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Bergische Universität Wuppertal

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Bergische Universität Wuppertal
Gründung 1972 (als Gesamthochschule)
Trägerschaft MIWF NRW (staatlich)
Ort Wuppertal
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Land Deutschland
Leitung Lambert T. Koch (seit 1. September 2008)
Studierende 16.800 (WS 2012/2013)[1]
Mitarbeiter 1.437 (2010)[2]
davon Professoren 293 (2012)[3]
Website www.uni-wuppertal.de

Die Bergische Universität Wuppertal (BUW) wurde 1972 im Zuge der NRW-Bildungsinitiative als Gesamthochschule gegründet. Maßgeblich daran beteiligt war der aus Wuppertal stammende damalige NRW-Minister für Wissenschaft und Forschung und spätere nordrhein-westfälische Ministerpräsident und Bundespräsident Johannes Rau.

Die Hochschule verfügt über ein breites Fächerspektrum mit vielen interdisziplinären Verknüpfungen. Aus Sicht von Forschung und Lehre ist insbesondere von Interesse, dass eine ganze Reihe von Angeboten in Rankings gut abschneidet. Zuletzt warteten beispielsweise die Physik, die Architektur oder auch der Designbereich mit guten Platzierungen in Vergleichsstudien auf. Ebenfalls wurde der Bereich der Gründungsqualifizierung bereits mehrfach als bester Deutschlands ausgezeichnet.[4] Von den zahlreichen Ehrungen, die Wissenschaftlern der BUW zuteil wurden, sei aus der jüngsten Vergangenheit etwa der Kondratieff-Preis erwähnt, mit dem der Volkswirt Paul J. J. Welfens im Jahr 2007 als erster Deutscher von der Russischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet wurde.

Im Wintersemester 2012/13 studieren an der Universität knapp 16.800 Studierende, darunter befinden sich 3.400 Erstsemester.[1] Diese werden derzeit von 293 Dozenten in 615 Lehrveranstaltungen unterrichtet.

Geschichte

Als eines der ersten Vorgängerinstitute der Bergischen Universität wurde 1863 eine Höhere Gewerbeschule im Wuppertal gegründet, die Ingenieure ausbildete. Seit 1898 trug sie den Namen Königliche Vereinigte Maschinenbauschule Elberfeld-Barmen. Zuvor hatte 1894 die Barmer Kunstgewerbeschule und 1897 die Königlich Preußische Baugewerkschule für Elberfeld-Barmen ihren Lehrbetrieb aufgenommen. 1900 folgte die Preußische Höhere Fachschule für die Textilindustrie in Barmen. Bereits nach dem Zusammenschluss der Ortsteile Elberfeld und Barmen entstand 1938 die Höhere Fachschule für das Grafische Gewerbe.

Zum Wintersemester 1946 nahm die neu gegründete Pädagogische Akademie Wuppertal mit 200 Studenten ihren Lehrbetrieb auf. Sie wurde 1962 zunächst als eigenständige Pädagogische Hochschule und ab 1965 als Abteilung einer neuen, aus mehreren Standorten fusionierten Pädagogischen Hochschule Rheinland weitergeführt.

Der Ausbildungszweig der Kunstgewerbeschule wurde ab 1949 in eine Werkkunstschule überführt, zu der ein neues Institut für Industrieform (Industrial Design) gehörte. Ab 1963 wurde dort zusätzlich die eigenständige Höhere Fachschule für die Grafische Industrie mit den zwei Abteilungen Typografie/Layout und Druckereitechnik geschaffen. Zum Wintersemester 1964 begann in der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen und Elektrotechnik in Remscheid mit 400 Studenten der Lehrbetrieb, in Wuppertal studierten in diesem Zweig seinerzeit über 500 zukünftige Ingenieure. Für die Ingenieurschule wurde ab 1969 ein Neubau in der Wuppertaler Fuhlrottstraße begonnen, der Campus Grifflenberg.

