Zum Inhalt springen

Lanzarote

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. November 2005 um 23:57 Uhr durch 84.163.152.155 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Satellitenbild Lanzarote
Datei:Lanzarote flag.gif
Flagge von Lanzarote

Lanzarote ist die nordöstlichste der Kanarischen Inseln im Atlantischen Ozean. Sie liegt rund 140 Kilometer westlich der marokkanischen Küste und 1000 Kilometer vom spanischen Festland entfernt. Die Insel hat eine Fläche von 845,5 km² und 116.782 Einwohner (ISTAC, 2004), was einer Bevölkerungsdichte von 120 Einwohnern pro km² entspricht. Die Hauptstadt der Insel ist Arrecife, die Landessprache Spanisch. Die Kanaren gehören zum Hoheitsgebiet Spaniens, bilden zusammen eine seiner 17 autonomen Regionen und gehören seit 1996 zur EU. Lanzarote hat wie alle anderen Inseln einen eigenen Inselrat (cabildo insular) und gehört zur Provinz Las Palmas.
Als erste vollständige Insel wurde Lanzarote 1993 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.

Gemeinden

Lanzarote ist in sieben Gemeindegebiete aufgeteilt:

Geographie

Lanzarote misst von Nord nach Süd 60 Kilometer und ca. 25 Kilometer an der breitesten Stelle. Im Süden von Lanzarote liegt in 11 Kilometer Entfernung die Insel Fuerteventura, und im Norden der Archipel chinijo mit den kleinen Inseln La Graciosa, Montaña Clara, Alegranza, Roque del Oeste und Roque del Este. Von den insgesamt 213 Kilometern Küste sind 10 Kilometer Sand- und 16,5 Kilometer Kiesstrand, der Rest besteht aus Felsenküste. Die Insel besitzt zwei Gebirgszüge. Im Norden der Insel steigt das Famara-Massiv auf 671 Meter ü. NN an, und im Süden die Los Ajaches auf 608 Meter ü. NN. Südlich des Famara-Massivs schließt sich die Sandwüste von El Jable an, die das Famara-Massiv von den so genannten Feuerbergen (Montañas del Fuego) des Timanfaya-Nationalparks abtrennt. Im Timanfaya-Gebiet ereigneten sich zuletzt von 1730 bis 1736 und 1824 starke Vulkanausbrüche, die große Teile des fruchtbarsten Ackerlandes und mehrere Dörfer und Gehöfte mit zusammen etwa 420 Häusern unter sich begruben. Der Rest der Insel ist durch eine Hügellandschaft geprägt, die durch markant aufragende Vulkankegel unterbrochen wird.

Geologie

Timanfaya-Nationalpark

Lanzarote ist eine Insel vulkanischen Ursprungs. Vor rund 35 Millionen Jahren bildeten wiederholte unterseeische Vulkanausbrüche den Sockel der Insel. Vor 19 Millionen Jahren wuchs Lanzarote über die Meeresoberfläche hinaus. Alfred Wegener lieferte 1912 mit der Theorie der Kontinentaldrift das erste Erklärungsmodell für die Entstehung der Kanarischen Inseln. Demnach entwickelten sich die Inseln beim Auseinanderbrechen der afrikanischen und amerikanischen Platte. Durch unterseeische Messungen konnte belegt werden, dass Lanzarote und Fuerteventura gemeinsam auf der afrikanischen Kontinentalplatte ruhen. In den sechziger Jahren wurde die Drift-Theorie von Wegener durch das moderne Modell der Plattentektonik ergänzt. Demnach soll das Fundament der Insel an einer Stelle liegen, an der sich der ausdehnende Atlantikboden gestaucht und gefaltet hat. Ansätze das Entstehen der Kanarischen Inseln mit der Hot Spot-Theorie in Einklang zu bringen scheiterten. Obwohl die Kanarischen Inseln von Osten (Lanzarote) nach Westen (El Hierro) hin immer jünger werden, konnten die jungen Vulkanausbrüche 1730 - 1736 (viele Millionen Jahre nach der Entstehung der Insel) auf Lanzarote nicht mit diesem Modell erklärt werden. Zu diesem Zeitpunkt hätte die aktive Magmakammer des Hot Spots viel weiter westlich im Bereich der Insel La Gomera liegen müssen.

