Konventsmesse
Eine Konventsmesse ist in der römisch-katholischen Kirche die tägliche Heilige Messe, die in einem Kloster für die Mitglieder der Ordensgemeinschaft zelebriert wird.
Seit dem Hochmittelalter war das tägliche „Konventamt“ fester Bestandteil der Lebensordnung in Klöstern und klösterlich organisierten Kollegiatkapiteln und Stiften. Es gehörte neben den Horen des Stundengebets zum liturgischen Offizium der Klostergemeinschaft und bildete dessen Höhepunkt und wurde nach der Terz als Levitenamt gefeiert, bei dem Diakon und Subdiakon dem Priester assistierten.
Im 11. bis 13. Jahrhundert wurde vorübergehend, ausgehend von der Abtei Cluny, vornehmlich bei Benediktinern und Prämonstratensern eine zweite Konventsmesse am Tage üblich, die missa matutinalis neben der missa maior.
Im 19. und 20. Jahrhundert, nach der Säkularisierung von monastischen Klöstern und Stiften und der Zunahme von außerhalb ihres Klosters caritativ oder seelsorgerlich tätigen Ordensgemeinschaften, setzte sich die missa cantata als Form der täglichen Konventsmesse durch, die levitierte missa sollemnis wurde auf Sonn- und Festtage beschränkt; bei den Kapuzinern war ohnehin die Konventsmesse als missa lecta üblich, ähnlich wie bei den Jesuiten. Im 20. Jahrhundert war in besonderen Fällen auch die neu entstandene Gemeinschaftsmesse als Konventsmesse zugelassen.[1]
Das Zweite Vatikanische Konzil bestimmte die Konzelebration aller Priester eines Konventes als eine mögliche Form der Konventsmesse.[2]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Josef Andreas Jungmann: Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe. Erster Band. 5. Aufl., Nova & Vetera, Bonn und Herder, Wien-Freiburg-Basel 1962, S. 269-272.
- ↑ Zweites Vatikanisches Konzil: Konstitution übder die heilige Liturgie Lumen gentium, Nr. 57 § 2.a).