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Frank J. Tipler

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Frank J. Tipler (* 1947 in Andalusia, Alabama, USA) studierte Physik und Mathematik u.a. an der Oxford University, der University of Texas in Austin, am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik in München und den Universitäten Bern und Wien. Seit 1987 ist er Professor der mathematischen Physik an der Tulane University in New Orleans. Seine Spezialgebiete sind die von Stephen Hawking und Roger Penrose begründete globale allgemeine Relativitätstheorie die theoretische Elementarteilchenphysik und die Komplexitätstheorie.

Als Vertreter der Starken KI und des Anthropisches Prinzips glaubt er an ein Endziel der geschichtlichen Veränderungen. Er ist nicht einfach ein optimistischer Fortschrittsgläubiger, sondern sieht Fortschritt in ein teleologisches Konzept eingebunden und damit eine grenzenlose Zukunft für intelligentes Leben und menschliche Kultur. In seinem Denken beruft er sich weniger auf geisteswissenschaftliche als auf rein physikalische Argumente. Man kann seine philosophisch-religiöse Haltung als eine utopische Ausformung des Pantheismus bezeichnen. Er sieht sich als Deist aus wissenschaftlicher Einsicht.

Gleichzeitig mit dem Informatiker Hans Moravec und dem Philosoph Robert Nozick entdeckte der extreme Reduktionist den Auferstehungsmechanismus und veröffentlichte 1994 den populärwissenschaftlichen Bestseller "Die Physik der Unsterblichkeit- Moderne Kosmologie, Gott und die Auferstehung der Toten", in dem die These der ontologischen Beweisbarkeit der Existenz eines werdenden Gottes vertreten wird. Am Ende des Universums kumuliert danach alles- virtuell oder materiell- existierende im Punkt Omega und bildet, in diesem für die Zukünftigen in ihrer erlebbaren Zeit unendlichen Moment, weil dort die Information vollkommen ist, die Gottheit. Mit anderen Worten: Es entsteht durch unendliche Information der vollendete Gott in der Ewigkeit. Den Heiligen Geist sieht er in der universellen Wellenfunktion repräsentiert (Wellenfunktionen enthalten alle Informationen über das jeweilige System (Kopenhagener Deutung). Ein Sohn Gottes findet - wenn man nicht das Werden der Menschheit in der Evolution als solchen betrachten will- keinen Platz. Die zu dieser Entwicklung notwendigen technologischen Voraussetzungen werden in einer atemberaubend spekulativen Vision dargestellt und in einem ausführlichen wissenschaftlichen Anhang begründet.

Tipler unterstellt die Theologie der Physik als Teilgebiet, und zeigt auf, daß seine Omegapunkt- Theorie mit den Endzeitvorstellungen bzw. der Eschatologie der Weltreligionen übereinstimmt. Stephen Hawking und David Deutsch befürworten wesentliche Teile, Kritiker wie George Ellis sehen seine Thesen allerdigs als Meisterstück der Pseudowissenschaft.


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