Die Bergische Universität vom Nützenberg aus gesehen, Campus Grifflenberg

Auf Beschluss der Nordrhein-Westfälischen Landesregierung wurden im August 1971 die Staatlichen Ingenieurschulen für Maschinenwesen und Elektrotechnik in Wuppertal und Remscheid, die Textilingenieurschule, die Staatliche Ingenieurschule für das Bauwesen, die Werkkunstschule Wuppertal und die Höhere Fachschule für die Grafische Industrie zur Fachhochschule Wuppertal zusammengefasst. Zum 1. August 1972 nahm die Gesamthochschule Wuppertal als Zusammenschluss der Fachhochschule Wuppertal und der PH Rheinland, Abteilung Wuppertal, mit etwa 3.500 Studenten ihren Lehrbetrieb auf. Am 17. Juli 1974 wurde vom Gründungssenat der Name „Bergische Universität – Gesamthochschule Wuppertal” beschlossen, der erst nach einem erneuten Beschluss des ersten gewählten Senats am 26. Mai 1983 vom Wissenschaftsministerium genehmigt wurde. Die Neubauten auf dem Grifflenberg konnten 1977 bezogen werden, die Schlüsselübergabe fand am 24. Oktober 1977 statt. 1983 erhielt der Mathematiker Gerd Faltings die Fields-Medaille und Lew Kopelew wurde Forschungsprofessor in Wuppertal.

Die Universität Wuppertal wurde 2003 von einer Universität-Gesamthochschule in eine reine Universität umgewandelt. Im Zuge des Bologna-Prozesses werden ausschließlich Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten.

Fachbereiche

Die Universität bietet in sieben Fachbereichen folgende Studiengänge an:

Fachbereich A: Geistes- und Kulturwissenschaften

Fachbereich B: Schumpeter School of Business and Economics

Fachbereich C: Mathematik und Naturwissenschaften

Fachbereich D: Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Sicherheitstechnik

Fachbereich E: Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik

Fachbereich F: Design und Kunst

Fachbereich G: Bildungs- und Sozialwissenschaften

School of Education

Das Fach Kommunikationsdesign wurde trotz bundesweiter Reputation aus dem Programm genommen, als Grund gibt die Universitätsleitung einen fast zehn Jahre andauernden, ergebnislosen Streit unter den Dozenten an.[5] Die School of Education ist kein eigener Fachbereich, da die Fachdidaktiken in die vorhandenen Fachbereiche A bis G integriert sind und sie in erster Linie Möglichkeiten zur Mitwirkung und Vernetzung bieten soll.[6]

Einrichtungen

Ansicht Campus Grifflenberg aus der Elberfelder Südstadt
Ein Gebäude des Campus Freudenberg
Der Campus Haspel von der B7 aus gesehen

Universitätsstandorte

Das Hauptgebäude der BU Wuppertal befindet sich im Stadtteil Elberfeld auf dem Grifflenberg und ist ein wuchtiger, wabenförmig zugeschnittener Beton-Zweckbau. Der Gebäudekomplex an der Gaußstraße ist so konzipiert, dass jeder Gebäudeteil über weitreichende Gänge erreichbar ist. Lediglich vereinzelte Gebäude - das Parkhaus mit dem Mensa-Trakt und die Gebäude B, CH, I, K, Z und ZW sowie die Uni-Halle und der Uni-Kindergarten - sind außerhalb dieses Baus gelegen. Die Fachbereiche A-D, F und G sowie alle offiziellen und verwaltungstechnischen Einrichtungen befinden sich hier Einige Fakultäten der Universität befinden sich auch in ausgelagerten Gebäuden im Tal. Seit 1999 existiert ein weiterer Campus auf dem Freudenberg in einer ehemaligen Militärkaserne an der Rainer-Gruenter-Straße nahe dem Technologiezentrum Wuppertal mit unmittelbarer Anbindung an die Landesstraße 418. Dort wird der überwiegende Teil der Veranstaltungen aus Fachbereich D gelehrt. Ein deutlich kleinerer Campus besteht zudem am Haspel zwischen B7 und Schwebebahn im Osten Elberfelds in Nähe des Unterbarmer Bahnhofs sowie der Schwebebahn-Station Landgericht. Wegen seiner Lage an der Pauluskirche wird der Campus auch als Campus Pauluskirche bezeichnet. In beiden ausgelagerten Campussen befinden sich kleinere Außenstellen der Universitätsbibliothek sowie der Mensa.

