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80-cm-Kanone (E)

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Datei:Eisenbahndora.jpg
Dora


Gustav (später dann Dora) war der Name des größten Eisenbahngeschützes der Welt. Gebaut wurde es 1936 bei der Firma Krupp. Dem Konstruktionsprinzip nach ist es eine Kanone


Technische Daten

Abmessungen:

  • Kaliber: 80 cm
  • Gewicht: 1350 t
  • Länge: 42 m
  • Breite: 7 m
  • Höhe: 11 m
  • Rohrlänge: 32.4 m

weitere Fakten:

  • Reichweite: bis zu 48 km
  • Aufbauzeit: ca. 6 Wochen
  • Personal für Aufbau und Bedienung: 4400 Mann

Granaten:

  • Gewicht: 7100 kg (Betongeschoss)
  • 4800 kg (Sprenggeschoss)

Durchschlagskraft:

  • Stahl: 1 m
  • Stahlbeton: 7 m
  • Beton: 10 m
  • Fels: 30 m

Geschichte

Im Zuge der strategischen Ausrichtung der Wehrmacht wurde Mitte der 30er Jahre zwar die Blitzkriegstrategie entwickelt, jedoch fragte das Heereswaffenamt bei Krupp nach schwersten Kanonen, die Befestigungen und Bunkeranlagen wie die Maginotlinie zerstören konnten. Daraufhin wurden Geschütze in 70, 80 und 100 cm Kaliber projektiert. Auf ausdrücklichen Wunsch Hitlers erging dann der Auftrag für das 80 cm-Geschütz im Jahre 1937. Es wurden 2 Geschütze vom Kaliber 80cm bestellt (GUSTAV und DORA). Ein weiteres drittes Geschütz wurde mit dem Kaliber 52cm projektiert und war für den Einsatz von Treibspiegelgeschossen konzipiert. Es wurde nie fertiggestellt. Das erste einlagige Seelenrohr wurde im Herbst 1941 eingeschossen. Die Fertigstellung der Lafette erfolgte kurze Zeit später. Zu Beginn des Jahres 1942 wurde Geschütz GUSTAV der Artillerieabteilung (E)672 zugeteilt und mit dieser nach Russland verlegt. Die Verlegung des Geschützes sowie der Manschaften und des Gleismaterials erforderte allein fünf Eisenbahnzüge und drei bis vier Bauzüge für den Aufbau des Geschützes und der Feuerstellung.

Der erste und einzige Kampfeinsatz fand bei der Belagerung der Festung Sewastopol auf der Halbinsel Krim statt. Er dauerte vom 5. bis 17. Juni 1942. In diesem Zeitraum wurden 48 Schuß abgefeuert. Einer von ihnen drang 30 Meter in gewachsenen Fels ein und zerstörte ein wichtiges Munitionslager der Roten Armee. Trotz einer schlechten Zielgenauigkeit der Schüsse und der daraus resultierenden großen Streuung der Einschläge war der verursachte Schaden doch immens. Nach der Beschießung Sewastopols sollte ein weiterer Einsatz bei der Belagerung Leningrad`s folgen. Nach Durchbruch der Blockade wurde dieses Vorhaben aufgegeben. Das Geschütz wurde zur Überholung nach Deutschland gebracht und erhielt dort ein neues Rohr da es bereits vor der projektierten Standzeit von 100 Schuss stark abgenutzt war. Es wurde nur noch einmal bei einer Vorführung benutzt bei der auch Hitler anwesend war. Später wurde Dora in Auerswalde (Sachsen) eingelagert und am 15. April von der Wehrmacht teilweise gesprengt. Die noch intakten Teile und auch einige Trümmer wurden von den Russen analysiert und Ende 1945 zu einer Sammelstelle gebracht. Über den weiteren Verbleib ist nichts bekannt bzw. es wurde nicht publiziert. Das zweite , niemals aktivierte , Geschütz wurde bei Grafenwöhr ebenfalls gesprengt um es vor dem Zugriff der Alliierten zu bewahren. Auch über den Verbleib dieser Kanone ist nichts bekannt. Teile des dritten Geschützes(Kaliber52cm) wurden nach dem Krieg bei Essen gefunden.


Weblinks:

Quellen:

  • "Die deutschen Geheimwaffen des zweiten Weltkrieges", Karl-Müller-Verlag, Erlangen