Zum Inhalt springen

Django Unchained

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Januar 2013 um 21:55 Uhr durch 92.78.246.54 (Diskussion) (Kritik). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Film
Titel Django Unchained
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2012
Länge 165 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Quentin Tarantino
Drehbuch Quentin Tarantino
Produktion Reginald Hudlin
Stacy Sher
Pilar Savone
Kamera Robert Richardson
Schnitt Fred Raskin
Besetzung

Django Unchained [ˈd͡ʒæŋɡo ʌnˈt͡ʃeɪ̯nd] ist ein US-amerikanischer Western von Quentin Tarantino aus dem Jahr 2012. In den Vereinigten Staaten lief der Film am 25. Dezember 2012 an, in Deutschland ist er am 17. Januar 2013 angelaufen. Der Film wurde von Reginald Hudlin, Stacy Sher und Pilar Savone für Columbia Pictures produziert und wird in den Vereinigten Staaten von der Weinstein Company vermarktet. Zu den Hauptdarstellern zählen Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio und Samuel L. Jackson.

Handlung

Django ist ein Sklave, der im tiefen Süden der Vereinigten Staaten lebt und von seiner Frau Broomhilda getrennt wurde. Dr. King Schultz, ein deutscher Kopfgeldjäger aus Düsseldorf, befreit ihn und macht ihm ein Angebot: Wenn Django ihm hilft, die Verbrecherbande Brittle Brothers zu töten, wird er Django im Gegenzug die Freiheit schenken. Im weiteren Verlauf ändert sich die Vereinbarung dahingehend, dass Dr. Schultz Django helfen wird seine Frau zu finden, wenn dieser mit ihm den Winter über auf Kopfgeldjagd geht. Nach Ende des Winters bringen sie über das Register verkaufter Sklaven in Erfahrung, dass Broomhilda an Calvin Candie verkauft wurde und auf dessen Plantage Candieland arbeitet. Da der Verkauf einer Sklavin mit dem Wert von etwa 300 $ für den reichen Candie wenig reizvoll wäre, geben sich Schultz und Django als Interessenten an einem zum Kämpfen bestimmten Sklaven aus und bieten hierfür die übertrieben hohe Summe von 12.000 $. Im Zuge der Verhandlungen zeigt Dr. King Schultz dann Interesse an Broomhilda, mit der Absicht diese zu kaufen. Stephen, die rechte Hand Candies, durchschaut jedoch die Absicht, lediglich Broomhilda zu kaufen, und teilt seinen Verdacht Candie mit. Daraufhin verlangt Candie für Broomhilda 12.000 $ und droht sie andernfalls zu erschlagen. Schultz zahlt diese Summe und erhält die Kaufurkunden, weigert sich jedoch, Candie abschließend die Hand zu schütteln und erschießt diesen schlussendlich. Im folgenden Schusswechsel sterben sowohl Schultz als auch viele von Candies Helfern. Django muss sich allerdings ergeben, da Stephen ihm droht, sonst Broomhilda zu erschießen. Auf dem Weg zu einem Steinbruch, an den er als Sklave verkauft werden soll, kann er seine Aufpasser davon überzeugen, dass auf Candieland ein hohes Kopfgeld einzutreiben sei. Davon geblendet lassen diese ihn frei, da er ankündigt ihnen dabei helfen zu wollen. Als die Aufpasser ihn bewaffnen, erschießt Django sie, greift sich deren Dynamit und ein Pferd und zieht los zu seinem Rachefeldzug. Er tötet erst eine ganze Familie, welche zuvor einen Sklaven an Hunde verfüttert hatte, und zieht dann weiter zur Candieland-Plantage. Dort erwartet er die Besitzer, als sie gerade von Calvin Candies Beerdigung kommen. Er lässt die Hausmädchen fliehen und tötet alle Übriggebliebenen. Den verwundeten Stephen lässt er zurück, nachdem er die Lunte einer großen Ladung Dynamit entzündet hat. Das gesamte Herrenhaus explodiert und Django reitet mit Broomhilda davon.