Klima

Lanzarote besitzt ein ganzjährig mildes und niederschlagsarmes Klima. Die Tagestemperaturen bewegen sich im Sommer zwischen 30 °C bis 35 °C am Tag und ca. 20 °C in der Nacht. Im Winter schwanken die Temperaturen zwischen 20 °C bis 25 °C am Tage und ca.13 °C bis 16 °C in der Nacht. Lanzarote liegt in der Passatzone, was dazu führt, dass auf der Insel ganzjährig frische Winde aus Nord bis Nordost wehen und die zum Teil hohen Sommertemperaturen erträglich machen. Die Wassertemperatur des Atlantischen Ozeans schwankt zwischen 22 °C im Sommer und 17 °C im Winter.

Niederschläge

Wolkenkondensation am Famara-Masiv

Die höchsten Niederschläge fallen im Dezember und Januar. Mit nur 135 bis 250 mm Niederschlag pro Jahr ist Lanzarote die trockenste der Kanarischen Inseln. Im gebirgigen Norden der Insel fallen im Famara-Massiv mehr Niederschläge als im Süden. Hier treffen die vom Atlantik kommenden nordöstlichen Passatwinde auf die rund 600 Meter hohe Steilwand des Famara-Massivs, stauen sich und werden zum Aufstieg gezwungen. Die feuchte Atlantikluft kühlt während des Aufstiegs um 1 °C pro hundert Meter ab (trockenadiabatische Abkühlung). Da die kühlere Luft jedoch weniger Wasserdampf speichern kann, die absolute Menge an Wasserdampf aber gleich bleibt, kondensiert der Wasserdampf, wenn die Sättigungsgrenze erreicht ist. Es entstehen Wolken, beziehungsweise Nebel. Die Feuchtigkeit aus den Wolken reicht aus, um in diesem Gebiet Landwirtschaft zu betreiben. Hier wird noch die Zwiebel, eines der wenigen landwirtschaftlichen Güter, angebaut. Die Feuchtigkeit reicht ebenfalls aus, um im Tal der 1000 Palmen in der Gegend um Haría einen für Lanzarote ungewöhnlichen Anblick zu schaffen. Mit den vielen Palmen (kanarische Dattelpalme, Phoenix canariensis) und der besonders im Frühling üppigen Vegetation findet man in diesem Tal eine "grüne Oase" auf der ansonsten sehr vegetationsarmen Insel.

Wasserversorgung

Steilküste des Famara-Massivs, im Hintergrund die Insel La Graciosa

Die Wasserversorgung stellte auf der niederschlagsarmen Insel schon immer ein Problem dar. In der Vergangenheit wurde der Niederschlag in großen Zisternen gesammelt. Ein weiterer Anteil von rund 25% des Wasserbedarfs wurde in den 50er Jahren durch wasserführende Stollen im Famara-Massiv gedeckt. Von den sieben wasserführenden Stollen wurden 1950 vier genutzt, heute wird nur noch ein Stollen genutzt, da sinkende Grundwasserstände zu einem Nachdrücken von schwererem Meerwasser und damit zu einer Versalzung (Brackwasser) des Grundwassers geführt haben. Durch den in den 50er Jahren einsetzenden Tourismus stieg der Wasserbedarf auf Lanzarote sprunghaft an, so dass mit Tankschiffen Wasser von den Nachbarinseln Teneriffa und Gran Canaria auf die Insel transportiert werden musste. 1964 wurde dann nördlich von Arrecife die erste Anlage zur Entsalzung von Meerwasser gebaut, die in den folgenden Jahren ständig erweitert wurde und noch heute in Betrieb ist. Die Herstellung von Süßwasser in Meerwasserentsalzungsanlagen stellt ein ökologisches Problem dar. Für 100 Liter Süßwasser werden ca. sieben Liter Erdöl verbrannt. Im Durchschnitt verbraucht jeder Tourist auf den Kanaren pro Tag ca. 586 Liter Wasser, die einheimischen Einwohner jedoch nur 157 Liter Wasser pro Tag.

