Geisenheim
Wappen | Karte |
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fehlt noch | Deutschlandkarte, Position von Geisenheim hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Kreis: | Rheingau-Taunus-Kreis |
Fläche: | 40,34 km² |
Einwohner: | 11.811 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 293 Einwohner/km² |
Höhe: | 95 m ü. NN |
Postleitzahl: | 65366 |
Vorwahlen: | 06722 |
Kfz-Kennzeichen: | RÜD |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 39 004 |
Stadtgliederung: | 4 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rüdesheimer Str. 48 65366 Geisenheim |
Webseite: | www.geisenheim.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung@geisenheim.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Manfred Federhen |
Parteien: | CDU, SPD, Grüne, FDP, etc. |
Geisenheim ist eine Kleinstadt am Rhein zwischen Wiesbaden und Rüdesheim am Rhein. Sie liegt im Rheingau, gehört zum Rheingau-Taunus-Kreis (RÜD) und ist als Weinstadt, Schulstadt, Domstadt und Lindenstadt bekannt. Geisenheim wurde 772 erstmals urkundlich erwähnt, gehörte zunächst zum Erzbistum Mainz und später zum Herzogtum Nassau. Seit 1864 besitzt Geisenheim Stadtrechte.
Stadtteile


Johannisberg, ein Stadtteil von Geisenheim, ist die Geburtsstätte der Spätlese. Im Schloss Johannisberg erinnert heute noch eine Statue an den unbekannten Spätlesereiter. Wenige Meter südlich des Schlosses, durch einen Weinberg, verläuft der 50. nördliche Breitengrad.
Ein Wahrzeichen von Johannisberg ist das Schloss Johannisberg. Fürst von Metternich erhielt die Schlossdomäne 1816 am Ende des Wiener Kongresses, aus den Händen Kaiser Franz I. zum Geschenk.
Das Schloss Hansenberg, ebenfalls im Stadtteil Johannisberg, ist seit 2003 ein Oberstufengymnasium für besonders leistungsstarke Schüler.
Weitere Stadtteile sind Marienthal und Stephanshausen.
Marienthal erhielt seinen Namen nach dem nahegelegenen Kloster Marienthal. Das Kloster ist bekannt wegen seiner Marienwallfahrt und hier gab es die erste Klosterdruckerei der Welt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
An Geisenheim vorbei führt die B 42, die Wiesbaden mit Koblenz verbindet.
Durch die rechtsrheinische Bahnstrecke kann Wiesbaden innerhalb von 20 Minuten per Bahn erreicht werden.
Zusätzlich gibt es noch Buslinien nach Marienthal und Johannisberg/ Stephanshausen/ Presberg, sowie die ORN-Line Wiesbaden- Lorchhausen.
Als Service gibt es noch ein Anruf-Sammel-Taxi (AST), das Geisenheim, Marienthal, Stephanshausen sowie das Krankenhaus Rüdesheim miteinander verbindet(günstiger als ein Taxi).
Auch eine Schiffsanlegestelle für kleine Personenschiffe ohne festen Fahrplan ist vorhanden.
Bildung und Forschung
Geisenheim verdankt seinen Ruf als Schulstadt der Konzentration von verschiedenen Schulen:
- Grund- und Hauptschule Geisenheim
- St. Ursula-Schule (privates, katholisches Gymnasium)
- Internatsschule Schloss Hansenberg, Schule für leistungsstarke und leistungsbereite SchülerInnen
- Rheingauschule (Gymnasium)
- Berufsschule Geisenheim
- Leopold-Bausinger-Schule (Sonderschule)
In Geisenheim befindet sich seit 1872 die Forschungsanstalt Geisenheim für Wein- und Gartenbau. Die Forschungsanstalt kooperiert im Bildungsbereich mit der Fachhochschule Wiesbaden. Der Schwerpunkt der Forschungsanstalt liegt im Garten- und Weinbau.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Direkt vor dem Rathaus befindet sich die große Linde, die ein Symbol der Stadt darstellt. Diese Linde ist vermutlich 700 Jahre alt. Sie wurde in den 70er Jahren durch Krankheit um ihre Spitze beraubt. Jedes Jahr in der zweiten Juliwoche findet das Lindenfest mit der Stunde der Heimat in den Straßen zwischen Dom und Rathaus statt.
Am Pfefferzoll wurde von vorbeifahrenden Schiffern Zoll in Form des damals wertvollen Gewürzes verlangt. Das kleine Haus mit dem schönen Erker steht heute über 200m vom Rhein entfernt im Südosten der Altstadt.
Desweiteren gibt es die Evangelische Kirche, erbaut in romanischer Form um 1897.
Schlösser
Im Westen und Osten der Stadt stehen alte Schlösser und Palais:
Schloss Schönborn von 1550: dieses Gebäude steht am Bahnhof inmitten eines Weinbergs und ist ein beliebtes Fotomotiv. Dieses Schloss gehört heute noch den Grafen von Schönborn-Wiesenheidt, die das Erdgeschoss gerne für Feierlichkeiten zur Verfügung stellen. Weite Teile der Schlossanlage befinden sich aber in schlechtem Zustand.
Weitere Schlösser und Palais:
- Palais Ostein, hufeisenförmige Anlage aus dem 18. Jahrhundert, um 1815 wurde der prachtvolle Mittelbau wegen Gütertrennung niedergelegt. Heute im Eigentum der St. Ursula-Schule.
- Schloss Monrepos, repräsentatives Gebäude in einem großen Park, Erbauer E.von Lade ( Gründer der Forschungsanstalt ), errichtet im 19. Jahrhundert.
- Schloss Kosakenberg (früher Ingelheim), Anlage oberhalb des Bahnhofes, aus dem 17.Jahrhundert, heute Weingut, Restaurant und Musikschule
- Zwierleinsches Palais, oberhalb von Schloss Kosakenberg gelegen, durch mehrfache Umbauten dient es heute als Mehrfamilienhaus, der barocke Park ist einem Wohnviertel gewichen.
Bauwerke
- Rheingauer Dom, neugotische Doppelturmfassade aus dem 19.Jahrhundert, Langhaus und Chor aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, bedeutende Grabmäler und reiche Innenausstattung, bekannte Stumm-Orgel aus dem 19. Jahrhundert
Regelmäßige Veranstaltungen
- Rheingau-Musik-Festival im Schloss Johannisberg (und im gesamten Rheingau)
- Zweites Wochenende im Juli: Geisenheimer Lindenfest mit der Stunde der Heimat
- Erstes Wochenende im September: Tage der offenen Tür der Forschungsanstalt Geisenheim
Sport
- Rheingaustadion mit Rasenpatz und Kunststoffleichtathletikanlagen
- Rheingaubad (Hallenbad, zusammen mit Rüdesheim und dem Kreis)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Geisenheim geborene Persönlichkeiten chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Geisenheim hatten, ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- 1858, 10. Oktober, Lorenz Werthmann, † 10. April 1921 in Freiburg im Breisgau, Gründer der Caritas
- Peter Spring, geb. am 6. August 1882, Gärtner, studierter Obstbautechniker, aufrechter Sozialdemokrat und Pazifist, starb am 10. April 1945 im KZ Dachau.
- 1927, 8. März, Prof. Dr. Helmut Becker in Geisenheim, gest. 19. Juli 1990 in Geisenheim. Rebenzüchter und Dozent.
Literatur
- Struck, Wolf-Heino: Geschichte der Stadt Geisenheim, Frankfurt 1972