Zum Inhalt springen

Demografie Deutschlands

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. November 2005 um 00:03 Uhr durch 62.80.19.178 (Diskussion) (hyperlink). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Staatsangehörigkeiten in Deutschland
Stand: 31. Dezember 2004
Datei:Germany flag 300.png Deutsche 75.212.900 1
Ausländer
davon
7.288.000 1
 Türken 1.764.300 1
Datei:Italy flag 300.png Italiener 548.200 1
 Serben und Montenegriner 507.328 1
 Griechen 316.000 1
 Polen 292.100 1
Datei:Croatia flag 300.png Kroaten 229.200 1
 Russen 179.000 2
 Österreicher 174.000 1
Datei:Bosnia flag 300.png Bosnier 156.000 1
Datei:Ukraine flag 300.png Ukrainer 128.100 2
 Portugiesen 116.700 2
Datei:Netherlands flag 300.png Niederländer 114.100 2
 Spanier 108.300 2
Datei:France flag 300.png Franzosen 100.500 2
Datei:Us flag 300.png US-Amerikaner 96.600 1
Datei:Uk flag 300.png Briten 95.900 2
Datei:Vietnam flag 300.png Vietnamesen 83.500 2
Datei:Romania flag 300.png Rumänen 73.400 2
 Marokkaner 73.000 2
Datei:China flag 300.png Chinesen 71.600 2
 Iraner 100.000 (Quelle Isoplan) 2
Datei:Macedonia flag 300.png Mazedonier 100.000 nbsp;1
Datei:Afghanistan flag 300.png Afghanen 57.900 2
 Ungarn 47.800 2
Datei:Lebanon flag 300.png Libanesen 40.900 2
Datei:Bulgaria flag 300.png Bulgaren 39.200 2
Datei:Czech republic flag 300.png Tschechen 3 38.800 2
 Inder 38.900 2
 Schweizer 35.400 2
 Sri Lanker 60.000 2
 Pakistani 30.900 2
Datei:Tunisia flag 300.png Tunesier 22.400 2
Datei:Belgium flag 300.png Belgier 21.800 2
 Slowenen 21.000 1
 Ghanaer 20.600 2
 Slowaken 20.200 2
Datei:Denmark flag 300.png Dänen 18.000 2
Datei:Sweden flag 300.png Schweden 16.200 2
Datei:Algeria flag 300.png Algerier 14.500 2
 Litauer 14.700 2
Datei:Finland flag 300.png Finnen 13.100 2
 Albaner 10.500 2
 Iren 10.000 2
 Luxemburger 6.800 2
Quellen: 1 destatis

2 destatis.
3 Einschl. 8500 Personen mit alter
tschechoslowakischer Staatsbürgerschaft

In Deutschland leben rund 83 Millionen Menschen. Davon besitzen etwa 75 Millionen Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit; knapp 7,3 Millionen Menschen sind ausländische Staatsbürger. Die Geburtenrate der deutschen Bevölkerung ist rückläufig, im Jahr 2004 betrug der Sterbeüberschuss 112.000 Personen. Dem stand im selben Jahr ein Zuwanderungsgewinn von nur noch 82.000 Personen gegenüber, so dass die Bevölkerung um 30.000 Personen abnahm.

Natürliche Bevölkerungsentwicklung

Geburten und Sterbefälle 1946-2004

In der Bundesrepublik wurden 2004 705.622 Kinder lebend geboren. Die Zahl der Geburten geht in den westdeutschen Bundesländern seit Ende der 60er Jahre zurück (sog. Pillenknick), in der DDR blieben die Geburtenzahlen bis zu deren Ende auf einem hohen Niveau. Seit der Wiedervereinigung ist in Ostdeutschland jedoch ein Einbruch der Geburtenzahlen auf bis zu 25% des Vorwendeniveaus festzustellen.

Die Zahl der Gestorbenen liegt relativ konstant bei 800.000 bis 900.000 pro Jahr, im Jahr 2004 waren es 818.271. Aus der Differenz von Geburten- und Sterbezahlen ergibt sich die Natürliche Bevölkerungsentwicklung. In Deutschland (DDR und alte Bundesrepublik addiert) liegt die Zahl der Sterbefälle seit 1972 höher als die der Geborenen („Sterbeüberschuss“), die natürliche Bevölkerungsentwicklung ist daher negativ.

Bevölkerungsentwicklung durch Migration

Grenzüberschreitende Migration

Während der 1990er Jahre kam es durch Immigration zu einem Bevölkerungswachstum. Während die Abwanderung aus Deutschland mit 600.000 bis 700.000 relativ stabil blieb, ging die Zuwanderung seit 1992 (1.500.000) zurück und lag 2004 bei 780.000 Menschen. Seit 2003 kann die geringere Zuwanderung den Sterbeüberschuss nicht mehr ausgleichen, es kommt zu einem Rückgang der Bevölkerung.

Der Anteil von Menschen nichtdeutscher Muttersprache liegt zur Zeit bei etwa 19% der Wohnbevölkerung, das sind rund 15,3 Millionen Menschen.Fast die Hälfte der Zugewanderten bzw. ihrer Nachkommen sind inzwischen deutsche Staatsbürger;davon hat ein nicht unerheblicher Anteil zusätzlich die Saatsangehörigkeit Ihres Herkunftslandes.

