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VW Polo II

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VW Polo Steilheck Jeton von 1989
VW Polo Steilheck Jeton von 1989
VW Polo Coupé GT von 1983
VW Polo Coupé GT von 1983
Innenraum eines Polo Jeton

Der Polo 86C (oder Polo 2, 2er Polo) ist ein Fahrzeugmodell von Volkswagen, welches von 1981 bis 1994 in Wolfsburg, Pamplona (Spanien) und zuletzt auch in den Sachsenring-Werken in Zwickau gefertigt wurde. Es gibt ihn nur als 2/3-türer mit 4- oder 5-Gang-Handschaltung und Benzinmotoren von 29 kW (40 PS) bis 85 kW (115 PS) sowie einem Dieselmotor mit 35 kW (48 PS).


Modellgeschichte

1981-1990: Polo 2

Im Oktober 1981 stellte VW den Nachfolger der ersten Polo-Generation vor, welcher zunächst nur als Steilheck erhältlich war. Mit einem für diese Klasse großzügigen Kofferraum, welcher durch Umlegen der Rückbank so vergrößert werden kann, können selbst Güter von der Größe einer Waschmaschine ohne Probleme transportiert werden. Zu Anfang gab es den Polo in den Ausstattungsversionen C, CL und GL mit folgenden Motorisierungen:

  • 1,05 l/29 kW (40 PS)
  • 1,1 l/37 kW (50 PS)
  • 1,3 l/44 kW (60 PS)
  • Formel E mit höherer Verdichtung, Heckspoiler und Wirtschaftlichkeitsanzeige auf Basis des 50-PS Motors

Im Februar 1982 folgte die Neuauflage der Stufenheckvariante Derby. Die dritte Karosserievariante, das Polo Coupé, folgte im August 1982. Sie unterscheidet sich zum Steilheck durch eine flacher abfallende Heckscheibe und war von Anfang an eher auf Sportlichkeit ausgelegt. Deshalb war der neu entwickelte 1,3 l/55 kW-Motor (75 PS) vorerst auch nur für das Coupé in der neuen Ausstattungsvariante GT erhältlich, daneben gab es das Coupé auch als CL und GL. Auch heute noch ist das Coupé die beliebteste Karosserievariante aller Polos.

Im August 1983 ersetzte ein neuer 1,3 l/40 kW-Motor (55 PS) die bisherigen Motoren mit 50 und 60 PS.

Im August 1984 fiel die luxuriöse GL-Version weg. Im Gegenzug wurde die CL-Ausstattung aufgewertet. Als neue Ausstattungsvariante war der Fox erhältlich. Das Polo Coupé war von nun an auch mit dem 29 kW-Motor erhältlich und die GT-Ausstattung ist ab sofort auch mit dem 40 kW-Motor verfügbar. Zeitgleich führte Volkswagen die neuen Autoradio-Generationen alpha, beta und gamma ein.

Ab August 1985 konnte man den Stadtlieferwagen mit LKW-Zulassung ordern. Dafür erhielt man einen Steilheck ohne Rückbank, dafür mit festen Seitenwänden, Laderaumverkleidungen und Trenngitter hinter den Vordersitzen. Vor allem kleine Handwerksbetriebe oder Einzelhändler sollten damit angesprochen werden. Außerdem konnte man ab sofort das Coupé auch in der C-Ausstattung ordern. Im selben Monat wurde der 1,05 l/29 kW-Motor (40 PS) durch einen neuen 1,05 l/33 kW-Motor (45 PS) ersetzt. Außerdem wurde als Topmodell das Coupé als GT G40 vorgestellt.

Im August 1986 entfiel die Ausstattungsvariante C.

Ab August 1987 beschränkte man sich für den Polo auf drei Ausstattungsvarianten - Fox, CL und GT. Die CL-Variante wurde etwas abgespeckt, der wurde GT etwas aufgewertet. Der 1,3 l/55 kW-Motor (75 PS) war nun auch für den Steilheck erhältlich.

Der Polo Stufenheck und der Stadtlieferwagen waren ab August 1988 nicht mehr für den deutschen Markt erhältlich. Dafür erhielten die 45 und 55-PS Motoren einen Katalysator. Der 75 PS-Motor folgte erst im Oktober 1989 im Zuge einer Komplettüberarbeitung.

