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Elektroakupunktur

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Die Elektroakupunktur, EAV geht, wie die Kurzbezeichnung andeutet, auf Dr. Voll zurück. Die gesamte Bezeichnung lautet Elektro- Akupunktur nach Dr. Voll. Sie ist eine Methode der Alternativmedizin,keinesfalls eine Variante der seit den 20er Jahren verbreiteten Radionik, die allein mit virtuellen Raten (rates) arbeitet und u.a. vorgibt auch Fernheilungen damit machen zu können.

Die EAV arbeitet unter Einbeziehung und messtechnischer Bestätigung von Elementen der chinesischen Akupunkturlehre Akupunktur und der Medikamentenlehre, häufig der Homöopathie. Die EAV arbeitet mit dem Hautwiderstand, der auf gut 1000 Akupunkturpunkten gemessen werden kann (in der Regel 120 Punkte vor allen Dingen an Händen und Füßen) und einer Bewertungsskala, nach der die EAV- Geräte der Hersteller wie z.B. Kindling oder MBA geeicht sind.

Beim Medikamententest, der einer bewerteten Leermessung an den Punkten mit medizinischer Befundung folgt, wird mit nativen oder digitalen Medikamenten geprüft, welches Medikament vor einer Inkorporation eine messtechnisch positive Wirkung auf den vorher als krank gemessenen Punkt erzielt. Dabei ist man nicht darauf beschränkt, daß es ein Homöopathikum sein muss, sondern es sind alle Lebens- und Heilmittel, sowie alle Isopathika- Herstellungen nach homöopathischem Gebrauch aus Umweltgiften etc. auf diese Weise prüfbar, was zur Ergründung von Nahrungsmittel- oder Umwelt- Unverträglichkeiten genutzt wird, die im Volksmund häufig mit den Allergien gedanklich vermischt werden. Die Bioresonanz ist aus der EAV hervorgegangen durch den Arzt Dr. Morell, einem Schüler von Dr. Voll. Die Bioresonanz ist ein rein therapeutisches Verfahren und ähnelt nur insoweit der EAV, alsdaß in manchen Bioresonanzgeräten ein Messgerät ähnlich einem EAV Gerät eingebaut ist. Bioresonanztherapie.

Der Plochinger Hausarzt Dr. Reinhold Voll (1909 - 1989) untersuchte in den 50er Jahren gemeinsam mit dem Ingenieur Fritz Werner die Messbarkeit von "energetischen Störungen" im menschlichen Körper. Sie postulierten einen Zusammenhang zwischen dem Widerstands- bzw. Leitwert an den entsprechenden, aus der Akupunktur bekannten Hautregionen und Störungen im Körper.

An verschiedenen, von der Akupunktur her bekannten Punkten des Körpers wird der elektrische Hautwiderstand gemessen. Dies soll Aufschluss über Störungen im Körper liefern. Diese Störungen sollen dann mittels sogenannter Nosoden (höchstverdünnten, aus Krankheitsprodukten gewonnenen Substanzen, denen von der homöopathischen Lehre heilsame Wirkungen zugeschrieben werden) geheilt werden. Zur Ermittlung des geeigneten homöopathischen Mittels wird ein sogenannter Resonanztest durchgeführt: In das Gerät zur Hautwiderstandsmessung werden Proben verschiedener Mittel eingebracht und die Reaktion des Messgeräts beobachtet. Anschließend werden dem Patienten die ermittelten Präparate verabreicht. Der Inhalt der Nosoden kann getrunken oder gespritzt werden. Wie lang der Patient die Medikamente nehmen muss, und welche Mengen, bestimmt der Therapeut in Abhängigkeit der Diagnose.

Da die EAV Messungen in den Meridianverlauf vornimmt, spürt ein geübter Therapeut damit unterschiedliche Zusammenhänge auf. Ausdruck dafür ist die jeweilige Individualität des Untersuchten. EAV kann so Wirksamkeiten gegen viele Beschwerden finden und durch einige gut getestete Medikamente dem Immunsystem gegen vielerlei Beschwerden helfen. Grundsätzlich geht es dabei meist um Entgiftungs- und Reinigungsverfahren des Körpers, um das Immunsystem zu entlasten. Es wird i.d.R. nicht gegen ganz bestimmte Beschwerden angeboten, kann aber z.B. gegen Allergien, Neuralgien, Kopfschmerzen, Neurodermitis, Leber- und Nierenschwäche, Magen- und Darmerkrankungen, Zahnbeherdungen und andere Beschwerden genutzt werden.

Nach Auffassung der Schulmedizin ist die EAV (wie auch die Bioresonanz, Radionik und ähnliche Verfahren) vollständig wirkungslos. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Leistungen daher nicht.

Befürworter zitieren als Beleg, wie bei allen anderen nicht nachweislich wirksamen Therapien, anekdotische Patientenberichte über erfolgreiche Therapien mit EAV bei Erkrankungen, die von Schulmedizinern bereits als unheilbar aufgegeben wurden. Befürworter meinen, ein wissenschaftlicher Beweis der Wirkungsweise von EAV sei nicht trivial und stelle einen zeitlichen und finanziellen Aufwand dar.