Herrgottsbach (Tauber)
Herrgottsbach | ||
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Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 24616 | |
Lage | Baden-Württemberg, Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Tauber → Main → Rhein → Nordsee | |
Ursprung | Zusammenfluss von linkem Rimbach und rechtem Schmerbach im Östlichen Tauberland, nordöstlich von Creglingen-Lichtel 49° 25′ 6,6″ N, 10° 3′ 14,2″ O | |
Quellhöhe | 361,1 m ü. NN[1] | |
Mündung | in Creglingen in die TauberKoordinaten: 49° 28′ 8,9″ N, 10° 1′ 57,3″ O 49° 28′ 8,9″ N, 10° 1′ 57,3″ O | |
Mündungshöhe | 270 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 91,1 m | |
Sohlgefälle | 6,5 ‰ | |
Länge | 6,6 km[2] Ab Zsfl. 13,9 km[2] mit Rimbach | |
Einzugsgebiet | 42,9 km²[3][4] |
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Der Herrgottsbach ist ein ab seiner höchsten Quelle knapp 14 km langer Fluss im östlichen Tauberland am Nordostrand Baden-Württembergs, der in Creglingen im Main-Tauber-Kreis von links und Süden in die Tauber mündet.
Geographie
Quellbäche
Linker Oberlauf Rimbach
Der Rimbach entsteht südlich des Dorfes Spielbach der Gemeinde Schrozberg am Nordrand des Hochholzes auf etwa 471 m ü. NN[5] und läuft zuallererst in östlicher Richtung. Nach dem Waldaustritt kehrt er sich nach Norden und speist den Eisweiher und einen weiteren kleinen See mit zusammen etwa 0,4 ha Fläche. Im weiteren Nordlauf entlang von Feldwegen erreicht er Spielbach und durchfließt es verdolt in westlicher Richtung. Nach den letzten Häusern zieht er weiter als Weggraben bis zur Gemeinde- und Kreisgrenze, wo er nördlich auf das Gebiet der Stadt Creglingen einfließt. Hier in der eher Mulde zu nennenden Hinteren Klinge begleiten ihn rechts und links auf den Hügelrücken Waldstücke, in den Gemarkungen Birken und Dornschlag des linken laufen ihm Dolinenreihen eines landschaftstypischen, aber hier recht auffälligen Dolinenfeldes parallel. Danach erreicht er das Creglinger Dorf Oberrimbach, hinter dem ein wirklicher Klingenabschnitt beginnt. Nach kurzer Strecke erreicht er darin Lichtel, einen Weiler größtenteils auf dem Sporn einer schon im Spätmittelalter abgegangenen Burg, von dessen anderer Seite sein einzig bedeutender, 3,1 km[2] langer Nebenfluss Klingenbach von links zuläuft. Wenig dahinter fließt er nach 7,3 km[6] mit dem rechten Schmerbach zum Herrgottsbach zusammen. Sein Einzugsgebiet umfasst 14,7 km²[3][4], zu denen der Klingenbach 3,7 km²[7] beiträgt.
Rechter Oberlauf Schmerbach
Der Schmerbach entsteht auf etwa 460 m ü. NN[5] wenig nordöstlich des Schrozberger Ortes Böhmweiler neben einer Straße, der er dann als Graben nördlich über die Kreisgrenze bis zum Creglinger Ort Blumweiler folgt. Kurz vor der Siedlungsgrenze des Weilers durchläuft einen etwa 1,2 ha großen Teich, ab der kleinen Ansiedlung läuft er mit Schwankungen nordwestlich. Wenig bevor er das Creglinger Dorf Schmerbach erreicht, läuft ihm im Wald Burgstall auf dem linken Randhügel ein Dolinenfeld nördlich zu. Hinter dem Dorf beginnt sein kurzer Klingenabschnitt, nach dem er mit dem linken Rimbach zum Herrgottsbach zusammenläuft. Er hat keine wesentlichen Zuflüsse, ist 6,2 km[2] lang und hat ein Einzugsgebiet von 9,4 km².[7][4]
Verlauf
Der Herrgottsbach fließt etwa 0,8 km nordöstlich von Lichtel auf 361,1 m ü. NN aus seinen zwei Oberläufen zusammen und verbleibt dann auf seinem recht beständigen Nordnordwestlauf in der Stadtgemarkung von Creglingen. Von Anfang an begleitet ihn dabei die Landesstraße 1005, die über das des Schmerbachs in sein Tal eintritt. Unter dem linken Hang Halden liegen drei kleinere Teiche in der linken Aue. Bald danach läuft von rechts aus der bewaldeten Heisersklinge ein recht weit unten in ihr entstehender, nur etwa 0,7 km[2] langer Bach zu. Jedoch läuft der Klinge von der Hochebene ein unbeständig wasserführender Graben in deutlich erkennbarer Talmulde zu, der wenig oberhalb des Karrodsees entsteht, diesen Badesee durchläuft und westwärts bis zur Klingen läuft; mit dieser Trasse erreicht der Wasserlauf dann rund 4 km[8] Länge.