Eine Aufwertung aller Modellvarianten erfolgte im August 1989. Als letzte Änderung des Modellprogramms vor dem großen Facelift war ab Juli 1990 ein elektrisches Faltschiebedach als Sonderausstattung lieferbar.

1990-1994: Polo 2F

Polo 2F Steilheck
Polo 2F Coupé
Innenraum eines Polo 2F (Sitze und Türverkleidungen vom G40)

Im Oktober 1990 erfolgte eine umfassende Modellpflege des Polo. Im Innenraum fand ein neues zeitgemäßes Armarturenbrett mit mehr Ablagen, höhergelegtem Radioschacht, Drehreglern für Heizund und Lüftung und neu gestalteten Instrumenten Platz. Den Kunden erwarteten außerdem neue Lenkräder, vollverkleidete Türen und hintere Seitenwände, neue Lenkstockhebel und erstmals zwei vordere Lautsprecherschächte Außen wurde der Polo ebenfalls komplett überarbeitet. Die Stoßfänger sind nun großflächiger und verkraften kleine Parkrempler leichter. Wo früher Schweißarbeiten nötig waren, können Ersatzteile nun einfach angeschraubt werden, was die Reperaturfreundlichkeit erhöht. Größere eckige Scheinwerfer sorgen für eine bis zu 50 % höhere Fahrbahnausleuchtung und größere Rückleuchten für mehr passive Sicherheit. Die Heckscheibe bei Steilheck und Coupé ist entsprechend des technischen Fortschrittes bündig geklebt, was zusammen mit dem abgerundeten Vorderbau eine Verbesserung des cw-Wertes um 10 % ermöglichte.

Den überarbeiteten Polo gab es wieder als Stadtlieferwagen, jedoch in Deutschland und Österreich nicht als Stufenheck.

Da es sich hierbei nicht um eine neue Polo-Generation handelt, sondern nur um eine überarbeitete Karosserie, handelt es sich hierbei nicht wie viele fälschlicherweise annehmen um den Polo 3, sondern um einen facegelifteten Polo 2. Daher wird er sehr oft als Polo 2F (Facelift) bezeichnet. Die Einführung des Polo 86C-Nachfolgers , der Polo 6N (oder der echte Polo 3) war von VW schon früher als 1994 geplant, aufgrund des enormen Erfolges des Polo 2F landeten die Pläne aber vorerst wieder in der Schublade.

Im August 1991 wurden die Ausstattungsvarianten Fox, CL und GT ein weiteres Mal aufgewertet. Das elektrische Faltschiebedach wurde allerdings aus dem Modellprogramm genommen.

Im Oktober 1994 rollte der letzte Polo 86C vom Band. Seine Produktion wurde zugunsten des Polo 6N eingestellt.

Fox

Um den Absatz bei der jüngeren Kundschaft anzukurbeln, brachte Volkswagen im August 1984 das spartanisch ausgestatte Basismodell Fox auf den Markt. Hierbei verzichtete VW auf jegliche Luxus-Extras wie eine Uhr, einen Tageskilometerzähler, eine Handschuhfachklappe oder eine feste Hutablage. Von außen ist der Fox sofort erkennbar am Fox-Schriftzug, an den beiden Farben türkisblau und saimagrün und den passend lackierten Stahlfelgen in weiß oder saimagrün. Ab Mai 1986 war auch das Coupé als Fox lieferbar. Im selben Jahr gab es den Fox auch in den Farben schwarz, tornadorot, wolkengrau und alpinweiss mit dazu passenden farbigen Kunststoff-Radzierblenden.

Auch nach der großen Modellpflege 1990 suchte man beim Fox Ausstattungsdetails wie Tageskilometerzähler, Uhr, Drehzahlmesser, Mittelkonsole, Zigarrenanzünder, Handschuhfachklappe, feste Hutablage, Lautsprecher, MakeUp-Spiegel oder Seitenblinker in Serie vergeblich.

Mit der neuen Polo-Generation 1994 verschwand auch der Fox als Ausstattungsvariante. Jedoch lebt der Name in einem neuen Kleinwagen von VW, dem Fox weiter. Das spartanische Minimalprinzip ist jedoch erhalten geblieben.

