Zum Inhalt springen

Ralph reichts

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Januar 2013 um 03:04 Uhr durch Wikigustus (Diskussion | Beiträge) (Referenzen: Relativsatz das). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Film
Titel Ralph reichts
Originaltitel Wreck-It Ralph
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2012
Länge 108 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Rich Moore
Drehbuch Jennifer Lee
Phil Johnston
Produktion John Lasseter
Clark Spencer
Monica Lago-Kaytis
Musik Henry Jackman
Schnitt Tim Mertens
Synchronisation

Ralph reichts ist ein US-amerikanischer Animationsfilm, der am 2. November 2012 in Nordamerika sein Kinodebüt feierte und am 6. Dezember in Deutschland, Österreich und der Schweiz startete. Der Disney-Film wurde im Format Disney Digital 3-D gedreht. Die Regie führte Rich Moore, der bereits bei Die Simpsons und Futurama als Regisseur tätig war. Zentrales Thema des Films ist das Leben von Videospielcharakteren hinter den Kulissen.

Handlung

Der Protagonist „Randale-Ralph“ ist nach 30 Jahren unzufrieden mit seiner Rolle als Bösewicht in dem 8-Bit-Ära Arcade-Spiel „Fix-it Felix Jr.“, da er auch nach Feierabend von den übrigen Charakteren ausgegrenzt wird. Nach einem Treffen der Selbsthilfegruppe „Anonymen Bösewichte“ innerhalb des Pacman-Labyrinths trifft er in dem Barkeeper-Spiel einen ausgebrannten Soldaten aus dem Ego-Shooter „Hero’s Duty“. Er schmuggelt sich in das fremde Science-Fiction-Spiel. Zunächst überwältigt von der düsteren Umgebung und der hektischen Spielemechanik, klettert er in einer Spielepause den zu erstürmenden Turm hinauf und nimmt eine für den Spieler bestimmte Ehrenmedaille entgegen, die ihn von holographischen Militärs in Ehrenformation überreicht wird. Versehentlich beschädigt er ein Ei der zu bekämpfenden „Cy-Bugs“ und fliegt mit einer Rettungskapsel in das Kartrennspiel „Sugar Rush“. Dabei infiziert er die surreale Süßwarenwelt mit den Käfern, die sich aufgrund ihrer einfachen Programmierung wie ein Computervirus verhalten und unbemerkt vermehren. Seine Heldenmedaille wird von Vanellope entwendet und als Wetteinsatz zum Qualifying für den Auswahlbildschirm am nächsten Spieltag verwendet. Da Vanellope als defekter Avatar ebenfalls eine Außenseiterin ist und wie Ralph unter Mobbing leidet, verbünden sie sich um in einem integrierten Mini-Spiel einen Rennwagen zu backen und für das anstehende Rennen zu trainieren. Mittlerweile macht sich Fix-it Felix Jr. auf die Suche nach seinem fehlenden Gegenspieler, weil dem defekten Spiel „Wreck-It Ralph“ sonst die Abschaltung droht. Der weibliche Sergeant Calhoun versucht unterdessen das entflohene Roboterinsekt vor der Eiablage aufzuspüren und zeigt sich unbeeindruckt von den missglückten Flirtversuchen des verliebten Felix. King Candy entpuppt sich als der eifersüchtige Turbo, der nachdem sein technisch unterlegenes Rennspiele an Popularität verlor, die Programmierung konkurrierender Motorsportspiele manipuliert. Vanellope kann ihn in dem Rennen bezwingen, wobei jedoch die Welt von der eingeschleppten Käferplage überrannt wird und evakuiert werden muss. Es kommt zum Showdown zwischen Ralph und dem inzwischen weiter mutierten Turbo. In einem letzten Kraftakt zerstört Ralph vorsätzlich eine Bergkuppe unter der sich eine Tropfsteinhöhle befindet. Der Sturz der Mentos-Stalaktiten in den heißen Cola-See führt zu einem hell leuchtenden Geysir, der auf die Insekten inklusive Turbo wie ein elektrischer Insektenvernichter wirkt. Ein Reset des Spiels enthüllt, dass Vanellope die eigentliche Hauptfigur des Rennspiels ist. Ralph kehrt in sein ursprüngliches Spiel zurück. Er findet sich mit seiner Rolle ab, sorgt jedoch dafür, dass alle obdachlosen Spielfiguren ausgemusteter Retro-Spiele eine Behausung in der Spielewelt von Wreck-It Ralph erhalten und in ein Bonus-Level integriert werden. Der Film endet mit einer Hochzeit zwischen Fix-it Felix Jr. und Sergeant Calhoun.

Kritik

Den deutschen Filmkritikern lobten die kreativen Ideen mit ihren zahlreichen Querverweisen zur Videospielhistorie, die neben der humorvollen Geschichte den Film zum Generationen übergreifenden Familienfilm machen.[1] Die Redakteure der Computerspielezeitschrift GameStar fürchteten, dass sich einige Wortspiele schwer aus dem englischen transportieren lassen. [2]

„Mit diesem Animationsfilm beweist Regisseur Rich Moore [...] durchaus sein Talent fürs Komische. Mit skurrilem Witz taucht er in die Welt von Videospielen ein und verleiht deren Figuren ein Eigenleben jenseits der Spiele. Tolle Ideen, viele witzige Details und eine Menge Gags sorgen für spaßige Unterhaltung. Nur die schlechten Songs – hier wurde zeitgemäß mit charmant verwechselt – schmälern das Vergnügen.“

Prisma[3]