Westlich des abwärtigen Mündungssporns Kräuselberg bildet der Bach den Münstersee genannten Stausee. Er fließt nun östlich an den Kalkofen vorbei. Beim Gassenberg wird der Herrgottsbach nun zum zweiten Mal zu einem See gestaut. Der Bach erreicht nun Creglingen-Münster. In der Ortsmitte wird er auf seiner linken Seite vom Berbach gestärkt. Am Nordrand des Ortes fließt ihm auf der gleichen Seite die Eppichstalklinge zu. Er fließt östlich am Grünerberg vorbei. Kurz bevor er das Stadtgebiet von Creglingen erreicht, fließt er an der durch ihren Hochaltar berühmten Herrgottskirche und an der Kohlesmühle vorbei. In Creglingen mündet er schließlich bei der Riemenschneiderbrücke in die Tauber.
Charakteristik
Der Herrgottsbach ist ein Gewässer zweiter Ordnung. Seine Gewässergüte wurde im Jahre 2004 auf dem dafür erfassten Abschnitt, der kurz nach der Vereinigung seiner Quellbäche beginnt, als gering belastet (Güteklasse I–II) eingestuft.[9] Er gehört zur Forellenregion. Während der Bach in seinen ortsfernen Abschnitten noch recht naturnah ist, sind die im Siedlungsgebiet liegenden Teile, sowie die Bereiche um die Stauseen stark verbaut. Sein Lauf wird durch Querbauwerke im Bereich der von ihm durchflossenen Stauseen behindert.[10]
Geologie
Der Talgrund des Herrgottsbaches wird im Allgemeinen von erdgeschichtlich jüngeren Ablagerungen geprägt. In dem westlich der Mündung des Herrgottbaches liegenden Waldgebiet Bockstall ist der Unterer Keuper kleinflächig anzutreffen. Größere Bereiche sind von Löss und Lehm überdeckt, welche sich dort während der letzten Eiszeiten ansammelten. In den Talhängen des Herrgottsbaches befinden sich Gesteine des Mittleren Muschelkalks.[10]
Biosphäre
Das Herrgottsbachtal wird über weite Strecken von größeren Auwäldern mit vielen Eschen, Schwarzerlen und Kopfweiden geprägt. Kurz vor der Mündung des Herrgottbaches in die Tauber befindet sich eine feuchte Hochstaudenflur. Am Unterlauf des Herrgottbaches treten neben der Groppe auch die Bachforelle, der Aal und die Elritze auf.[10]
Freizeit und Erholung
Der Herrgottsbach ist wegen seines Fischreichtums bei Anglern beliebt. Auch die beiden Stauseen werden als Fischgewässer,[11] der zweite nördliche Stausee wird darüber hinaus auch als Badegewässer genutzt.[12] Die landschaftlich reizvollen Auenwälder laden zur Wanderungen ein.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Texteintrag in Schwarz auf dem Geodatenviewer.
- ↑ a b c d e Nach LUBW-FG10 (Datensatzeintrag).
- ↑ a b Summe der Teileinzugsgebiete nach LUBW-GEZG (Datensatzeinträge).
- ↑ a b c Das Einzugsgebiet ist nach den oberirdischen Wasserscheiden abgemessen. Die Region ist stark verkarstet, diese Angaben sagen deshalb wenig über die Abflussverhältnisse in relevanteren tieferen Grundwasserstockwerken aus.
- ↑ a b Nach dem Höhenlinienbild auf dem Geodatenviewer.
- ↑ Nach LUBW-FG10 (Datensatzeinträge).
- ↑ a b Nach LUBW-GEZG (Datensatzeintrag).
- ↑ Strecke abgemessen auf dem Geodatenviewer.
- ↑ Biologische Gewässergütekarte 1 : 350.000 der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (PDF; 11,7 MB)
- ↑ a b c Pflege- und Entwicklungsplan für das FFH-Gebiet 6526-341 "Taubergrung bei Creglingen"
- ↑ anglermap.de: Gewässersteckbrief Münstersee
- ↑ Münsterseen im Taubertal
Literatur
- „TK25“: Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, als Einzelblatt Nr. 6526 Creglingen und Nr. 6626 Schrozberg-Ost
Weblinks
- Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise), insbesondere mit den Teilkarten/Layers
- der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)
- „LUBW-FG10“: Fließgewässer 1:10.000
- „LUBW-SG10“: Stehende Gewässer 1:10.000
- „LUBW-GEZG“: Gewässereinzugsgebiete
- der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)