Die Standorte der Universität auf einen Blick:

  • Campus Grifflenberg in Wuppertal-Elberfeld (Hauptcampus mit Universitätsbibliothek)
  • Campus Freudenberg in Wuppertal-Elberfeld (Fachbereich E)
  • Campus Haspel in Wuppertal-Unterbarmen (Teile des Fachbereichs D)

Universitätsbibliothek

Gemeinsam mit der Bergischen Universität wurde auch eine eigene Universitätsbibliothek errichtet. Diese erhielt neben zahlreichen Neuerwerbungen auch Bestände der Bibliotheken ihrer Vorgängerinstitute. Heute bietet sie einen Bestand von etwa 1,1 Millionen Büchern, 3000 Zeitschriftenabonnements und fast 22.000 elektronischen Zeitschriften. Etwa 16.000 aktive Nutzer leihen leihen jährlich über 325.000 Medien aus. Seit März 2012 verfügt die Bibliothek über einen neuen, dem bisherigen Gebäudedach aufgesetzten Lesesaal mit über 200 Leseplätzen sowie zahlreichen Computern mit Internetanschluss und drei abschließbare Rotunden. Der 600 Quadratmeter große, kreisförmige Bau kostete rund 3 Millionen Euro.[7]

Visionlabs

Im Jahre 2001 gründete Gert Trauernicht zusasammen mit Martin Topel die Plattform für visionäre Produktentwicklung Visionlabs. Das Unternehmen fungiert als Partner bei mittel- bis langfristigen Design-Projekten. Die Idee hierbei ist die Zusammenarbeit erfahrener Akteure mit den kreativen Studenten, die die Interessengruppe der Zukunft repräsentieren. Die Projekte werden letztlich in mehreren Phasen, unter anderem der Entwicklung von Konzept und Design, durchgeführt.[8]

IGIF

Seit 2003 verfügt die Universität über das Institut für Gründungs- und Innovationsforschung, kurz IGIF genannt. Es ist eine interdisziplinäre Einrichtung und seit 2008 Teil der Schumpeter School of Business and Economics. Das Institut widmet sich der Grundlagen- und Entrepreneurshipforschung. Neben den Gründungsprozessen liegt das Hauptaugenmerk dabei auch auf der Integration gesellschaftlich relevanter Fragestellungen. Weiterhin wirkt das Institut an der Entwicklung hochschulischer Curricula und Fortbildungen sowie in internationalen Forschungsnetzwerken mit. Das IGIF hat dadurch einen großen Anteil daran, dass die Bergische Universität einer der besten Gründungsstandorte Deutschlands ist.[9]

EIIW

2008 gründete Paul J. J. Welfens, Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der BUW, das Europäische Institut für internationale Wirtschaftsbeziehungen, kurz EIIW. Das EIIW ist das erste Institut seiner Art, das wirtschaftswissenschaftliche Fragen und Probleme aus Wirtschaft und Wirtschaftspolitik aus der gesamteuropäischen Sicht betrachtet und analysiert. Neben Eigenprojekten führt das EIIW Forschungs- und Untersuchungsprojekte für verschiedene Stiftungen, Regierungen, internationale Organisationen und Unternehmen durch. Neben einigen Publikationen gab es bereits zahlreiche, nationale wie internationale, Veranstaltungen.

BKG

Im Juli 2009 wurde das neue Bergische Kompetenzzentrum für Gesundheitsmanagement und Public Health, kurz BKG, als Institution der Universität eröffnet. Die Studiengänge Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement sind eine von drei Säulen des BKG, die weiteren sind das Bergische Gesundheitsnetzwerk sowie das BKG-Institut. Das Zentrum wurde durch öffentliche Mittel sowie die Unterstützung vor allem regional ansässiger und national agierender Versicherungen, regionaler Kliniken und Unternehmen und diverser Privatpersonen finanziert und gegründet. Das Studium wird von forschungs- und anwendungsbezogenen Konzepten zur Stärkung der Gesundheitskompetenz begleitet.[10]

Studentische Organisationen

Wie an zahlreichen weiteren deutschen und internationalen Hochschulstandorten sind auch in Wuppertal verschiedene Studentenorganisationen tätig. So haben sowohl AIESEC[11] als auch Enactus,[12] das bis 2012 unter dem Namen SIFE bekannt war, jeweils etwa 30 Mitglieder an der Universität. Während sich AIESEC der Vermittlung internationaler Praktika widmet und Studenten die Mitarbeit in auf ökonomischer Basis tätigen Teams bietet, werden bei Enactus soziale, gesellschaftliche und ökologische Probleme aufgegriffen und in Projektarbeit sowie durch langfristige Konzepte zusammen mit den Betroffenen behoben oder bearbeitet.

Besonderheiten

Die Bergische Universität weist, vor allem im Vergleich zu ähnlichen Hochschulen aus der Region und innerhalb Deutschlands, einige Besonderheiten technischer und edukativer Natur auf.

