Zum Inhalt springen

Diskussion:Schattenkraftwerk

Seiteninhalte werden in anderen Sprachen nicht unterstützt.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. November 2005 um 14:11 Uhr durch Merkosh (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Fragwürdige Aussage zu EE

Die Aussage

"Die Höhe relativiert sich durch die Eigenschaft der Erneuerbaren Energien, gerade bei hohem Bedarf die meiste Energie zu liefern."

kann ich nicht nachvollziehen. Licht brauche ich vor allem Nachts, da hilft mir keine Solarzelle. Wind ist sowohl tags als auch nachts schwankend, und Solarkollektoren für die Heizung liefern die meiste Wärme im Sommer (bzw. tagsüber, wenn bei vielen keiner daheim ist). Kann mir das mal jemand näher erläutern ? Ich habe die Passage erst mal auskommentiert. --Merkosh O=O 09:44, 7. Nov 2005 (CET)

Nachtrag: Der Artikel war IMHO etwas POV-lastig. Ich habe ihn neutraler formuliert, ergänzt, und den (nicht ganz korrekten) generellen Bezug auf EE umformuliert auf "Wind und Sonne", was genauer passt. --Merkosh O=O 13:16, 7. Nov 2005 (CET)

Grundlast, Wirkungsgrad

Eine Beispielrechnung:

Konventionelle Kraftwerke haben einen Wirkungsgrad von so um die 35% bis 40%. Wenn ich eine Blockleistung von 300MWe und 40% annehme, dann setzt das Kraftwerk unter Vollast 750MW Primärenergie (PE) um. Wenn jetzt das Kraftwerk auf 80% Leistung (Primär, 750*80%=600MW PE) läuft und angenommen 5% Wirkungsgrad verliert, dann erzeugt es 600MW*35%=210MWe anstatt der möglichen 600MW*40%=240MWe. ...
Stop! Hier machst du einen kapitalen Fehler:
Das von dir gewählte Beispielkraftwerk hat bei 600MW Primärleistung nun mal einen Wirkungsgrad von 35 % und nicht plötzlich 40 %. Beides gleichzeitig ist Unsinn. Somit ist auch der folgende Rest komplett falsch.
Eine Frage der Sichtweise: Die verbleibenden 210MW könnte ich unter Vollast mit 525MW thermisch anstatt 600MW thermisch erzeugen, ich verplempere also 75MW thermisch durch schlechteren Wirkungsgrad.
Eben KEINE Frage der Sichtweise: Volllast gibt es hier nur bei 750 MW, nicht bei 525. Du kannst nicht innerhalb eines Vergleichs einfach die Ausgangsparameter ändern nur weil sie dir mal passen und mal nicht.
Tue ich nicht. Wie schon anfangs gesagt: Vollast: 40% Wirkungsgrad, 80% Last: 5% weniger=35%. Exakt die angenommenen Werte.

Es gehen also 30MWe allein durch Wirkungsgradverlust ungenutzt als Abwärme verloren, um 90MWe Regelkapazität bereitzustellen, und es entsteht für die verbleibenden 210MWe mehr CO2, weil anstatt der eigentlich erforderlichen 525MW PE jetzt 600 MW PE aufgewendet werden müssen (-> 15% mehr Brennstoff).

Richtig ist:
Es werden in deinem Beispiel bei 90 MW (300-210) weniger elektrischer Leistung satte 150 MW (750-600) thermische Leistung eingespart. D.h. die aus Sonne und Wind erzeugten 90 MW um die das Kraftwerk gedrosselt wurde, sparen 150 MW Primärenergie ein. Von Brennstoffmehrverbrauch keine Spur, sondern eine markante Einsparung. Mit echten Werten gerechnet, ergibt sich pro 1 kWh aus EE eine Einsparung von ca. 2-3 kWh auf Primärseite.
Wenn du Unsicherheiten bei Rechnenvorgängen hast, dann diskutiere in Zukunft zuerst bevor du änderst.
Habe ich nicht. Unter Beachtung meiner obigen Aussage sparst Du deine 90MWe, damit ersetzt Du 150MW thermisch (Vollast), bläst aber 75MW davon durch schlechteren Wirkungsgrad des Schattenkraftwerks wieder raus ... damit sinkt dann die Effizienz deines EE-Kraftwerks ...
Hast du offensichtlich doch. Es werden im Beispiel exakt 150 MW primärseitig vermieden (bei gleichen 300 MW el. Gesamtleistung), und nicht 150-75 MW. Nochmal rechnen?
Nö. Dass 150MW weniger PE durchgesetzt werden bestreite ich nicht. Die verbleibenden 210 MWe werden aber nicht mit dem optimalen Wirkungsgrad erzeugt, sondern - wie o.a. - mit 35%. Da brauche ich halt 75 MW thermisch zuviel, oder ich erzeuge aus den 600MW statt der bei Vollastwirkungsgrad erreichbaren 240 MW nur 210 MW, also 30 MW zuwenig. Es ist so - wie man es dreht und wendet oder von welcher Seite man es aufzäumt.

Ausserdem: Grundlastkraftwerke regeln seltenst. Die laufen IMMER unter Vollast. Deswegen heißen sie so.

Ausserdem: Auf den Unterschied zwischen "Behauptung" und "Argument" bestehe ich.
Ich denke, in einer Diskussion argumentieren beide Seiten. "Behaupten" hat den Beiklang von "das ist vorsätzlich falsch", und wirkt herabsetzend, was man hier vielleicht vermeiden sollte. Insofern bestehe ich auf "argumentieren".
Eine Behauptung ist etwas unbewiesenes, was ja hier wohl eindeutig der Fall ist - lt. Dena-Studie ist sie sogar falsch! Somit ist "Behauptung" noch beschönigt.
Hmm - trau' keiner Studie, die Du nicht selbst frisiert hast ... aber wie auch immer: Tabelle 14-8 (Hauptteil DENA-Studie, Seite 280) zeigt aber, dass ich mit 5% eher günstig liege ... auch wenn 40% Wirkungsgrad etwas knapp sind (Tabelle davor). BTW: Die klassischen Mittagsspitzen gibt es (siehe DENA-Studie, Abbildung A-3, Anhang Seite 148 :) nur im Sommer. Während Herbst/Winter/Frühjahr gibt es auch eine Abendspitze, die durchaus das Tagesmaximum sein kann. Was die Aussage der guten Lastanpassung der Photovoltaik während 9 Monaten im Jahr ad absurdum führt. Und ich bleibe dabei: Gute Vorhersage ändert nichts daran, dass die Schankungen (vorhergesagt oder nicht) ausgeregelt werden müssen - es wird etwas günstiger, weil eher Mittellast als Spitzenlast regelt, aber um das Ausgleichen kommt man nicht herum. Und es erzeugt Wirkungsgradverluste.

--Merkosh O=O 13:33, 28. Nov 2005 (CET)

-- Harf 21:47, 28. Nov 2005 (CET)
--Merkosh O=O 10:50, 29. Nov 2005 (CET)
-- Harf 22:43, 29. Nov 2005 (CET)
--Merkosh O=O 13:11, 30. Nov 2005 (CET)