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Anthropologie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Anthropologie ist die Wissenschaft vom Menschen und von der Menschheit. Sie befasst sich mit der Gesamtheit aller Menschen, insbesondere mit der menschlichen Kultur.

Wichtige Themen der Anthropologie sind die Fähigkeiten des Menschen, die Welt abstrakt zu erfassen, zu lernen und zu lehren, und die (Um)welt zu beeinflussen oder zu verändern.

Traditionell wird die Anthropologie unterteilt in:

  • die biologische Anthropologie (physical anthropology ), die sich mit dem Verhalten von Primaten und ihrer evolutionären Entwicklung befasst.
  • Linguistik (Sprachwissenschaft), die sich mit der Struktur und Entwicklung von Sprachen befasst, ihren Gebrauch in der Gesellschaft untersucht, und den Zusammenhang zwischen Sprache und Kultur aufdecken will.
  • Archäologie, die die Hinterlassenschaften vergangener Kulturen untersucht und
  • Kulturanthrophologie : (cultural anthropology), die die gesellschaftlichen Strukturen (Familie, Geschlechtertollen, Hierarchie), Verhaltensmuster (Rituale, Tabus) und Weltanschauungssysteme (Religion, Regierungsform) der Kulturen betrachtet.

Anthropologie in einem breiteren Kontext

Ein Anthropologe charakterisierte die Anthropologie als die wissenschaftlichste Disziplin der Humanwissenschaften und die humanste der Sozialwissenschaften. Um zu verstehen wie sich die Anthropologie in andere akademische Bereiche eingliedert, muss man die Entwicklung des Fachbereichs betrachten.

der "Stammbaum" des Menschen

In den Jahren 2000-2002 wurde die Fachwelt durch neue archeologische Funde geschockt[1]. Gleich vier neue Gattungen und ein halbes Dutzend neuer Arten kamen in den Sedimenten zum Vorschein und machten das liebgewordene Bild einer geraden, linearen Entwicklung zum Menschen vorerst zunichte (s.a.: [2], besonders die Abbildung aus Nature 418 - 2002): Der "Stammbaum" des Menschen ist in Auflösung begriffen [3]. Beim geschichtlichen Einordnen unserer Ahnen wird auf das tradionelle Geäst zunhemend verzichtet.

Die fossilen Funde werden einerseits nach Alter, andererseits nach morphologischen Punkten (Größe der Zähne und des Gehirns) zusammengefasst. Die einzelnen Gruppen sind dabei überraschenderweise in gerade diesen Eigenschaften recht inhomogen: so haben die älteste Hominidenfund verblüffend moderne Merkmale hinsichtlich der zierlichen Zähne und des flachen Gesichtes. Eine schematische und grobe Einteilung [4]:


  Homo Paranthropus Australopithecus Kenyanthropus Ardipithecus Orrorin Sahelantropus
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Millionen Jahre Vergangenheit



Die Grenze von der Anthropologie zur Philosophie, Biologie, Psychologie, Soziologie, Geschichte und Medizin ist unscharf.

Anthropologische Konzepte

Bücher

  • Zwischen Natur und Kultur
    • Der Mensch - Anthropologie heute 3 Bände
    • Trias Verlag
    • Gute Zusammenfassung