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Indien

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Indische Flagge Indisches Wappen
(Details) (Details)

Wahlspruch: Satyameva Jayate
Sanskrit, "Allein die Wahrheit siegt"

Amtssprachen Hindi, Englisch und regionale Amtssprachen
Hauptstadt Neu-Delhi
Staatsform Bundesrepublik
Präsident A.P.J. Kalam
Ministerpräsident Atal Bihari Vajpayee
Fläche 3.287.590 km²
Einwohnerzahl 1.049.700.118
Bevölkerungsdichte 319 Ew. pro km²
Unabhängigkeit 15. August 1947
Währung Indische Rupie
Zeitzone UTC + 5,5 = MEZ + 4,5
Nationalhymne Jana-Gana-Mana
Kfz-Kennzeichen IND
Internet-TLD .in
Vorwahl +91
Geografische Lage Indiens
Karte Indiens

Die Republik Indien (Hindi: भार&#2340 गणराज्य; Bhâratîya Ganarâjya; Kurzform Bhârat) ist ein Staat in Südasien. Sie umfasst den vom Indischen Ozean umschlossenen indischen Subkontinent, greift aber bis zum Himalaya ins asiatische Festland aus. Indien grenzt an Pakistan, China, Nepal, Bhutan, Myanmar und Bangladesch.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Indiens

Die Industal-Zivilisation ist eine der ältesten Hochkulturen der Welt. Ihre Geschichte reicht mindestens 5.000 Jahre zurück. Arische Stämme drangen etwa 1500 v. Chr. in das Gebiet ein. Die Verschmelzung, zwischen Ariern und den frühen Bewohnern der Region, ließ die klassische indische Kultur entstehen und prägte den damals entstehenden Hinduismus entscheidend.

Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. entfaltete sich der Buddhismus, der während rund 1500 Jahren eine der maßgeblichen Geistesströmungen Indiens darstellte. Arabische und türkische Invasionen begannen im 8. und 12. Jahrhundert und wurden ab dem 15. Jahrhundert durch europäische Händler fortgesetzt. Im 19. Jahrhundert hatte Großbritannien die vollständige politische Kontrolle über alle indischen Territorien.

Der gewaltfreie Widerstand gegen die britische Kolonialherrschaft, vor allem unter Mahatma Gandhi und Jawaharlal Nehru, führte 1947 zur Unabhängigkeit. Der Subkontinent wurde damals in zwei Staaten aufgeteilt, den säkularen (Hindu-)Staat Indien und den kleineren islamischen Staat Pakistan. Nach zwei vorangegangenen Kriegen mit Pakistan, führte ein dritter Krieg 1971 zur Abspaltung Ost-Pakistans und zur Gründung des neuen Staates Bangladesch.

Heute sind die fundamentalen Probleme Indiens einerseits der fortdauernde Streit mit Pakistan um die Region Kaschmir, andererseits die starke Überbevölkerung, die zunehmende Umweltverschmutzung, die ausgedehnte Armut, sowie ethnische und religiöse Konflikte zwischen Hindus und Moslems.

Politik

Indien ist die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt. Während des Unabhängigkeitskampfes bildete sich der Nationalkongress, der die Kolonialherrschaft der Engländer beenden sollte. Nach der Unabhängigkeit 1947 wurde die Kongresspartei stärkste Partei und bildete mit Jawahrlal Nehru die erste Regierung.

Nach seinem Tode übernahm seine Tochter Indira Gandhi die Regierung. Ihre Regierungszeit war geprägt von Unruhen und Separationsbewegungen einzelner Landesteile, so dass sie den Notstand erließ und demokratische Rechte einfror.

Als terroristische Gruppen im Pandschab versuchten, einen Sikhstaat Khalistan zu gründen ließ Indira Gandhi den Goldenen Tempel in Amritsar stürmen. Daraufhin wurde sie von ihren Sikh-Leibwächtern ermordet.

Unter ihrem Sohn Rajiv Gandhi wurden in Indien Liberalisierungen in der Wirtschaft eingeführt. Aber auch er wurde von seperatistischen Terroristen aus Sri Lanka (Tamil Tigers)bei einer Wahlkampfrede ermordert.

Heute regiert eine Koalition mit der Indischen Volkspartei (BJP) an der Spitze Indien. Mit nationalistischen Parolen und den Marsch auf Ayodhya hat die BJP die Wahlen gegen die Kongresspartei gewonnen. Die polarisierende und pro-hinduistisch ausgerichtete Politik steht damit ganz im Zeichen der Hindutva-Bewegung, die - auch unter Beteiligung von paramilitärischen Gruppen, wie dem Nationalen Freiwilligencorps (Rashtriya Swayamsevak Sangh, kurz RSS) - die Hinduisierung Indiens zum Ziel hat.

