Tapisserie

Die Kunst der Tapisserie (frz. tapis = Teppich) oder auch Bildweberei wird seit Jahrhunderten gepflegt. Wenn man von Tapisserien spricht, so sind damit gewebte Bildteppiche ausschließlich für die Wand gemeint (Wandteppich). Sie hatten ihre Blütezeit im Mittelalter und in der Renaissance wo sie als Kunstobjekte neben der schmückenden auch verschiedene praktische Aufgaben zu erfüllen hatten. Da wäre die isolierende und wärmende Funktion, wodurch auch das Raumklima positiv beeinflusst wurde. Weiter halfen sie die Akustikprobleme in großen, hohen Räumen zu lösen.
Eine Tapisserie entsteht nach einem farbigen Entwurf oder auch einem Gemälde. Als Verbindungsglied zwischen dem Entwurf und dem Gewebe dient ein Cartoon (dt. Karton, frz. Carton = Pappe), auf dem die Konturen, die Grenzen der Farben und die Farbbestimmungen festgehalten werden. Der Karton wird am Webstuhl (Hochwebstuhl oder Flachwebstuhl, hierfür sind auch die Begriffe Hautelisse-Stuhl und Basselisse-Stuhl gebräuchlich) unter den Kettfäden befestigt und dient als Webvorlage. Die Übertragung der Konturen vom Karton auf die Kettfäden ist möglich. Der eingefärbte Schuss wird bei der Fertigung dabei nur so weit geführt wie es auf der Vorlage aufgezeichnet ist. Als Materialien für die Schussfäden werden Seide, Wolle und Leinen, Baumwolle für die Kettfäden verwendet.
Die Webarbeit einer Tapisserie ist sehr zeitaufwändig. Sie kann leicht vier bis acht Wochen pro Quadratmeter betragen. Als Synonym für die Tapisserie gilt der Name Gobelin.
siehe auch
Vorlage:Wiktionary1 Croy-Teppich
Weblinks
- http://www.datenmatrix.de/projekte/hdbg/teppiche-3/index.htm - Tapisserien aus bayerischen Schlössern und Museen