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Suha at-Tawil

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Suha at-Tawil (arab. سهى الطويل Suhā at-Tawīl; * 1963 in Nablus/Westjordanland) war die Frau des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat.

Sie wurde in die wohlhabende Familie at-Tawil geboren, christlich-katholisch getauft und von Nonnen erzogen. Während Arafat 1989 erstmals von der französischen Regierung mit allen Ehren in Paris empfangen wurde, lernte er Suha kennen, die an der Sorbonne Internationale Beziehungen studierte. Im tunesischen Exil arbeitete sie zeitweilig als seine Privatsekretärin und konvertierte schließlich auch zum Islam. Im Jahre 1991 kam es zur Hochzeit, die allerdings geheim gehalten wurde, da Arafat zuvor immer beteuert hatte, er könnte in seinem Leben nur mit Palästina verheiratet sein.

Das Paar mit der gemeinsamem Tochter namens Zahwa (* 24. Juli 1995 in Neuilly-sur-Seine) lebte bis zum Beginn der zweiten Intifada in einer Prachtvilla im Gazastreifen, obwohl Suha in den palästinensischen Gebieten nie akzeptiert wurde und klar diskreditiert und unerwünscht ist. Sie ließ sich in teuren deutschen Limousinen durch die staubigen und zerstörten Straßen von Ramallah fahren und trug Designerkleider aus Paris und London.

Politisch wurde Arafat nie von seiner Frau unterstützt. Sie brachte immer wieder die palästinensische Führung gegen sich auf, indem sie sich etwa über den durch die USA vermittelten Frieden, den ihr Mann und Benjamin Netanjahu 1998 unterschrieben, lustig machte. Seit 2001 leben Frau und Tochter in einer Suite im Pariser Luxushotel Bristol, welche durch monatliche Zuwendungen Arafats in Höhe von etwa 100.000 Dollar finanziert werden soll. Die Anfeindungen zwischen Palästinenservertretern und Suhā erreichten Ende 2004 während des Pariser Krankenhausaufenthalts Arafats ihren vorläufigen Höhepunkt. Solidaritätsbekundungen durch Mitglieder aller nationalen Parteien und Organisationen für den todkranken Präsidenten auf der einen, sowie Spott und Häme für Suha auf der anderen Seite machten die tiefe Abneigung der Palästinenser deutlich. Grund für die Anfeindungen ist das Vermögen Arafats in Millionenhöhe. Ob ein Testament existiert, ist unklar.

Literatur

  • Suha Arafat: Ich bin eine Tochter Palästinas. Goldmann-Verlag, München 1996. ISBN 3-442-12703-3