Bruno Piglhein

Elimar Ulrich Bruno Piglhein (* 19. Februar 1848 in Hamburg; † 15. Juli 1894 in München) war ein deutscher Maler und Bildhauer.
Nach seiner Schulzeit begann Piglhein eine Ausbildung beim Bildhauer Julius Lippel und wechselte später, noch während seiner Ausbildung, in das Atelier von Johannes Schilling nach Dresden. Dieser empfahgl ihn seinem Kollegen Ferdinand Wilhelm Pauwels in Weimar und 1870 wechselte Piglhein mit 22 Jahren in das Atelier von Wilhelm von Diez nach München. In dieser Stadt blieb Piglhein für den Rest seines Lebens.
In den Jahren 1885 bis 1886 unternahm Piglhein ausgedehnte Studienreisen nach Paris und nach Jerusalem. Dort entstanden auch seine Studien für sein späteres opus magnum, "Die Kreuzigung Christi". Im selben Jahr seiner Rückkehr nach München wurde Piglhein zum Professor befördert. Als solcher war er 1892 maßgeblich an der Gründung der Secession beteiligt und dann auch ihr erster Präsident.
In dieser Zeit wandte sich Piglhein dem dekorativen Stil von Hans Makart zu, mit dem der einige herrschaftliche Bürgerhäuser und PAtriziervillen gerade in Hamburg ausgestaltete. Er malte einige mythologische Darstellungen in der Art Böcklins (Kentaurenbilder), Bildnisse und Tierstücke, pflegte 1882/84 (vornehmlich das Pastell) (Damen- und Kinderbildnisse, Pieretten, spanische Tänzerinnen, Kokotten) und errang Erfolg mit religiösen Darstellungen (Moritur in Deo, 1879 [Berlin, Nationalgalerie]), besonders 1886 mit seinem Hauptwerk, dem Panorama der Kreuzigung Christi. Nach seinen Entwürfen führten die Landschaftsmaler Joseph Block, Johann Adalbert Heine und Joseph Krieger das Werk aus; den figürlichen Teil schuf Piglhein selbst. Das monumentale Werk wurde in München, Berlin und Wien ausgestellt, an letzterem Ort verbrannte es dann 1892.
Werke
- National Galerie Berlin (Bildnis Richard Paul)
- Kulturhistorisches Museum Görlitz (Skizze zu dem Jerusalem-Panorama)
- Kunsthalle Hamburg (Pan und Nymphe; Flucht nach Ägypten; Löwenkopf; Damenbildnis; z.Zt. nur ernstgen. Bild [Skizze] ausgest.)
- Neue Pinakothek (Die Blinde im Mohnfeld [Entwurf])
- Secessions-Galerie Schleißheim (Holländerin; Mädchen mit Katze; Studie im Freien)
- Neue Staatsgalerie Stuttgart (Königstiger) und im Kunsthaus Zürich (Kentaurenpaar)
- Gedächtnisausstellung 1895 in der Berliner National-Galerie und Februar 1908 im Münchner Kunstverein.
Literatur
Monographien
- Ferdinand von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. - Dresden, Selbstverl., 1898
- Lothar Brieger: Das Pastell seine Geschichte und seine Meister. - Berlin, Verl. für Kunstwiss., 1921
- Maximilian Donop (Hrsg.): Katalog der Ausstellung der Werke von Bruno Piglhein. - Berlin, Königl. National-Galerie, 1895
- Richard Muther: Geschichte der Malerei im 19. Jahrhundert. - München, Hirth, 1893
- Friedrich Pecht: Geschichte der Münchener Kunst im 19. Jahrhundert. - München, Verl. für Kunst & Wiss., 1888
- Maximilian V. Sattler: Führer durch das Panorama der Kreuzigung Christi. - München, Hof- und Univ.-Druckerei, 1886 (Parallel-Ausg. in Englisch und Französisch)
- Ludwig Trost: Bruno Piglheins Panorama : Jerusalem und die Kreuzigung Christi. - Stuttgart, DVA, 1887 (Auszug)
Aufsätze
- Bericht des Kunstvereins München, 1894 S. 72 (Nekrolog)
- Illustrirte Zeitung Nr. 1972 vom 16. April 1881
- Kunst für Alle, 2 (1887) S. 105-110; 9 (1894) S. 342 (Nekrolog)
- Über Land und Meer, 53. Band, 37. Jahrg., No. 16
- Über Land und Meer, 73. Band, 37. Jahrg., No. 25
- Zeitschrift für bildende Kunst, 22 (1887) S. 217f.
Personendaten | |
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NAME | Piglhein, Bruno |
ALTERNATIVNAMEN | Elimar Ulrich Bruno Piglhein |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 19. Februar 1848 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 15. Juli 1894 |
STERBEORT | München |