G40

Ald leistungsstärkste Variante des Polo Coupé wurde im August 1985 der GT G40 mit 85 kW (115 PS) auf Basis des 1,3 l-Motors vorgestellt. Die Mehrleistung wird durch einen Scrollverdichter (G-Lader) aufgebaut, dessen Funktion der eines Kompressors ähnelt. Dabei wird die Ansaugluft durch den riemengetriebenen G-Lader verdichtet, wodurch mehr Kraftstoff eingespritzt werden kann, ohne dass das Gemisch verfettet. Leider ist der G-Lader sehr wartungsintensiv. Um die Leistung auf die Straße zu bringen, verfügt der ladeluftgekühle GT G40 über ein angepasstes, um 10 mm tiefergelgtes Fahrwerk, innenbelüftete Scheibenbremsen vorn und Reifen auf Alurädern in der Dimension 175/60R13. Im Mai 1987 verließ erstmals eine Sonderserie von 500 Polo Coupé GT G40 die Werkshallen, damals noch auf Basis des "alten" Polo 86C. Erst im Januar 1991 wurde der Polo G40, wie er seither nur noch heißt, auf basis des Polo 2F ins reguläre Modellprogramm aufgenommen. Zum Preis von DM 25.690.- stand der Sportwagen ab sofort in den Showrooms der Händler. Die Leistung schrumpfte bedingt durch den Katalysator von 85 kW (115 PS) auf 83 kW (113 PS). Man erkennt den G40 an den BBS-Alurädern in der Größe 5½x13, an den Rundum-Stoßleisten und Kotflügelverbreitungen, der Dachantenne, dem roten Zierstreifen in den Stoßfängern, den partiell abgedunkelten Rückleuchten, den G40-Emblemen im Kühlergrill und auf der Heckklappe, an den Sportsitzen im Design LeMans Karo und dem Tacho bis 240 km/h. Ab August 1991 waren zusätzlich noch Nebelscheinwerfer und weiße Blinker, sowie Lederlenkrad und Lederschaltknauf serienmäßig.

Die Bezeichnung G-Lader rührt von der Bauform des Laders, die dem Buchstaben G ähnelt. Die im Ladergehäuse befindlichen Spiralen haben eine Breite von 40 mm, daher der Name G40. Daneben gibt es einen größeren G-Lader in den VW-Modellen Golf G60 und Corrado G60 mit, wie der name schon sagt, 60 mm breiten Spiralen.

Derby/Polo Classic

VW Derby von 1983
VW Derby von 1983

Der Derby zeichnete sich durch eine klassische Fahrzeugsilhuette mit "echtem" Kofferraum und rechteckigen Scheinwerfern als Erkennungsmerkmal aus. Die Ausstattungen und Motorisierungen sind mit dem Polo identisch. Im August 1984 verlor der Derby seine rechteckigen Scheinwerfer als Erkennungsmerkmal und trug fortan ebenfalls runde Scheinwerfer. Januar 1985 entfiel der Name Derby. Seitdem lief auch die Stufenheckvariante als Polo. Ab August 1988 wurde der Polo Stufenheck nicht mehr in Deutschland und Österreich angeboten. Liebhaber des facegelifteten Stufenhecks werden aber in den Benelux-Ländern fündig. In der Schweiz lief der Derby unter dem Namen Polo Classic.


weitere Sondermodelle

Der Polo 2 war neben den normalen Ausstattungsvarianten Fox, C, CL, GL und GT auch in folgenden Sondereditionen erhältlich:

Modell Besonderheiten (u.a.)
Azur Wärmeschutzverglasung, Dachreeling (bei Steilheck), Analoguhr, Tageskilometerzähler
Beach Kotflügelverbreiterung (bei Coupé), Wärmeschutzverglasung, Radioanlage beta
Bel Ami Wärmeschutzverglasung, Radzierblenden im Sterndesign, Glashebedach, Uhr, innenverstellbare Außenspiegel, Tageskilometerzähler
Fancy Stoßfänger, Radzierblenden und Außenspiegel in Wagenfarbe, Wärmeschutzverglasung, Zusatzscheinwerfer, Sportlenkrad
Jeton Kotflügelverbreiterung (bei Coupé), Wärmeschutzverglasung, Uhr, Tageskilometerzähler, feste Hutablage, Sportlenkrad, innenvertellbare Außenspiegel
Movie Metallic-Lackierung, Wärmeschutzverglasung, Radzierblenden in Sterndesign, Mittelkonsole
Shopping Metallic-Lackierung, Kotflügelverbreiterung, Schwellerverbreiterung, feste Hutablage
SP Zusatzscheinwerfer, Leichtmetallfelgen, Bremskraftverstärker, Sportlenkrad, Sportsitze, Drehzahlmesser
Twist Wärmeschutzverglasung, Radzierblenden in Wagenfarbe, Zierstreifen im Stoßfänger

