Roter Zwerg
Rote Zwerge sind die kleinsten aktiven Sterne und machen etwa 70 Prozent der Sterne in unserer Milchstraße aus.
Rote Zwerge sind Hauptreihensterne des Spektraltyps M. Ihre Masse beträgt zwischen 8 und 57 Prozent der Sonnenmasse. Bei einer geringeren Masse käme keine Kernfusion zustande, es entstünde ein Brauner Zwerg. Etwas massereichere Sterne sind orange Sterne des Spektraltyps K. Bedingt durch die geringe Masse, findet in einem roten Zwerg nur eine geringe Umwandlung von Wasserstoff in Helium (Kernfusion) statt, weshalb die Oberflächentemperatur nur zwischen 2200 und 3800 Kelvin liegt (Sonne: etwa 5800 Kelvin) und fast nur langwellige Strahlung (rötliches Licht und Infrarot) mit geringer Intensität (etwa 1/10000 - 1/30 der Sonne) emitiert wird.
Der nächstgelegene Stern (nach der Sonne), der Rote Zwerg Proxima Centauri, kann deshalb auch nicht mit bloßem Auge beobachtet werden.
Ein roter Zwerg kann mehrere 100 Milliarden Jahre alt werden. Anschließend erhitzt er sich und schrumpft zu einem weißen Zwerg. Rote Zwerge werden nicht zu roten Riesen, da eine Fusion von Helium aufgrund der geringen Masse nicht möglich ist.
Wegen ihrer geringen Radien haben rote Zwerge eine wesentlich höhere Dichte als die Sonne.
Einige rote Zwerge zeigen in unregelmäßigen Abständen starke Flares, welche die Helligkeit des Sterns selbst weit übertreffen können.
Es wurde noch kein sterbender roter Zwerg entdeckt, da das Universum erst 14 Milliarden Jahre alt ist. Dies könnte ein mögliches Indiz für die Endlichkeit des Universum sein. Die erste Generation von Sternen dürfte nach der Urknall-Theorie nur aus Wasserstoff, Helium und Lithium bestehen. Falls zu dieser Zeit auch rote Zwerge entstanden sind, müssten diese heute noch exisistieren. Jedoch wurde kein roter Zwerg gefunden, der nur aus den genannten Elementen besteht.
Siehe auch: Astronomie - Astronomisches Objekt