Zum Inhalt springen

Georg von Höwen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Januar 2013 um 21:01 Uhr durch NearEMPTiness (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ritter Georg von Höwen († 1542 in Ungarn), Freiherr zu Hohenentringen, Herr zu Hohenkreuz war 1534-1536 Obervogt in Tuttlingen.

Leben

1498 wurde Georg von Höwen noch als minderjährig bezeichnet. Nach der Wiedereinsetzung Herzog Ulrichs wurde er Obervogt von Tuttlingen. Er wurde erstmals bekannt, als er 1519 das Schloss Hohentübingen gegen den schwäbischen Bund verteidigte. Er war als Obervogt und Burgvogt auf Hohenberg mit sechs gerüsteten Pferden, drei Wächtern und drei Torwachen ausgestattet worden. 1536 wurden ihm vier Wächter zugestanden, 1538 wurde er mit fünf Pferden am Hof neu bestallt, auch 1539/40 wird er am Hof in Stuttgart genannt.[1]

Georg von Höwen arbeitete als Gesandter von Herzog Ulrich, als dieser ein gewisses Misstrauen gegen die Rottweiler hegte, wie die Streitigkeiten wegen des herzoglichen Geschützes zeigen: Herzog Ulrich hatte bei seinem Aufenthalt in Rottweil im Jahre 1525 einen Teil seines Geschützes, das ihm die Schweizer nicht auf den Hohentwiel, wohin er sich damals begab, hatten bringen wollen in Rottweil zurückgelassen und dasselbe der Stadt geschenkt, wie aus der übrigens nur in einer Kopie vorhandenen Schenkungsbriefe vom Donnerstag nach Reminiscere 152S hervorzugehen scheint. Dieses Geschütz forderte Ritter Hans von Fuchsstein im Namen des Herzogs am 18 Januar zurück, indem er in seinem Briefe an den damaligen Obervogt Georg von Zimmern sagte, jenes Geschenk sei, wie derselbe sich wohl erinnern werde, kein wirkliches sondern nur ein Scheingeschenk gewesen, durch welches man das Geschütz vor dem Schwäbischen Bund habe sichern wollen. Allein die Stadt wollte nur von einem wirklichen und nichts von einem Scheingeschenk wissen, und gab deswegen das Geschütz nicht heraus, auch als es am 14. März desselben Jahres durch die Freiherren Georg von Höwen und Eberhard von Reischach abermals gefordert wurde. Die Stadt schickte ihnen nur die Kopie des von Herzog Ulrich ausgestellten Schenkungsbriefes. Darauf ruhte die Sache bis ins Jahr 1540, als sie bei Brandenburgschen Fehde abermals zur Sprache kam. Als nämlich die Eidgenossen den Herzog baten, er möchte doch ihre Freunde die Rottweiler gegen die Brandenburger schützen, antwortete ihnen Ulrich, er habe sich seit der Wiedereroberung seines Landes mit denen von Rottweil nicht viel eingelassen, da er ihnen nichts Gutes zugetraut habe. Er zweifle auch nicht, dass die Eidgenossen an der von den Rottweilern gegen ihn verübten falschen und bösen Handlung, welche er ihnen seiner Zeit entdecken werde, keinen Gefallen haben werden. Auf dem am 19. Oktober desselben Jahres in Baden im Aargau gehaltenen Tage ließ der Herzog den Eidgenossen auch wirklich durch seine Gesandten Georg von Höwen und Eberhard von Karpfen jenen Vorgang erzählen, dass er nämlich nach seinem zweiten Weisen aus dem Lande im Jahre 1523 sein großes Geschütz der Stadt Rottweil zu getreuen Händen in Verwahrung gegeben habe, bis er solches gelegentlich auf den Hohentwiel bringen könnte. Die Rottweiler hätten sich dazu erboten, doch so dass er ihnen Brief und Siegel zum Scheine geben sollte, als ob er ihnen daS Geschütz frei geschenkt hatte. Der Vorwand sei ihm redlich geschienen, da sie gesagt hätten, dass sie diesen Brief nur darum verlangten, damit wenn der Schwäbische Bund das Geschütz abfordern sollte, sie dasselbe laut des Briefes zurückhalten könnten. Er habe von ihnen dagegen auch einen Revers verlangt, daß sie ihm sein Geschütz auf jedesmaliges Begehren wieder verabfolgen lassen wollten. Allein sie hätten diesen Revers unter der Ausflucht abgelehnt, dass obschon sein Begehren billig sei, solches doch an den großen Rat oder die ganze Gemeinde gebracht werden müsste, wodurch die Sache leicht verraten würde und hätten ihn gebeten, er möchte doch hinter ihnen keine Untreue suchen. So habe er die Sache gehen lassen, als er aber später sein Geschütz zurückverlangt habe, hätten sie ihm anfänglich eine anzügliche und endlich eine abschlägige Antwort gegeben mit dem Bemerken, dass seine Anforderung sie sehr befremde, da sie doch Brief und Siegel hätten, daß das Geschütz ihnen geschenkt worden sei.[2]

Am 1. Dezember 1522 heiratete er Elisabeth Gräfin von Hohenlohe (nach 1495-1540). Er fiel in Ungarn 1542, etwa ein halbes Jahr nach Peter und Paul, als Hauptmann eines württembergischen Fähnleins im Kriege gegen die Türken.

Einzelnachweise

  1. Dr. Rainer Knörle: Die württembergischen Obervögte in Tuttlingen (1459-1755)
  2. Heinrich Ruckgaber: Geschichte der Frei- und Reichsstadt Rottweil, Band 2, Teil 2, Dr. Rapp & C.B. Englerth, 1838. Seite 182.