Der Polo 2F wartete zusätzlich zu Fox, CL und GT mit diesen Sondermodellen auf:

Modell Besonderheiten (u.a.)
Boulevard Stoßleisten, Wärmeschutzverglasung, Mittelkonsole, Handschuhfachklappe, Uhr, Tageskilometerzähler
CL Extra Wärmeschutzverglasung, 5-Gang-Getriebe, sonst wie CL
GT Extra Weiße Blinker, partiell abgedunkelte Heckleuchten, Dachantenne, Radiovorbereitung, Schiebedach, Sportsitze, Lederlenkrad, -schaltknauf und schaltmanschette, Mittelkonsole
Fantasy Metalliclackierung, Kühlergrill in Wagenfarbe, Wärmeschutzverglasung, 155/70R13-Reifen, Drehzahlmesser, Mittelkonsole, Handschuhfachklappe, Sportlenkrad, Fußmatten, Innenlichtkontakt für Beifahrerseite, Halter für Verbandskasten und Warndreieck
Genesis BBS-Leichtmetallfelgen mit 175/60R13-Reifen, teillackierte Stoßfänger, Aussenspiegel und Griffleiste am Kofferraum in Wagenfarbe, weiße Blinker, Nebelscheinwerfer, partiell abgedunkelte Heckleuchten, Wärmeschutzverglasung, Exclusivlackierung violett-perleffect, Sportsitze und Fussmatten im Genesis-Design, Radioanlage gamma mit Dreiwegesystem vorne und Zweiwegesystem hinten, Dachantenne, Sportlenkrad - auch als G40
Laura Ashley Exclusivlackierung oakgrünmetallic, partiell abgedunkelte Heckleuchten, Stahlschiebedach und BBS Leichtmetallfelgen mit 175/60R13-Reifen, Lederlenkrad mit Holzeinlagen, Wärmeschutzverglasung, Picknikkorb im Kofferraum, sonst wie GT - limitiert auf 350 Stück
Mikado Stoßleisten, Radioanlage alpha, feste Hutablage, Uhr
Scott 155/70R13-Reifen, 5-Gang-Getriebe, Radioanlage alpha
Style Dunkel lackierte Radblenden, Wärmeschutzverglasung, Schiebedach, Aussenspiegel, Heckspoiler (beim Coupe), Kühlergrill und untere Stoßfänger in Wagenfarbe, weiße Blinker, partiell abgedunkelte Heckleuchten, Sportsitze, Sportlenkrad, Zigarettenanzünder, Mittelkonsole, Ladekantenabdeckung, Drehzahlmesser
Universal Dachreeling (bei Steilheck), 155/70R13-Reifen, Wärmeschutzverglasung, Schiebedach, Uhr, geteilte Rückbank, Radioanlage beta,

Preise

Heute bekommt man einen Polo 86C für geschenkt bis etwa 3.000 €, je nach Zustand und Modell. Einzelne Fahrzeuge können aber noch teurer sein.

Die damalige Preisliste:

Modell Getriebe kW / PS Steilheck - Preis DM Coupé - Preis DM
Fox 4-Gang 33 / 45 16.600.- 17.055.-
Fox 5-Gang 33 / 45 16.990.- 17.445.-
Fox 4-Gang 40 / 55 17.680.- 18.135.-
Fox 5-Gang 40 / 55 18.070.- 18.525.-
CL 4-Gang 33 / 45 17.470.- 17.925.-
CL 5-Gang 33 / 45 17.860.- 18.315.-
CL 4-Gang 40 / 55 18.550.- 19.005.-
CL 5-Gang 40 / 55 18.940.- 19.395.-
CL 5-Gang 55 / 75 20.685.- 21.140.-
GT 4-Gang 40 / 55 19.900.- 20.355.-
GT 5-Gang 40 / 55 20.290.- 20.745.-
GT 5-Gang 55 / 75 22.035.- 22.490.-
G40 5-Gang 83 / 113 n.v. 25.690.-
Fox Diesel 5-Gang 35 / 48 18.395.- 18.850.-
CL Diesel 5-Gang 35 / 48 19.265.- 19.720.-

Stand: April 1991

Weblinks

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