Wetterphänomene

Datei:Staubsturm Sahara Kanaren.jpg
Sahara-Staub über den Kanarischen Inseln

Auf Lanzarote, wie auch auf den anderen Kanarischen Inseln, kommt es mehrmals pro Jahr zu einer besonderen Wetterlage, wenn über der Sahara Staubpartikel (Aerosole) durch Sandstürme und starke Thermik bis in große Höhen transportiert werden. Mit südöstlichen Winden werden diese Aerosole dann weit auf den Atlantik hinaus transportiert. Während solcher Wetterlagen sinkt die Sichtweite auf der Insel bis auf wenige 100 Meter ab. Die Luft ist dann voller Staub und der Himmel erscheint in einem schon fast unwirklichen Rot- bis Braunton. Der hohe Gehalt an Aerosolen in der Luft führt dazu, dass der Luftverkehr eingestellt wird, da die Staubpartikel die Triebwerke moderner Flugzeuge zerstören können. Von den Einheimischen (Lanzaroteños) wird dieser heiße Südostwind Levente genannt. Während dieser Wetterlage können die Temperaturen zeitweise bis auf 40 °C ansteigen.

Levente ist nicht ganz passend für diesen "Sturm", auf den Kanaren wird er Calima genannt. Tritt ein Calima ein kann sich die Sicht bis auf wenige METER beschränken. Sehr oft ist von einem Wind nichts zu spüren, der Sand liegt in der Luft und es wird dementsprechend heiß.

Flora und Fauna

Traditionelle Anbaumethode im Weinanbaugebiet La Geria

Lanzarote besitzt aufgrund der geringen Niederschläge eine karge Flora. Bisher wurden rund 500 Arten auf der Insel gefunden, darunter auch siebzehn endemische Arten, die nur auf den Kanarischen Inseln vorkommen. Flechten sind die Pioniere bei der Besiedlung des jungen Lavagesteins. Bisher wurde 180 unterschiedliche Flechten gezählt. Die Flechten besiedeln als erste Lebensform das Gestein und leiten dessen Verwitterung ein. An Stellen, wo die Verwitterung schon weiter fortgeschritten ist, wachsen Euphorbien (Wolfsmilchgewächse). Diese Pflanzen haben sich in erstaunlicher Weise an die Wasser- und Nährstoffarmut angepasst, genauso wie die Sukkulenten, die ebenfalls häufig auf Lanzarote anzutreffen sind. Im feuchteren Norden ist die Artenvielfalt größer. Hier findet man die Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis), verschiedene Farnarten, Kanarische Kiefern (Pino canariensis) und vereinzelt den wilden Ölbaum (Olea europaea). Nach den winterlichen Regenfällen erwacht im Februar und März die Vegetation im Norden zu einem farbenprächtigen Blütenteppich, und verwandelt die wüstenähnliche Landschaft in einen grünen Teppich. In der Vergangenheit sollen Lorbeerwälder die Hochflächen des Risco de Famara bedeckt haben. Ein kleiner Rest dieses Waldes befindet sich noch heute an der höchsten Stelle der Famara-Steilküste.

Die Tierwelt fällt auf Lanzarote noch eintöniger aus als die Pflanzenwelt. Außer der Fledermaus gelangten alle anderen Säugetiere durch den Menschen auf die Insel, darunter auch Dromedare, die als Arbeits- und Lasttiere sehr gefragt waren, da sie perfekt an die Umweltbedingungen auf der Insel angepasst waren. Heute werden diese Tiere nur noch im Tourismus eingesetzt. Die Vogelwelt der Insel ist vielfältiger, es gibt rund 35 Arten, darunter der sehr seltene Eleonorenfalke, aber auch Wanderfalken und Fischadler. Auch unter den Reptilien findet sich eine endemische Art, die Eidechse Gallotia atlantica, die vornehmlich im Inselnorden vorkommt. Eine außergewöhnliche Besonderheit ist der kleine Albinokrebs (Remipedia), der in der unterirdischen Lagune von Jameos del Agua vorkommt. Diesen Krebs findet man ansonsten nur in einer Wassertiefe von mehreren tausend Metern. Er wurde vermutlich bei einem Vulkanausbruch in die Höhle gespült, und konnte dort bis heute überleben.