Ihr Parteivorsitzender Advani hat mit Hetzparolen bei der Zerstörung Ayodhyas die Unruhen 1992 in Bombay ausgelöst und nach dem Anschlag auf einen Zug mit Pilgern im Jahre 2002 Massaker in Gujarat ausgelöst.

Im Osten Indiens operieren mehrere maoistische Terrorgruppen, die vorgeben, für die Rechte armer Bauern zu kämpfen, so etwa das Maoistische Kommunistische Zentrum (MCC).

Bundesstaaten und Unionsterritorien

Indien ist ein Bundesstaat (im Commonwealth of Nations) und ist in 28 Bundesstaaten (states) und sieben Unionsterritorien (union territories) gegliedert.

Bundesstaaten

Datei:Indien durchnummeriert.png
  1. Andhra Pradesh
  2. Arunachal Pradesh
  3. Assam
  4. Bihar
  5. Chhattisgarh
  6. Goa
  7. Gujarat
  8. Haryana
  9. Himachal Pradesh
  10. Jammu und Kaschmir
  11. Jharkhand
  12. Karnataka
  13. Kerala
  14. Madhya Pradesh
  15. Maharashtra
  16. Manipur
  17. Meghalaya
  18. Mizoram
  19. Nagaland (Naga Pradesh)
  20. Orissa
  21. Pandschab
  22. Rajasthan
  23. Sikkim
  24. Tamil Nadu
  25. Tripura
  26. Uttaranchal
  27. Uttar Pradesh
  28. Westbengalen (West Bengal)

Unionsterritorien

  1. Andamanen und Nikobaren
  2. Chandigarh
  3. Dadra und Nagar Haveli
  4. Daman und Diu
  5. Delhi
  6. Lakkadiven (Lakshadweep)
  7. Pondicherry

Bekannte Flüsse

  1. Indus
  2. Ganges
  3. Brahmaputra

Geografie

Der indische Subkontinent liegt bei 20° 00' Nord und 77° 00' Ost. Er wird nach Nordosten vom Himalaya begrenzt. Der höchste Punkt ist der Berg Kanchenjunga mit 8.598 m. Der tiefste Punkt liegt im indischen Ozean auf Höhe des Meeresspiegels.

Pflanzen- und Tierwelt

Indien hat eine besonders reiche Flora und Fauna. Ein auch mythologisch bedeutender Vogel ist die Streifengans.

Wirtschaft

Indien ist eine gelenkte Volkswirtschaft, die in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert wurde.

Die indische Wirtschaft umfasst sowohl traditionell bäuerliche Betriebe, moderne Agrarbetriebe, Handwerksbetriebe und moderne Industrie, als auch eine breite Palette von Dienstleistungsunternehmen.

Über ein Viertel der Bevölkerung ist zu arm, um sich eine adäquate Ernährung zu leisten. Indiens internationale Zahlungsfähigkeit blieb 2001 stabil, was sich in leicht sinkenden Devisenkursen und angemessenen Reserven an Auslandswährungen widerspiegelt. Das Wachstum des Produktionsoutputs hat sich verlangsamt und die Kürzung der Stromzufuhr in manchen Regionen dauert weiter an.

Indien ist ein wichtiger Exporteur von Rohstoffen und Fertigprodukten, aber auch Arbeitskraft. Aus Indien kommen Softwareprodukte und Programmierer; es verfügt über eine große Zahl gut ausgebildeter Fachkräfte. Die wichtigsten Exportgüter sind Textilien, Chemikalien, Edelsteine, Juwelen (Schmuck) und Lederwaren. Indien importiert vor allem Rohöl, Maschinen, Diamanten, Dünger und Chemikalien. Die meisten Filme pro Jahr werden nicht in Hollywood sondern in "Bollywood" produziert.

Sport

Viele der in Indien weitverbreiteten Sportarten sind durch den Einfluss der britischen Kolonialherrschaft bekannt geworden. Umgekehrt ist heute das englische Cricket die mit Abstand beliebteste Sportart.

Siehe auch: Polo, Carrom, Kabadi

Bevölkerung

Die Konfessionen verteilen sich wie folgt: 82 % Hindus, 12 % Moslems, 1 % Buddhisten, 1 % Sikhs, 0,5 % Jainas und 3,5 % andere (vor allem Christen, Baha'i, Parsen).

Ungefähr sieben bis acht Prozent der indischen Bevölkerung zählen zu den indigenen Völkern Asiens (Adivasi). Soweit sie sich resistent erwiesen gegenüber den Missionsversuchen der großen Religionen, haben sie noch ihre eigene, jedoch nicht explizit ausformulierte oder schriftlich kodifizierte Religion bewahrt. Sie ist vergleichbar mit traditionellen afrikanischen Religionen.

Siehe auch: bedeutende Persönlichkeiten Indiens

Militär

Indien ist seit 1974 Atommacht. Es bestehen Grenzkonflikte mit Pakistan.