Isla del Perejil
Die Isla Perejil (Petersilieninsel, arabisch Leila, was "Nacht" bedeutet) liegt in der Straße von Gibraltar, 200 Meter vor der marokkanischen Küste und 8 Kilometer westlich der spanischen Exklave Ceuta. Perejil ist wegen ihrer Lage von strategischer Bedeutung. Nach der Eroberung von Ceuta 1415 durch Portugal war Perejil zunächst portugiesisches Territorium. Seit der Personalunion mit Spanien (1580) und auch nach ihrer Auflösung, gehört Perejil mit Ceuta zu Spanien. (Vertrag mit Portugal 13.3.1663) Mehrfache militärische Forderungen in der Vergangenheit, Perejil zum Stützpunkt auszubauen, wurden aus Kostengründen immer wieder abgelehnt.
Perejil ist 500 Meter lang und bis zu 300 Meter breit. Der höchste Punkt liegt 74 Meter über dem Meeresspiegel. Spärliche Reste alter Bebauung, heute unbewohnt.
Die Insel wird von Marokko beansprucht. Im Unabhängigkeitsvertrag mit Marokko wird sie nicht erwähnt, daher scheint ihre Zugehörigkeit zweifelhaft. Der Großteil der spanischen Bevölkerung ignorierte dieses Problem, bis am 11. Juli 2002 die marokkanische Polizei die Insel besetzte, um von hier aus die illegale Einwanderung beobachten zu können. Dies rief einen diplomatischen Streit hervor, weil beide Staaten diese Insel beanspruchten. Am 17. Juli brachten spanische Bodentruppen, die Marine und Lufteinheiten die Polizisten von dieser Insel, die keine Gegenwehr leisteten. Daraufhin wurde die marokkanische Flagge gegen eine spanische ausgetauscht.
Unter der Vermittlung der Europäischen Union einigten sich die beiden Staaten darauf, den vor dem 11. Juli 2002 herrschenden Status quo wieder einzuführen.
Dieser Fall ist problematischer, als er zunächst aussieht, denn Marokko könnte Ansprüche auf die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla erheben, die sich in einer ähnlichen Situation wie Perejil befinden. Daher hat die spanische Regierung ein großes Interesse daran, auch nicht eine ihrer kleinen Inseln vor der afrikanischen Küste an Marokko zu verlieren.
Siehe auch: Petersilienkrieg