Das Weinanbaugebiet La Geria ist ein Naturschutzgebiet, und vor allem für seine traditionelle Anbaumethode bekannt. Auf dem Weinfeld wird Lavagestein aufgeschüttet, sodass sich für jede Rebe ein Trichter bildet. Eine Steinwand in Hufeisenform bietet Schutz gegen den Wind. Diese Anbauweise wurde zum Weltkulturerbe ernannt.

Geschichte

Erste Berichte durch Griechen und Römer

Durch die Nähe zu Afrika und dem europäischen Kontinent war Lanzarote wohl die erste Kanarische Insel, die besiedelt wurde. Es wird vermutet, dass die Phönizier bereits um 1100 v. Chr. die Insel besucht haben. Auch die griechischen Schriftsteller und Philosophen Herodot, Platon und Plutarch berichten vom Garten der Hesperiden, vom Land der Fruchtbarkeit, wo Obst und Blumen in der Brise des Atlantiks duften und Homer schreibt im vierten Gesang der Odyssee von einem paradiesischen Ort. Es ist aber unklar, ob es sich bei diesen Beschreibungen nur um Dichtung handelt, oder ob konkret die Kanaren gemeint waren. Die ersten verlässlichen Aufzeichnungen stammen von Plinius dem Älteren, der in seiner enzyklopädischen Naturkunde Naturalis Historia von einer Expedition zu den Kanarischen Inseln berichtet. In dieser Aufzeichnung werden erstmals Namen für die Insulae Fortunatae (Inseln der Glückseligen) vergeben: Canaria (Gran Canaria), Ninguaria (Teneriffa), Junonia Mayor (La Palma) und Capraria (El Hierro). Man glaubt, dass Fuerteventura und Lanzarote miteinander verbunden waren, denn beide, und auch Los Lobos, werden nicht einzeln erwähnt, jedoch ein Archipel. Nach den dort gefundenen Pflanzen, bei denen es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die Färberflechte (Rocella tinctoria) handelte, werden sie "Purpur-Inseln" genannt. Archäologische Funde, die auf das 1. Jahrhundert v. Chr. datiert werden konnten, belegen die Anwesenheit der Römer auf Lanzarote.

Die Wiederentdeckung durch Araber und Europäer

In den nachfolgenden Jahrhunderten geraten die Kanaren nach dem Zusammenbruch des römischen Reichs wieder in Vergessenheit, und werden im Jahr 999 n. Chr. durch Ben Farroukh wiederentdeckt. Die Araber gaben den Inseln den Namen Al Djezir al-Khalida (Glückliche Inseln) und lehnten sich damit an den Namen der Römer an. Im Jahr 1336 stach von Lissabon aus eine Flotte unter der Führung von Lanzarote da Framqua alias Lancelotto Malocello in See, um das damalige Ende der Welt zu erforschen, das zu jener Zeit vor der nordwestafrikanischen Küste lag. Jenseits dieses Punktes sollten Seeungeheuer und die Höllenglut der Sahara ein Überleben unmöglich machen. Lancelotto Malocello umsegelte das Kap der Angst (Kap Bojador) nie, entdeckte aber die Kanarischen Inseln erneut, und ließ sich auf Lanzarote nieder. In der Nähe der heutigen Stadt Teguise baut er auf dem Montaña de Guanapay ein kleines Fort. Wieder in Portugal angekommen, erreicht er es, dass die von ihm entdeckte und in Besitz genommene Insel in der Weltkarte des Angelino Dulcert als Insula de Lanzarotus Marocelus eingezeichnet wird. Seither trägt Lanzarote seinen Namen.