Produktion

Die Produktionsvorbereitungen begannen am 1. November 2011.[1] Ursprünglich war Will Smith in der Rolle Djangos geplant, allerdings wurde letztlich Jamie Foxx für die Rolle verpflichtet.[2]

Gedreht wurde in Santa Clarita, an der Evergreen Plantation in Louisiana, in Jackson Hole, an der Second Line Stages in New Orleans, auf den Alabama Hills sowie in den kalifornischen Orten Independence und Lone Pine.[3] Die Dreharbeiten begannen am 6. Februar und endeten am 25. Juli 2012.[1] Unter anderem wurden Franco Nero, Kevin Costner[4] und Kurt Russell[5] gecastet oder waren für Filmrollen im Gespräch. Allerdings war von den Dreien nur Ur-Django Franco Nero in einer kurzen Rolle als Bargast zu sehen.

Erstmals schneidet Fred Raskin für Tarantino einen Film anstatt der 2010 verstorbenen Sally Menke.

Aufgrund des Amoklaufs an der Sandy Hook Elementary School sagte die Produktionsfirma die Premiere für Django Unchained ab. Der Film feierte stattdessen eine Erstvorführung in kleinem Kreis.[6]

Musik

Tarantino verwendete für diesen Soundtrack zum ersten mal nicht nur Source Musik, deren Schwerpunkt bei diesem Film auf klassischen Italowestern Soundtracks liegt, sondern ließ sich einige Stücke extra für den Film komponieren, unter anderem von Ennio Morricone.

Nr. Titel Künstler Originalfilm
1 Django (main theme) Luis Bacalov, Rocky Roberts Django
2 The braying Mule Ennio Morricone Ein Fressen für die Geier
3 Rito Finale Ennio Morricone Brutale Stadt
4 Lo chiamavano king Luis Bacalov, Edda Dell´Orso Lo chiamavano King
5 Norme con Ironie Ennio Morricone Brutale Stadt
6 Town of Silence (2te Version) Luis Bacalov Django
7 Gavotte Grace Collins -
8 Freedom Anthony Hamilton, Elayna Boynton Originalkomposition für Django Unchained
9 Town of Silence Luis Bacalov Django
10 La corsa (zweite version) Luis Bacalov Django
11 Requiem (Verdi) - Prologue Masamichi Amano Battle Royale
12 I got a Name Jim Croce -
13 I giorni dell´ira Riz Ortolani Der Tod ritt dienstags
14 The Big Risk Ennio Morricone Das Wespennest
15 Minacciosamente Lontano Ennio Morricone Die Grausamen
16 100 black Coffins Rick Ross Originalkomposition für Django Unchained
17 Tracker's Chant Ted Neeley, Bruce Landon Yauger -
18 Nicaragua Jerry Goldsmith Under Fire
19 Sister Sara´s Theme Ennio Morricone Ein Fressen für die Geier
20 Ancora qui Ennio Morricone Originalkomposition für Django Unchained
21 Blue Dark Waltz Luis Bacalov Django
22 Für Elise Ludwig van Beethoven, Ashley Toman -
23 Unchained (The Payback/Untouchable James Brown, Tupac Shakur -
24 Freedom Richie Havens -
25 Ain’t No Grave (Black Opium Remix) Johnny Cash -
26 Who did that to You? John Legend Originalkomposition für Django Unchained
27 Too old to die young Brother Dege -
28 Un monumento Ennio Morricone Die Grausamen
29 Dopo la Congiura Ennio Morricone Die Grausamen
30 Trinity (titoli) - annibale e i cantori moderni Franco Micalizzi Die rechte und die linke Hand des Teufels (1967)
31 Ode to Django (The D is Silent) Robert Diggs Originalkomposition für Django Unchained

[7]

Kritik

„DJANGO UNCHAINED ist ein klassischer Tarantino-Film, welcher Fanherzen definitiv höher schlagen lässt. Die ehrliche Brutalität und die wunderbar inszenierte Liebesgeschichte machen Tarantinos neues Werk zu einem echten Kinoerlebnis. Von Jamie Foxx über Christoph Waltz bis hin zu Leonardo DiCaprio wird uns wahre Schauspielkunst geboten! Unterhaltung auf höchstem Niveau!“