Rechenzentrum

Von 2004 bis 2010 verfügte die Universität Wuppertal über den zu diesem Zeitpunkt zweitschnellsten Supercomputer an einer deutschen Universität. ALICENext,[13] so der Name des Supercomputers, war als Cluster konzipiert und bestand aus 512 sogenannten Blades. Jedes Blade bestand aus zwei AMD x86_64 Opteron-Prozessoren mit 1,8 GHz, zwei 250 GB Festplatten, zweimal 1024 MB RAM sowie sechs Gigabit-Ethernet-Anschlüssen. Als Betriebssystem wurde Linux verwendet, die einzelnen Knoten waren mittels des Gigabit-Netzwerks untereinander verbunden. Im Dauerbetrieb schaffte er 2,083 Tera-Flops und in der Spitze bis zu 3,686 Tera-Flops. Eingesetzt wurde ALICENext im Bereich der Elementarteilchenphysik, Angewandte Informatik, Astro-Teilchenphysik und experimenteller Hochenergiephysik.

Daraus hervorgegangen sind mehrere Nachfolgeprojekte, darunter eine QPACE-Installation sowie das Rechenzentrum "Pleiades"[14], welches Rechen- und Speicherkapazität für die experimentelle Hochenergiephysik im Rahmen des LHC Computing Grid für den ATLAS-Detektor am Large Hadron Collider der Europäischen Organisation für Kernforschung in der Schweiz, kurz CERN, sowie im Bereich der Astro-Teilchenphysik für das Pierre-Auger-Observatorium und IceCube-Observatorium bereitstellt. Pleiades stellt zur Zeit 1.300 CPU-Cores und 1 Petabyte Festplattenspeicher zur Verfügung.

Studienfächer

Im Jahr 1975 führte die Universität Wuppertal den Studiengang Sicherheitstechnik ein. Ein Studiengang mit ähnlich breiter Ausrichtung wird an keiner anderen Universität in Deutschland angeboten. Im Zuge dieses Studiengangs werden Fachkenntnisse im Brandschutz, Arbeitsschutz, Umweltschutz und Qualitätsingenieurwesen vermittelt.

Ein Novum in der Bundesrepublik stellt seit dem Wintersemester 2009/10 der Studiengang Mediendesign/Designtechnik dar. Das Fach kann nur an der Bergischen Universität Wuppertal als Teilstudiengang im dreijährigen Kombinatorischen Studiengang Bachelor of Arts-Studiengang (B.A.) mit dem Ziel einer anschließenden beruflichen Tätigkeit oder in dem darauf aufbauenden zweijährigen Master of Education-Studiengang (M.Ed.) studiert werden.[15]

Außerdem war es an der Bergischen Universität noch bis zum Wintersemester 2005/06 in den integrierten Diplomstudiengängen möglich, mit der Fachhochschulreife zu studieren. Das Studium wurde, unter Beachtung interner Verordnungen, bis zum Ende erfolgreich abgewickelt.

Zum Wintersemester 2008/09 wurde der Name des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft in Anlehnung an den berühmten Ökonomen Joseph Schumpeter um den Zusatz Schumpeter School of Business and Economics erweitert. Dieser Schritt war Teil der durch den Bologna-Prozess hervorgerufenen Internationalisierung der Hochschullandschaft.

Ab dem Sommersemester 2013 wird die Bergische Universität in Kooperation mit der Schumpeter School Stiftung, der Technischen Akademie Wuppertal sowie dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und weiteren regionalen Unternehmen den neuen Master-Studiengang Energiemanagement und Energiesysteme einführen. Dieser wird aus Schwerpunkten der Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften bestehen und berufsbegleitend stattfinden. Abgeschlossen wird er mit dem Titel Master of Business Engineering, der nach einer Prüfung durch die zuständige Agentur zeitnah akkreditiert werden soll.[16]

Auszeichnungen & Rankings

Die Universität hat in den vergangenen Jahren, insbesondere seit der Einrichtung der Schumpeter School of Business and Economics, eine sehr positive Entwicklung zu verzeichnen, die durch Auszeichnungen und Rankings unterschiedlicher Arten gewürdigt wird. Seit 2008 erhielt die Universität mehrere Auszeichnungen: 2008 wurde die BUW in mehreren Kategorien des German Economic Review gelistet. 2009 wurde sie zum fünften Mal in Folge Zweiter beim Gründungsranking. Beim CHE Hochschulranking 2011 erreichte die BUW in elf von 13 Kategorien die Spitzengruppe. Im Gründungsranking 2011 erreichte sie Platz 3 hinter den Technischen Universitäten München und Berlin.[17] Im CHE Hochschulranking 2012 erhielt die Universität erneut sehr gute Bewertungen, die Fächer Mathematik und Sportwissenschaft sowie mehrere naturwissenschaftliche Fächer zählen demnach zur deutschen Spitzengruppe.[18]

