Zum Inhalt springen

Gebirgsjäger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Dezember 2005 um 16:41 Uhr durch 84.151.114.135 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Datei:Gebirgsjäger1.jpg
Vorführung einer Gebirgsjägereinheit in Bad Reichenhall
Datei:Gebirgsjäger2.jpg
Vereidigung neuer Gebirgsjäger in Bad Reichenhall
Datei:Gebirgsjäger mittenwald.JPG
Gebirgsjäger bei einer Kletterübung in Mittenwald

Gebirgsjäger sind eine Spezialform der Infanterie und Teil der Gebirgstruppen.

Gebirgsjäger kämpfen unter extremen Witterungs- und Geländebedingungen in schwierigem Gelände. Dies geschieht entweder zu Fuß oder im Winter auf Ski.

Geschichte

Nachdem das Gebirge und der Winter lange als ungeeignet für die Kriegsführung angesehen wurden, begann Italien ab 1872 mit der Aufstellung von Alpini-Kompanien. Österreich-Ungarn bildete ab 1878 einzelne Jägerregimenter für den Kampf im Gebirge aus, darunter die berühmten Tiroler Kaiserjäger und Tiroler Kaiserschützen. Ab 1888 begann auch in Frankreich die Ausbildung von Chasseur-Alpin.

Im ersten Weltkrieg waren die französischen Gebirgsjäger sehr erfolgreich gegen die deutsche Infanterie in den Vogesen. Dies führte zur Aufstellung von deutschen Schneeschuh-Bataillonen, die mittels Ski auch im verschneiten Gelände beweglich waren. Weiterhin wurden diese Verbände nach französischem Vorbild mit einer eigenen Gebirgsartillerie ausgestattet, die nicht so stark von geräumten Straßen abhängig war.

Aus diesen Verbänden entstand das Deutsche Alpenkorps, das nach dem Kriegseintritt Italiens zunächst in Tirol eingesetzt wurde. Im weiteren Verlauf aber standen sich italienische Aplini und anfangs improvisierte österreichische Gebirgsjäger an dieser Front gegenüber. Als Anerkennung der Leistungen erhielten die Angehörigen des Alpenkorps das Edelweiß der Tiroler Landesschützen verliehen. Dieses Abzeichen tragen deutsche und österreichische Gebirgstruppen, und somit auch die Gebirgsjäger noch heute.

Kameradenkreis der Gebirgstruppe

Jeweils zu Pfingsten treffen sich die Veteranen der Gebirgstruppe in Mittenwald. Das Treffen wird seit Jahren von Protesten und Gegenveranstaltungen mit Überlebenden und Widerstandskämpfern begleitet. Zu den Mitgliedern des traditionspflegenden „Kameradenkreises“ gehört auch der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber. Zuletzt im Mai 2005 wurde er von einer Reihe Widerstandskämpfer und Überlebender des Zweiten Weltkriegs zum Austritt aus der Kameradschaft aufgefordert.

Literatur zu den deutschen Gebirgsjägern im Zweiten Weltkrieg

  • Ralph Klein/Regina Mentner/Stephan Stracke (Hrsg.) Mörder unterm Edelweiß. Dokumentation des Hearings zu den Kriegsverbrechen der Gebirgsjäger. Papyrossa, 2004, ISBN 3-89438-295-3
  • Roland Kaltenegger:
  • Seidel, Max: Wir tragen Stolz das Edelweiß, Belser Verlagsbuchhandlung Stuttgart, 1941