Die Zuwanderer stammen in der Mehrzahl aus Vorderasien, Südeuropa und Osteuropa (ehemalige GUS-Länder). Die Anzahl illegaler Immigranten, die in der Statistik nicht erfasst werden, wird laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auf bis zu 1 Million geschätzt. [1]

Den größten Anteil der Abwanderer stellten im Jahr 2003 Deutsche (127.267), Polen (73.666), Türken (36.863) und Italiener (32.485). Die Anzahl der Emigranten mit deutscher Staatsbürgerschaft schwankt zwischen 100.000 und 140.000 jährlich. [2]

Zahlen zur Zu- und Abwanderung in Deutschland

Einbürgerungen

2003 wurden 140.731 Ausländer auf Antrag eingebürgert. Die meisten Eingebürgerten waren Türken (39%), Iraner (7%) und Serben/Montenegriner (4%). [3]

Regionale Entwicklung

Entwicklung ausgewählter Bundesländer

Innerhalb der Bundesrepublik Deutschland kommt es zu Verschiebungen in der Bevölkerungsstruktur, dabei weicht die Bevölkerungsentwicklung der einzelnen Bundesländer stark voneinander ab. Während die neuen Bundesländer durch starke Abwanderung gekennzeichnet sind, konnten die alten Bundesländer seit 1990 einen Bevölkerungszuwachs, einige Bundesländer sogar einen starken Anstieg der Einwohnerzahl verzeichnen. Das Land Baden-Württemberg zum Beispiel hatte 2004 einen Geburtenüberschuss von 5000 Personen ([4]).

Bezogen auf das Jahr der deutschen Vereinigung 1990 verloren die ostdeutschen Bundesländer einschließlich Berlins bis zum 31. Dezember 2003 8,9% ihrer Bevölkerung. Am stärksten fiel der Rückgang im Land Sachsen-Anhalt aus (-14,9%), während Brandenburg den Rückgang durch Zuzüge in die nähere Umgebung Berlins teilweise ausgleichen konnte (-2,5%).

Die Einwohnerzahl der zehn westdeutschen Bundesländer wuchs seit 1990 um 8,4%, am stärksten war der Anstieg in Baden-Württemberg (+11,2%), nur zwei westdeutsche Länder verzeichneten einen Rückgang der Bevölkerungszahl (Bremen mit -1,2% und das Saarland mit -0,4%).

Einwohnerzahlen der Bundesländer, 1970-2004.

Altersstruktur

Während die Altersstruktur in Deutschland Anfang des 20. Jhs. noch weitgehend der einer klassischen Alterspyramide aufwies, hat sich dies, wie in anderen Industrieländern auch, in den letzten Jahrzehnten dahingehend verändert, dass die bevölkerungsstärksten Jahrgänge in einem immer höheren Alter anzutreffen sind (man spricht hier auch von "Urnenform"). Ursachen hierfür sind die geringere Geburtenrate und die bessere Gesundheitsversorgung, die eine höhere Lebenserwartung zur Folge hat. Während wir im Jahr 1950 z.B. bei den Zehnjährigen einen sehr bevölkerungsreichen Jahrgang erkennen können, "wanderte" dieses Maximum bis 2000 zum Jahrgang der 38-Jährigen hoch; bis 2050 ist das Maximum dann bei den 60-Jährigen zu erwarten. Der Altersquotient, das ist das Verhältnis der über 65-Jährigen zu den 15- bis 64-Jährigen, beträgt im Jahr 2000 ca. 24%, im Jahr 2030 werden es ca. 34,9% sein, im Jahr 2040 52,6%. Die Zuwanderung von Ausländern schwächt diese Entwicklung etwas ab, da es sich bei den Migranten häufig um Menschen im jungen Alter handelt und deren höhere Geburtenrate eine Rolle spielt.

Prognose

Deutschland wird bei gleich bleibend niedrigen Geburtenraten in den folgenden Jahrzehnten einen deutlichen Bevölkerungsrückgang erleben.

Schätzungen des Statistischen Bundesamtes gehen von einem Absinken der Bevölkerung auf ca. 75 Millionen Menschen im Jahr 2050 aus [5]. Dabei handelt es sich um einen "Mittelwert", andere Quellen prognostizieren für 2050 nur noch ca. 60 Millionen Menschen in Deutschland. Dies macht sich insbesondere in der Altersstruktur, aber auch der Bevölkerungszusammensetzung bemerkbar.

Besonders deutlich hat sich die Bevölkerungssituation in Ostdeutschland verändert, wo seit der Wiedervereinigung in Folge von ökonomischem Wandel und dadurch bedingter hoher Arbeitslosigkeit sowohl eine starke Abwanderung als auch eine besonders niedrige Geburtenrate zu verzeichnen sind.

Die folgenden Einwohnerzahlen von 1700 bis 1900 wurden nach dem Gebietsstand des Deutschen Reiches von 1913 berechnet, die Zahlen ab 1925 nach den heute gültigen Grenzen der Bundesrepublik Deutschland.

        Jahr         Einwohner
1700 19.608.000
1725 20.109.000
1750 20.616.000
1775 21.145.000
1800 21.715.000
1825 26.514.000
1850 35.397.000
        Jahr         Einwohner
1875 42.537.000
1900 56.356.200
1925 63.363.000
1950 68.377.000
1975 78.697.000
2000 82.163.500
2005 82.467.200

Die Angaben basieren auf folgender Quelle: [6]

  • Sozialstruktur
  • Geschlecht
  • Landflucht


Vorlage:Commons1