Des Weiteren werden regelmäßig Dozenten, Studenten und Absolventen mit Auszeichnungen für Publikationen, Studienleistungen, Abschlussarbeiten oder auch besondere Verdienste spezieller Fachgruppen gewürdigt.

Solar Decathlon Europe 2010

Im Rahmen des internationalen Hochschulwettbewerbs Solar Decathlon Europe planten, entwickelten und bauten Studenten der Bergischen Universität ein rein durch Solarenergie versorgtes Wohnhaus. Zu Gunsten einer hohen Energieeffizienz wurden unter anderem eine Vakuum- und Mineralwolldämmung sowie eine Drei-Scheiben-Verglasung verbaut. Die Wärmeaufnahme und -abgabe richtet sich gänzlich nach den äußeren klimatischen Bedingungen, sodass kaum Kompensationsenergie aufgebracht werden muss. Zudem werden ausschließlich energieeffiziente Haushaltsgeräte und LED-Leuchten benutzt. In den Kategorien Architektur und Lichtdesign erreichte das Team den zweiten von 17 Plätzen beim von über 200.000 Menschen besuchten Wettbewerb in Madrid, bei Haushaltsgeräte & Funktionalität zudem den dritten Rang. In Wuppertal wird das Haus heute als experimentelles Wohnlabor genutzt und erhielt vom BDA Wuppertal den Gute Bauten 2010-Preis.[19]

Licht-Projekt

Blick auf den Campus Grifflenberg mit einer von 40.000 möglichen Beleuchtungsvarianten

Zum 40. Geburtstag der Universität wurde dem Campus Grifflenberg eine Lichtanlage mit dem Titel Lichtkunstprojekt MetaLicht geschenkt. In Zusammenarbeit mit den Sponsoren Jackstädt-Stiftung, Firma Vorwerk & Co. KG, Firma K.A. Schmersal GmbH. sowie der Stadtsparkasse entwickelte Mischa Kuball, Professor an der Kölner Kunsthochschule für Medien, die Lichtinstallation, welche am 22. Oktober 2012 offiziell ihren Betrieb aufnahm. Das 950.000 Euro teure Projekt wird komplett durch die Kraft von drei Windrädern gespeist und hat einen jährlichen Energieverbrauch, der dem von zehn Haushalten entspricht.[20]

Die knapp 760 Meter LED-Leuchten wurden von der Firma Zumtobel aus Österreich an den sechs Türmen der Universität angebracht. Die dynamischen Lichtbänder wurden so installiert, dass sich wechselnde Formen durch eine Variation der Beleuchtung ergeben. Dadurch können insgesamt fast 40.000 unterschiedliche Muster erzeugt werden.[21]

Studiengebühren

Studenten müssen aktuell einen Semesterbeitrag in Höhe von 232,50 Euro an die Universität zahlen. An allen öffentlichen Hochschulen in NRW wird seit dem Wintersemester 2011/12 keine Studiengebühr mehr erhoben. Der Semesterbeitrag enthält zum größten Teil die Kosten für das Semesterticket, welches im gesamten Bundesland gültig ist. Des Weiteren setzt er sich aus Sozialbeiträgen für das Studentenwerk und Verwaltungskosten zusammen.

Persönlichkeiten der Universität

Bekannte Professorinnen und Professoren (Auswahl)

Die Hochschule beschäftigt 237 Professorinnen und Professoren (Stand: 2010). Bekannte Personen, die in Wuppertal gelehrt haben oder noch lehren, sind:

Bekannte Absolventen (Auswahl)

