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Diego Maradona

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Diego Armando Maradona (*30. Oktober 1960 in Villa Fiorito) gilt als der beste argentinische Fußballspieler aller Zeiten und war zu seinen aktiven Zeiten der größte und umstrittenste Star des Fußballs.

Maradona wurde in einem Stadtteil von Buenos Aires als Sohn einer Familie kroatischen Ursprungs geboren.

Seine Karriere begann 1969, als er in die Jugendmannschaft Los Cebollitas der Argentinos Juniors eintrat. Das Team blieb daraufhin 136 Spiele lang ungeschlagen. Schon damals wurde sein Spitzname "Pibe de oro" (Goldjunge) erfunden. Mit 16 Jahren begann seine Profikarriere bei der ersten Mannschaft der Argentinos Juniors. Er machte am 20. Oktober 1976 gegen Talleres de Córdoba sein erstes Spiel in der Primera División, der ersten argentinischen Liga. Bereits vier Monate später erfolgte sein Debüt in der Nationalmannschaft. Trainer Cesar Luis Menotti nahm Maradona aber nicht zur WM 1978 mit, da er ihn für zu jung hielt. 1979 wurde das Jugendteam Argentiniens unter Maradonas Führung Weltmeister, Maradona wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt.

Datei:Mara2.bmp
Als Weltmeister

Maradona gewann mit der argentinischen Nationalmannschaft 1986 die Fußball-Weltmeisterschaft und war der überragende Spieler des Turniers. Am bekanntesten wurden seine beiden Tore im Viertelfinale gegen England: Zuerst erzielte er regelwidrig ein Tor, indem er den Ball mit seiner Hand über den englische Torhüter hinweg ins Netz beförderte. Im Anschluß an das Spiel sprach er in diesem Zusammenhang von der "Hand Gottes", die das Tor erzielt habe. Etwas später im gleichen Spiel schoß Maradona nach einem unglaublichen Dribbling über das halbe Spielfeld, bei dem er die gesamte englische Abwehr ausgespielt hatte, ein weiteres Tor. Dieser Treffer wurde später von der FIFA zum "Tor des Jahrhunderts" gekürt.

Auch bei der WM 1990 erreichte die argentinische Nationalmannschaft das Finale, obwohl das Team nicht als einer der Favoriten galt. Argentinien unterlag im Finale, in dem vor allem Maradonas "Bewacher", der Stuttgarter Guido Buchwald eine entscheidende Rolle spielte, da er Maradona effektiv im Spielaufbau störte.


Weitere Stationen der Karriere:

Sein letztes Spiel machte er am 25. Oktober 1997. Maradona versuchte zwischenzeitlich ein Combeack als Trainer als Mandiyú Corrientes und Racing Club, aber ohne Erfolg. Manidyú spielte unter seiner Regie 12 Partien und gewann eine, Racing Club gewann zwei von elf.

Mit dem SSC Neapel gewann Maradona 1989 den UEFA-Pokal. Der argentinische Fussballverband versuchte 2002 Maradonas Trikot-Nummer "10" aus Respekt zu schützen, so dass diese in der argentinischen Nationalmannschaft nicht mehr in internationalen Spielen vergeben würde. Die Fifa allerdings lehnte das Ansinnen ab, da dies im Fussball nicht üblich und beispiellos gewesen wäre.

Datei:Wm1994.bmp
Bei der WM 1994 nach einem Traumtor gegen Griechenland

Im krassen Widerspruch zu seiner sportlichen Genialität steht bei Maradona sein Privatleben, das als Desaster bezeichnet werden kann. Durch Kontakte zur sizilianischen Mafia und durch die ihm eigene leichte Beeinflußbarkeit kam er in Kontakt mit Drogen und nahm wohl seit 1989 regelmässig Kokain. Aus diesem Zusammenhang heraus erklärt sich auch das endgültige Ende seiner faszinierenden Karriere auf dem internationalen Parkett: bei der Weltmeisterschaft 1994 wird bei einer Dopingprobe Maradonas eine verbotene Substanz (Ephedrin) festgestellt und Maradona, zu diesem Zeitpunkt bereits 34 Jahre alt, wird aus dem Turnier ausgeschlossen. Er hatte bis dahin eine nicht mehr für möglich gehaltene Klasseleistung in zwei Gruppenspielen gezeigt.

Als Fazit darf also gelten, dass Maradona als Fußballspieler immer im Extrem lebte. Auf dem Fussballplatz unwiderstehlich, zerstörte er seine Karriere infolge von Drogen und Kontakten zur Mafia. Am 4. Januar 2000 hatte Maradona währende eines Aufenthaltes im Badeort Punta del Este (Uruguay) einen schweren Herzinfarkt, der auf eine Überdosis Kokain zurückgeführt wurde. Er unterzog sich anschließend einer Entziehungskur auf Kuba, wo er Freundschaft mit Fidel Castro schloss. Er kündigte die Freundschaft zu seinem langjährigen Manager Guillermo Cóppola auf. Über Cóppola, der Maradona jahrelang das Kokain geliefert haben soll, sagt Maradona nun, Cóppola warte nur auf seinen Tod um besser Geld verdienen zu können. Maradona: Er hat sich an das Geld meiner Töchter gemacht, das ist ziemlich viel, das verzeihe ich ihm nicht, und er weiß es.

Am 18. April 2004 wurde er wegen hohem Blutdruck, Atemnot und einer Lungenentzündung in eine Klinik in Buenos Aires eingeliefert. Gerüchte, dass es sich erneut um die Folgen einer Überdosis Kokain handeln würde, wurden von Alfredo Cahe, dem Arzt der Familie Maradona, bestritten.