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Geisenheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
fehlt noch Deutschlandkarte, Position von Geisenheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Kreis: Rheingau-Taunus-Kreis
Fläche: 40,34 km²
Einwohner: 11.811 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 293 Einwohner/km²
Höhe: 95 m ü. NN
Postleitzahl: 65366
Vorwahlen: 06722
Kfz-Kennzeichen: RÜD
Gemeindeschlüssel: 06 4 39 004
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rüdesheimer Str. 48
65366 Geisenheim
Webseite: www.geisenheim.de
E-Mail-Adresse: stadtverwaltung@geisenheim.de
Politik
Bürgermeister: Manfred Federhen
Parteien: CDU, SPD, Grüne, FDP, etc.

Geisenheim ist eine Kleinstadt am Rhein zwischen Wiesbaden und Rüdesheim am Rhein. Sie liegt im Rheingau, gehört zum Rheingau-Taunus-Kreis (RÜD) und ist als Weinstadt, Schulstadt, Domstadt und Lindenstadt bekannt. Geisenheim wurde 772 erstmals urkundlich erwähnt, gehörte zunächst zum Erzbistum Mainz und später zum Herzogtum Nassau. Seit 1864 besitzt Geisenheim Stadtrechte.

Stadtteile

Johannisberg
Die Basilika von Schloss Johannisberg

Johannisberg, ein Stadtteil von Geisenheim, ist die Geburtsstätte der Spätlese. Im Schloss Johannisberg erinnert heute noch eine Statue an den unbekannten Spätlesereiter. Wenige Meter südlich des Schlosses, durch einen Weinberg, verläuft der 50. nördliche Breitengrad.

Ein Wahrzeichen von Johannisberg ist das Schloss Johannisberg. Fürst von Metternich erhielt die Schlossdomäne 1816 am Ende des Wiener Kongresses, aus den Händen Kaiser Franz I. zum Geschenk.

Das Schloss Hansenberg, ebenfalls im Stadtteil Johannisberg, ist seit 2003 ein Oberstufengymnasium für besonders leistungsstarke Schüler.

Weitere Stadtteile sind Marienthal und Stephanshausen.

Marienthal erhielt seinen Namen nach dem nahegelegenen Kloster Marienthal. Das Kloster ist bekannt wegen seiner Marienwallfahrt und hier gab es die erste Klosterdruckerei der Welt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

An Geisenheim vorbei führt die B 42, die Wiesbaden mit Koblenz verbindet.
Durch die rechtsrheinische Bahnstrecke kann Wiesbaden innerhalb von 20 Minuten per Bahn erreicht werden.
Zusätzlich gibt es noch Buslinien nach Marienthal und Johannisberg/ Stephanshausen/ Presberg, sowie die ORN-Line Wiesbaden- Lorchhausen.
Als Service gibt es noch ein Anruf-Sammel-Taxi (AST), das Geisenheim, Marienthal, Stephanshausen sowie das Krankenhaus Rüdesheim miteinander verbindet(günstiger als ein Taxi).
Auch eine Schiffsanlegestelle für kleine Personenschiffe ohne festen Fahrplan ist vorhanden.

Bildung und Forschung

Geisenheim verdankt seinen Ruf als Schulstadt der Konzentration von verschiedenen Schulen:

In Geisenheim befindet sich seit 1872 die Forschungsanstalt Geisenheim für Wein- und Gartenbau. Die Forschungsanstalt kooperiert im Bildungsbereich mit der Fachhochschule Wiesbaden. Der Schwerpunkt der Forschungsanstalt liegt im Garten- und Weinbau.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rheingauer Dom in Geisenheim

Direkt vor dem Rathaus befindet sich die große Linde, die ein Symbol der Stadt darstellt. Diese Linde ist vermutlich 700 Jahre alt. Sie wurde in den 70er Jahren durch Krankheit um ihre Spitze beraubt. Jedes Jahr in der zweiten Juliwoche findet das Lindenfest mit der Stunde der Heimat in den Straßen zwischen Dom und Rathaus statt.

Am Pfefferzoll wurde von vorbeifahrenden Schiffern Zoll in Form des damals wertvollen Gewürzes verlangt. Das kleine Haus mit dem schönen Erker steht heute über 200m vom Rhein entfernt im Südosten der Altstadt.

Desweiteren gibt es die Evangelische Kirche, erbaut in romanischer Form um 1897.

Schlösser

Im Westen und Osten der Stadt stehen alte Schlösser und Palais:

Schloss Schönborn von 1550: dieses Gebäude steht am Bahnhof inmitten eines Weinbergs und ist ein beliebtes Fotomotiv. Dieses Schloss gehört heute noch den Grafen von Schönborn-Wiesenheidt, die das Erdgeschoss gerne für Feierlichkeiten zur Verfügung stellen. Weite Teile der Schlossanlage befinden sich aber in schlechtem Zustand.

Weitere Schlösser und Palais:

  • Palais Ostein, hufeisenförmige Anlage aus dem 18. Jahrhundert, um 1815 wurde der prachtvolle Mittelbau wegen Gütertrennung niedergelegt. Heute im Eigentum der St. Ursula-Schule.
  • Schloss Monrepos, repräsentatives Gebäude in einem großen Park, Erbauer E.von Lade ( Gründer der Forschungsanstalt ), errichtet im 19. Jahrhundert.
  • Schloss Kosakenberg (früher Ingelheim), Anlage oberhalb des Bahnhofes, aus dem 17.Jahrhundert, heute Weingut, Restaurant und Musikschule
  • Zwierleinsches Palais, oberhalb von Schloss Kosakenberg gelegen, durch mehrfache Umbauten dient es heute als Mehrfamilienhaus, der barocke Park ist einem Wohnviertel gewichen.

Bauwerke

  • Rheingauer Dom, neugotische Doppelturmfassade aus dem 19.Jahrhundert, Langhaus und Chor aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, bedeutende Grabmäler und reiche Innenausstattung, bekannte Stumm-Orgel aus dem 19. Jahrhundert

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Rheingau-Musik-Festival im Schloss Johannisberg (und im gesamten Rheingau)
  • Zweites Wochenende im Juli: Geisenheimer Lindenfest mit der Stunde der Heimat
  • Erstes Wochenende im September: Tage der offenen Tür der Forschungsanstalt Geisenheim

Sport

  • Rheingaustadion mit Rasenpatz und Kunststoffleichtathletikanlagen
  • Rheingaubad (Hallenbad, zusammen mit Rüdesheim und dem Kreis)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Geisenheim geborene Persönlichkeiten chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Geisenheim hatten, ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Literatur

  • Struck, Wolf-Heino: Geschichte der Stadt Geisenheim, Frankfurt 1972