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Zukunftsliteratur

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Zukunftsliteratur

ist eine Literaturrichtung, die in der Zukunft (ist allgemein die Zeitspanne nach der Bezugszeit, d.h. Gegenwart) spielt und seit Anfang 1900 populär ist. Oft auch als utopische Literatur ( Utopia kommt aus dem griechischen, was so viel heißt wie guter Ort, Roman aus dem Jahre 1516, von Thomas Morus, er handelt von einer idealistischen Gesellschaftsordnung, seit dieser Zeit bezeichnet man Literatur, Geschichten und Romane die eine zukünftige idealistische Gesellschaftsrichtung beschreiben als utopische Literatur, dies ist also nur ein Teil der Zukunftliteratur und sollte deswegen nicht für das ganze Genre verwendet werden) bezeichnet. (siehe auch Futurologie)

Die Menschheit lebt in der Erinnerung (Erfahrungen und Ereignisse) an die Vergangenheit, daraus resultiert die Gegenwart, in die Zukunft hinein und möchte nur zu gern wissen, was die Zukunft bringt, daher ist auch das Interesse an der Zukunftsliteratur zu verstehen. (Veränderungen, Ängste, Erwartungen, Furcht, Sorge und Hoffnungen) Wird die Zukunft gut, schlecht, was ändert sich? Das Zukunftsbild ist immer verbunden, mit dem gerade existierenden Welt- und Menschenbild, daher gibt es auch verschiedene Richtungen der Zukunftsliteratur, in den jeweiligen Systemen und Zeiten.

Die Zukunftsliteratur ist damit für viele Menschen (es gibt aber auch einige Bereiche der Zukunftsliteratur, wo die Zukunft alles andere als schön für die Menschheit dargestellt wird, aber dies ist nicht der größte Teil) die Sehnsucht nach besserer und schönerer Zukunft, besseren Leben, Forschritt (auch Fiktion nach anderen Welten) raus aus der für manche engstirnigen, verkrusten Gegenwart, aus den Problemen des Jetzt, ab in eine Zukunft die anders ist, aber nicht die Probleme von heute hat. Wie, durch was, womit? (Weltraumfahrten, Zukunftskriege, Technik, Wissenschaft, Erfindungen, fremde Wesen, Biologie, Chemie, Soziologie und Philosophie)


Es gibt im wesentlichen 3 verschiedene Richtungen dieses Literaturgenre. Eine Richtung der Zukunftsliteratur legt sehr großen Wert auf den erzählerischen Part mit einer tiefen und zum Teil verzweigten Handlung, der Bereich Zukunft spielt keine vordergründige Rolle und ist eher Beiwerk als Hauptbereich. (Mader, Friedrich Wilhelm, "Wunderwelten", 1911) (oder Kurd Lasswitz, „Auf zwei Planeten“) Die zweite Richtung ist sehr technisch und wissenschaftlich angelegt, (z.B. Hans Dominik) aber nicht unbedingt nur im Weltraum angesiedelt, sondern es werden verschiedene technische Entwicklungen und Erfindungen (die zum Teil in der späteren Zeit, so oder so ähnlich realisiert werden) der eventuellen Zukunft beschrieben. (Elektrotechnik, U-Boote....) (Technikgläubigkeit und Euphorie für die Wissenschaft) Die dritte Richtung, die man auch im englischsprachigem Raum als Science-Fiction (der Begriff ist aus folgenden Wörtern gebildet worden: science = Wissenschaft und fiction = Erfindung, Erzählung) bezeichnet, ist sehr oft im Weltraum angesiedelt (hier ist die beliebte deutsche Heftserie „Perry Rhodan“ zu nennen oder der US-Amerikaner Robert A. Heinlein ) oder spielt z.B. mit Gedankenmanipulation, d.h., diese Richtung der Zukunftsliteratur ist sehr weit in der Zukunft angesiedelt und für viele sehr unreal. In diese Richtung wird bei einigen Schriftstellern auch Fantasieelemente mit einbezogen. Ein ganz besondere Richtung, bildete sich kurz, in den damaligen Staaten des Ostblocks heraus. Es war eine Richtung in der die Zukunft meist sehr positiv dargestellt wurde und Technik und Wissenschaft nur zum Wohle des Menschen eingesetzt wurden. (kommunistische Zukunft) (besonders in den Ländern Sowjetunion, Polen, Tschechoslowakei und DDR) (Beispiel: Stanislaw Lem, Die Astronauten, 1951, weniger kommunistisch geprägt, Polen) (anderes Beispiel: A.A. Bogdanow „Der rote Planet“ 1908, stärker kommunistisch geprägt, Russland – später Sowjetunion)


Eine der berühmtesten Vertreter aus der Frühzeit des Genre (er gilt als der Vater der Zukunftsliteratur) ist Jules Verne. Mit seinen technisch-wissenschaftlichen Werken wird Hans Dominik als der deutsche Jules Verne bezeichnet. Viel gelesen wurde auch Mitte des vorigen Jahrhunderts Paul Eugen Sieg mit seinen technischen Zukunftsromanen.