Ehrenbürger der Bergischen Universität

Trivia

  • Oliver Ligneth-Dahm, Schriftsteller symbolistisch-existentialistischer Lyrik, studierte von 1998 bis 2004 im Hauptfach Psychologie sowie Philosophie im Nebenfach an der Bergischen Universität. Den größten Teil seines 2002 erschienenen Gedichtbandes Aus namenlosen Straßen schrieb er im Wintersemester 2001/2002 auf dem Hauptcampus der Universität.
  • Gerd Faltings wurde an der Bergischen Universität im Alter von 27 Jahren der deutschlandweit jüngste ordentliche Professor für Mathematik. 1986 erhielt er für den in seiner Wuppertaler Zeit aufgestellten Beweis einer seit 70 Jahren offenen Vermutung die Fields-Medaille, eine der beiden wichtigsten mathematischen Auszeichnungen weltweit.[23] Im Folgenden wurde er als der berühmteste lebende deutsche Mathematiker bezeichnet.[24]
  • Eckhard Freise, Inhaber des Lehrstuhls für mittelalterliche Geschichte am Historischen Seminar der Bergischen Universität, gewann im Jahr 2000 als erster Kandidat in der Fernsehsendung "Wer wird Millionär?" eine Million DM.
  • Weltökonom Sir Hans Wolfgang Singer, geboren 1910 in Wuppertal-Elberfeld, dem heutigen Standort der Universität, musste 1933 im Alter von 22 Jahren emigrieren. Er hatte Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg gemieden, nahm jedoch in den achtziger Jahren eine Einladung des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft der BUW in seine Geburtsstadt an, um u.a. Vorträge vor Wuppertaler Studenten zu halten. Auf den Spuren seiner Kindheit stellte er dabei fest, dass sein Geburtshaus und die Umgebung seiner Kindheit in der Elberfelder Südstadt nicht mehr existierten.[25]
  • Vom Wintersemester 07/08 bis zum Sommersemester 2011 fanden einige Vorlesungen im Wuppertaler Cinemaxx Kino statt, da die Universität nicht über genügend Kapazitäten verfügte, um eine solch große Anzahl (>700) an Studenten unterzubringen.[26] Mit der Errichtung des neuen Hörsaalgebäudes K konnte dieses Problem allerdings zeitnah behoben werden.

Siehe auch

Commons: Bergische Universität Wuppertal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. a b Anzahl der Studierenden Pressemitteilung vom 8. Oktober 2012
  2. Mitarbeiterzahlen 2010/11
  3. Dozenten der Uni Wuppertal auf meinprof.de, abgerufen am 26. Oktober 2012
  4. Die Kategorien im Detail
  5. Die Designer und ihr Ende: „Das war Krieg“ Westdeutsche Zeitung (online) vom 16. Juli 2009
  6. Profil der School of Education Abgerufen am 25. November 2012
  7. Ein Tempel für die Literatur: Der neue Lesesaal der Universität auf wz-newsline.de, Artikel vom 22. März 2012, abgerufen am 15. Dezember 2012
  8. Das Unternehmen als Teil des Industrial Design-Lehrstuhls
  9. IGIF - Über uns abgerufen am 15. Dezember 2012
  10. Gesundheitsdrehscheibe: Bergisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsmanagement und Public Health. In: Bergische Universität. 6. Juli 2009, abgerufen am 18. Juli 2012.
  11. AIESEC Wuppertal auf aiesec.org, abgerufen am 15. Dezember 2012
  12. SIFE Wuppertal abgerufen am 15. Dezember 2012
  13. [1]
  14. http://www.pleiades.uni-wuppertal.de
  15. Website des Studiengangs Mediendesign/Designtechnik
  16. Energiemanagement - Energiesysteme Online-Broschüre der BUW, aufgerufen am 29. Oktober 2012 (PDF)
  17. Gründungsranking 2011
  18. CHE-Ranking: Uni erzielt sehr gute Ergebnisse in den Naturwissenschaften vom 10. Mai 2012, auf presse.uni-wuppertal.de, abgerufen am 30. Oktober 2012
  19. Wohnen im Auftrag der Energieforschung auf bine.info, Artikel vom 19. Dezember 2012, abgerufen am 24. Dezember 2012
  20. [2]
  21. Wuppertal: Uni erstrahlt im "MetaLicht" vom 9. Oktober 2012, abgerufen am 30. Oktober 2012
  22. Klaus Peters: Der Ehrenbürger war ein Glücksfall als Kanzler Westdeutsche Zeitung (online) vom 1. Februar 2012
  23. Faltings biography
  24. Mathematics Bonn - Research of Prof. Faltings
  25. Zum Tode von Hans W. Singer
  26. http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/ueberfuellte-uni-weicht-ins-kino-aus/?src=ST&cHash=cbb95746f3]

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Koordinaten: 51° 14′ 43″ N, 7° 8′ 58″ O