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Sephardim

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Sephardim (ספרדים, aus dem Hebräischen für iberische Halbinsel, deutsch Sepharden) sind Juden, deren Vorfahren bis 1492 in Spanien und Portugal ansässig waren.

Ihre gemeinsame Sprache ist das Sephardische, das sich vom mittelalterlichen Iberoromanischen ableitet.

Der Abschluss der Wiedereroberung Spaniens durch Ferdinand II. und Isabella I., „Los Reyes Católicos“ (Katholische Könige) zog eine bis dahin nicht gekannte Verfolgung von Juden nach sich, denen die "Wahl" zwischen Inquisition, Auswanderung oder Bekehrung zum Christentum (Converso) blieb.

Nach der Vertreibung der Juden von der Iberischen Halbinsel im Zuge der Reconquista ließ sich ein großer Teil von ihnen in Nordafrika und Südosteuropa, aber auch in den Niederlanden, Frankreich, deutschen Gebieten sowie in England und den USA nieder.

Die ersten Menschen jüdischer Abstammung in Amerika landeten 1492 mit Christoph Kolumbus auf Kuba. (siehe auch den Artikel Judentum in Kuba)

Lateinamerika bildete mit den Sepharden die größte jüdische Diaspora der Geschichte. Zugleich bot es damit der Inquisition ein weites Feld für die Vernichtung der jüdischen Identität der emigrierten Juden. Sie wird heute durch Familiennamenforschung und genetische Studien neu entdeckt. Allein 150.000 emigrierten in das Osmanische Reich, wo bis heute in der Türkei vereinzelte Gruppen ansässig sind.

Heute versteht man unter den sephardischen Juden in erster Linie diejenigen Bewohner Israels, die aus Ländern wie Marokko, dem Jemen, Syrien oder Indien nach Israel einwanderten. Die religiöse Shas-Partei in Israel versteht sich insbesondere auch als Wahrer der sephardischen Glaubensausprägung. Neben den Aschkenasim stellen die Sepharden in Israel einen eigenen Oberrabbiner.

Siehe auch