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnete den Film mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ aus. Aus der Jurybegründung:

„Den Machern von RALPH REICHT’S ist dieses Kunststück gelungen. Ein intelligentes Script, dessen Realisierung in die besten Hände gelegt wurde, ergibt perfekte Kinounterhaltung auf höchstem Niveau. Überraschender Weise muss man die aufgegriffenen Videospiele weder kennen noch mögen, um dem Charme des Films zu erliegen. Das liegt daran, dass hier einfachste Pixelfiguren zu echten Charakteren verdichtet werden, die bei aller Realität in Bewegung und Äußerem trotzdem stets in ihren Möglichkeiten verortet bleiben. Und wie so oft in dieser CGI-Liga ist die Story wieder gespickt mit Filmzitaten, die das Cineastenherz erfreuen werden. […] RALPH REICHT’S ist die technisch perfekte Umsetzung einer eigentlich kleinen Idee, die von einem stets spannenden und humorvollen Drehbuch zu Spielfilmlänge ausgebaut wurde. Und trotz aller visueller Größe und dem knallbunten Ideen- und Action-Feuerwerk liegt eine Besonderheit im liebenswerten Charme, den sich der Film bewahrt.“

Auszeichnungen

Gewonnen

Nominierungen

Synchronisation

Rolle englischer Sprecher deutscher Sprecher
Randale-Ralph John C. Reilly Christian Ulmen
Vanellope von Schweetz Sarah Silverman Anna Fischer
Fix-It Felix Jack McBrayer Kim Hasper
Sergeant Tamora Jean Calhoun Jane Lynch Vera Teltz
King Candy Alan Tudyk Stefan Gossler
Mr. Litwak Ed O'Neill Kaspar Eichel
Roy Skylar Astin
Ryu Kyle Herbert Christoph Krachten

Gastauftritte

Zusätzlich zu den synchronisierten Rollen enthält Ralph Reichts eine ganze Reihe von Videospiel-Charakteren, die einen Gastauftritt im Film haben: Dazu gehören zum Beispiel Bowser aus den „Mario“-Spielen, Dr. Eggman aus „Sonic the Hedgehog“, Neff aus „Altered Beast“ und viele mehr. Die Charaktere aus „Q*bert“ – Q*be, Coily, Slick, Sam und Ugg werden als Obdachlose gezeigt. Zusätzlich wird Mario während eines Gesprächs erwähnt. Pac-Man ist ein Gast auf Felix’ Party. In der dem Spiel Tapper entsprechenden Bar begegnet er Frogger. In der Game Central Station ist Sonic auf einer Leinwand zu sehen und klärt den Zuschauer über Gefahren auf, wenn jemand sein eigenes Spiel verlässt. Der DJ Skrillex, der auch das Stück „Bug Hunt“ aus dem Soundtrack des Films produziert hat, ist kurz als DJ auf der Party zum 30. Geburtstag von „Fix-it Felix Jr.“ zu sehen.

Referenzen

Der Hauptcharakter Ralph erinnert lose an „Donkey Kong“. Die Selbsthilfegruppe für Videospielebösewichte zu Beginn des Spiels ist stereotyp für ein Treffen der Anonyme Alkoholiker. Ralph findet in der Fundsachenkiste aus der Bar einen Super-Pilz aus Super Mario und das Warnsymbol (Ausrufezeichen) aus der Metal Gear Solid-Reihe. Seargent Calhoun ist mit ihrer Vergangenheit sehr mit Samus Aran aus den Metroid-Spielen zu vergleichen. Optisch erinnert sie an Nova aus dem StarCraft-Universum. Der Spieltitel „Hero’s Duty“ ist eine Anspielung auf die Spieleserie „Call of Duty“. Parodiert wird das Bekämpfen von Gegnerhorden, die schlechte Wegfindung der KI-Soldaten sowie das Streben nach militärischen Ehrungen. Der Begriff „Cy-Bugs“ ist in mehrerer Hinsicht eine Anspielung. In der Softwareentwicklung werden Programmfehler häufig „Bugs“ genannt. Zudem ist „Bugs“ in Military-Science-Fiction-Spielen und -Filmen ein abschätziger umgangssprachlicher Ausdruck für insektoide Gegner mit Schwarmverhalten. Ihre Kombination aus organischen Elementen mit Roboter-Technologie haben sie mit Cyborgs gemeinsam. An einer Wand der Game Central Station sind die Worte „Aerith Lebt“ zu lesen, eine Anspielung auf Aerith Gainsborough aus Final Fantasy VII. Das Rennspiel „Sugar Rush“ ist eine Hommage an das Aufkommen von Fun-Racern Mitte der 1990er und zeigt Spielelemente von Mario Kart. Handlung und Charaktere im Königreich sind von Alice im Wunderland und von Der Zauberer von Oz inspiriert. Der Name des defekten Spieleravatars („Glitch“) ist ebenfalls Computerspieler-Jargon. Mithilfe des Konami-Codes kann sich King Candy Zugriff zur Programmlogik verschaffen und das Spiel zu seinen Gunsten manipulieren. Die Kombination von Mentos und Cola zu Fontänen behandelt ein Internet-Meme, das durch YouTube-Videos zu Popularität gelang.

Einzelnachweise

  1. Deutscher Pressespiegel auf film-zeit.de
  2. Pixeliger Videospiele-Geburtstag
  3. Ralph reichts, prisma.de
  4. Ralph reichts, fbw-filmbewertung.com
VorgängerFilmNachfolger
Winnie PuuhDisneyfilme der „Meisterwerke“-Reihe
2012
Frozen (2013)