Kino7.de[8]

„Wie vielleicht in keinem anderen seiner Filme zuvor nimmt Tarantino historische Filmstrukturen ernst, „Django Unchained“ ist Genrefilm durch und durch. Die Rückbindung an den Italo-Western im Allgemeinen und Sergio Corbuccis „Django“ von 1965 im Speziellen erfolgt sowohl motivisch wie auch stilistisch. Die rohe Gewalttätigkeit und körperliche Qual – es wird bis zur Ekstase erschossen und ausgepeitscht – verbindet sich mit typischen Schnitten in der Bewegung und schnellen, unruhigen Zooms zu zahlreichen Standardszenen der Gattung.“

critic.de – die Filmseite[9]

„Auch wenn der Film ein klein wenig zu lang geraten ist, liefert Tarantino mit „Django Unchained“ einen stimmigen, erwartungsgemäß schrillen Mix aus rauem Western, Rache-Drama und Sklaverei-Porträt - exzellent besetzt und ausgestattet, mit einer spannenden Atmosphäre, die dem Zuschauer die Kehle zuschnürt. Großartig!“

Cinefacts.de[10]

„Statt im von Nazis besetzten Frankreich lässt Quentin Tarantino seiner filmischen Kreativität nun in den von Sklaverei geprägten US-Südstaaten seinen freien Lauf - und schüttelt dabei mit dieser Spaghetti-Western-Hommage wieder ein Meisterwerk aus dem Ärmel.“

CountryMusicNews.de[11]

Marketing

Der erste Filmtrailer erschien im Juli 2012, der zweite im darauffolgenden Oktober.[12]

Auszeichnungen

Noch vor der Premiere von Django Unchained wurde Quentin Tarantino Ende Oktober 2012 beim Hollywood Film Festival als bester Drehbuchautor geehrt. Nebendarsteller Leonardo DiCaprio gewann Anfang Dezember 2012 den National Board of Review Award. Zudem erhielten Christoph Waltz in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ und Quentin Tarantino in der Kategorie „Bestes Filmdrehbuch“ den Golden Globe Award. Ebenfalls nominiert wurden Nebendarsteller Leonardo DiCaprio, Tarantino in der Kategorie „Beste Regie“ sowie der Film in der Kategorie „Bestes Filmdrama“. Ebenfalls als bester Film ist Django Unchained für den Oscar nominiert.

Weitere Oscar-Nominierungen: Bestes Originaldrehbuch – Tarantino, Bester Nebendarsteller – Christoph Waltz, Beste Kamera – Robert Richardson und Bester Ton – Wylie Stateman.

Einzelnachweise

  1. a b http://www.imdb.de/title/tt1853728/business
  2. http://www.filmjunk.com/2011/06/22/will-smith-out-jamie-foxx-in-for-django-unchained/
  3. http://www.imdb.de/title/tt1853728/locations
  4. http://www.darkhorizons.com/news/21224/kevin-costner-joins-tarantino-s-unchained
  5. http://movieline.com/2011/09/30/kurt-russell-to-replace-kevin-costner-in-tarantinos-django-unchained/
  6. Django Unchained Premiere nach Newton Massaker abgesagt
  7. The Quentin Tarantino Archives 15. Januar 2013: Django Unchained complete soundtrack list with movie references, aufgerufen am 19. Januar 2013
  8. Kritik: Django Unchained (2013), von Josephine Drews / Kino7.de
  9. Danny Gronmaier: Django Unchained. critic.de - die Filmseite, 4. Januar 2013, abgerufen am 5. Januar 2013.
  10. Django Unchained Filmkritik (2012), von Gregor Wossilus, cinefacts.de|
  11. Django Unchained Filmkritik, von Patrick Heidmann, CountryMusicNews.de|
  12. http://www.moviejones.de/news/news-der-zweite-trailer-zu-django-unchained-ist-da_10876.html