Haus der Berliner Festspiele
Das Haus der Berliner Festspiele ist ein Theater in Berlin.
Es wurde am 1. Mai 1963 als „Theater der Freien Volksbühne“ eröffnet. Zuvor hatte der 1948 entstandene West-Berliner Teil der Freien Volksbühne von 1949 bis 1963 das Theater am Kurfürstendamm als Spielstätte benutzt.
Unter der Leitung von Erwin Piscator konnte 1963 der Neubau des eigenen Theatergebäudes bezogen werden. Architekt war Fritz Bornemann, der in Berlin unter anderem auch die Deutsche Oper und die Amerika-Gedenkbibliothek entwarf. Unter Piscators Regie erfolgte hier 1963 die Uraufführung von Rolf Hochhuths Der Stellvertreter. Unter Intendant Kurt Hübner (1973-1986) boten hier Regisseure wie Peter Zadek, Klaus Michael Grüber und Hans Neuenfels avantgardistische und risikofreudige Inszenierungen ohne ständiges Ensemble. Von 1986 bis 1990 war Hans Neuenfels Intendant, von 1990 bis 1992 Hermann Treusch.
1992 entzog der Senat von Berlin dem Theater der Freien Volksbühne die Förderung, 1999 wurde es an einen Investor verkauft. Im Jahr 2000 wurde das Theater vom Bund angemietet und den Berliner Festspielen zur Verfügung gestellt. Im April 2001 wurde es als „Haus der Berliner Festspiele“ wieder eröffnet und mit Veranstaltungen verschiedener Festivals ganzjährig bespielt.
Das Haus mit einer Kapazität von weit über 1.000 Plätzen (Große Bühne bei maximaler Bestuhlung: 999, Seitenbühne bei maximaler Bestuhlung: 230 auf der Tribüne, Oberes Foyer: rund 200, Probebühne: 100, Kassenhalle: 200) ist bis heute fast unverändert geblieben und steht unter Denkmalschutz. Die Berliner Festspiele nutzten es seit seiner Errichtung regelmäßig für das Theatertreffen und internationale Gastspiele. Als Festival- und Veranstaltungsort präsentiert es im ganzen Jahr internationale Künstler aller Bereiche, etwa alljährlich im September internationale Autoren im Rahmen des internationalen literaturfestivals berlin.
Literatur
- Manfred Brauneck, Gérard Schneilin (Hg.): Theaterlexikon 1. Begriffe und Epochen, Bühnen und Ensembles. rowohlts enzyklopädie im Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1986, 5. vollständig überarbeitete Neuausgabe August 2007, ISBN 978 3 499 55673 9
Weblinks
- Offizielle Website zu den Berliner Festspielen
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste: Freie Volksbühne
Koordinaten: 52° 29′ 55″ N, 13° 19′ 43″ O