamber Session Vol. 1“. Angeblich plant Liam eine Fortsetzung für das Jahr 2005.

Trennungs-Gerüchte

2000 war schließlich das Jahr, in welchem alle Fans endlich ein neues Album-Release erhofften. An Stelle dieses Albums brachten Maxim und Leeroy ihre eigene Solo-Karriere ins Rollen und veröffentlichten jeweils eine eigene Single.

Die Singles waren der erste Hinweis auf eine mögliche bevorstehende Trennung der Band; Leeroy gab im April 2001 das Ausscheiden aus der 4er-Konstellation bekannt, wünschte den anderen alles Gute und widmete sich nun unter dem Alias-Namen „Flightcrank“ endgültig seiner Solo-Performance.

Das ganze Prozedere tat Liams Tatendrang keinen Abbruch: 2002 trat die Band zu dritt bei mehreren Festivals in Europa auf und präsentierte etwa zur gleichen Zeit ihren neuen Song „Baby's Got A Temper“.

Im August 2004 erschien ihr neues Album „Always Outnumbered, Never Outgunned“, bei dem nun auch Maxim und Flint nicht mehr von der Partie waren, dafür aber Gäste wie Kool Keith, Liam Gallagher und Princess Superstar. Jedoch blieben Maxim und Keith Flint ein fester Bestandteil der Live-Shows. Über die Internetseite von The Prodigy konnte man sich für 3€ bzw. 2 englische Pfund einen Song herunterladen, den man sich selber zusammenstellen konnte, wobei man die Wahl zwischen 3 verschiedenen Formaten (OGG, PCM/WAV, 5.1 DTS) hatte.

Nachdem The Prodigy Ende 2004 und 2005 endlich wieder auf Tour gehen, erscheint im September 2005 das längst überfällige „Best of“- Album mit dem Titel "Their Law- The Singles 1990–2005". Darauf befinden sich die größten Hits der Band, von „Out of Space“ über „No Good“ bis hin zu „Firestarter“ und „Girls“. Dem Album liegt auch eine Limited Bonus CD dabei mit Remixen, seltenen Stücken und Live Versionen. Für 2006 kündet die Band bereits ein neues Album an.

Diskographie

Alben

XL-Recordings:

4. Oktober 1992: Experience
14. Juli 1994: Music For The Jilted Generation
30. Juni 1997: The Fat Of The Land
22. Februar 1999: Dirtchamber Sessions Volume 1
19. Juni 2001: Experience Expanded
23. August 2004: Always Outnumbered, Never Outgunned
14. Oktober 2005: Their Law – The Singles 1990–2005
2006: 2006: Neues Album angekündigt (Titel nicht bekannt)

Singles (CDs oder Vinyl)

XL-Recordings:

Februar 1991: What Evil Lurks
12. August 1991: Charly
Dezember 1991: Everybody In The Place
7. September 1992: Fire/Jericho
9. November 1992: Out Of Space
29. März 1993: Wind It Up (Rewound)
4. Oktober 1993: One Love
16. Mai 1994: No Good (Start The Dance)
August 1994: Voodoo People
6. März 1995: Poison
9. April 1996: Firestarter
11. November 1996: Breathe
10. November 1997: Smack My Bitch Up
1. Juni 2002: Baby's Got A Temper
30. August 2004: Girls/Memphis Bells
1. November 2004: Hotride
11. April 2005: Spitfire

Referenzen

  • unknown author, A discription of rave (Village Voice, 1993)
  • Stuart Coles, Prodigy – An illustrated biography (London, 1997)
  • Jay Strongman, Rave culture '99 (Dischord, 1999)