Die Unterwerfung durch Europäer

Angelockt durch wertvolle Rohstoffe wie Orseille (rote Färberflechte) und Sklaven, unternahm Jean de Béthencourt 1402 eine private Expedition zu den kanarischen Inseln. Er ging im Süden Lanzarotes, bei den Papagayo-Stränden an Land, und konnte den einheimischen Inselkönig Guardafia davon überzeugen, mit ihm friedlich zusammen zu arbeiten, in dem er ihm Schutz vor portugiesischen und spanischen Menschenhändlern anbot. Dies war aber eine Täuschung, da Béthencourt den Frieden nutzte, um die anderen Inseln zu erobern. Er stellte aber bald fest, dass seine Ausrüstung und die ihm zur Verfügung stehenden Soldaten nicht ausreichten, die Kontrolle über alle Inseln zu erlangen. So kehrte er 1404 mit der Unterstützung des spanischen Königs Heinrich III. gut ausgerüstet nach Lanzarote zurück, und kämpfte einen Aufstand der Guanchen blutig nieder. Sein weniger erfolgreicher Neffe Maciot de Béthencourt wird als sein Stellvertreter auf Lanzarote bleiben. Er nimmt sich die Tochter namens Teguise des bisherigen Herrschers Guardafia zur Lebensgefährtin, und benennt den damaligen Ort Acatife nach ihr. Anschließend eroberte Jean de Béthencourt die Inseln Fuerteventura, La Gomera und El Hierro. In den nachfolgenden Jahren ist die Geschichte Lanzarotes durch immer wiederkehrende Überfälle von Piraten gekennzeichnet. Der schlimmste ereignete sich im Jahr 1618, als die Piraten Jabán und Solimán das Versteck der Einheimischen in den Höhlen der Cueva de los Verdes entdeckten, und rund 1000 Inselbewohner gefangen nahmen, um sie anschließend auf dem afrikanischen Sklavenmarkt zum Verkauf anzubieten.

Naturkatastrophen im 18. Jahrhundert

1730 kam es auf Lanzarote zu schweren Vulkanausbrüchen. Am 1. September bildeten sich auf einer Strecke von 18 Kilometern 32 neue Vulkane. Die Ausbrüche, die von dem Pfarrer von Yaiza, Don Andrés Lorenzo Curbelo, bis 1731 detailliert dokumentiert wurden, dauerten insgesamt 2.053 Tage und endeten im Jahr 1736. Am Ende hatte die Lava rund ein Viertel der Inselfläche unter sich begraben, darunter die fruchtbarsten Böden der Insel und mehrere Dörfer und Gehöfte. Statt dessen entstanden an dieser Stelle hundert neue Vulkane, die den Namen Montañas del Fuego (Feuerberge) erhalten haben. Anfangs war es den Inselbewohnern, unter Androhung von Strafe, verboten die Insel zu verlassen, da die Inselführung befürchtete keine Arbeitskräfte mehr zur Verfügung zu haben. Die Versorgung mit Lebensmitteln verschlechterte sich aber zusehends, so dass der Hälfte der Bevölkerung erlaubt wurde auf die Nachbarinsel Gran Canaria auszuwandern. 1768 kam es zu einer Dürrekatastrophe, nachdem die Winterniederschläge mehrere Jahre lang nicht fielen. Die Dürre forderte zahlreiche Tote, viele Bewohner wanderten auf die Nachbarinseln oder nach Cuba und Amerika aus. Im Jahre 1824 kam es zu einem erneuten Vulkanausbruch im Bereich von Tiagua, der aber bei weitem nicht so schlimm war wie die Ausbrüche in den Jahren 1730 bis 1736. 1974 wurde hier der Timanfaya-Nationalpark gegründet.

Persönlichkeiten

Der Künstler César Manrique trug entscheidend zur Gestaltung der Insel bei. Manrique hat es sogar erreicht, dass außer einem Hochhaus in der Hauptstadt Arrecife, kein Gebäude auf der Insel höher als zwei Stockwerke gebaut werden durfte, und somit die Insel nicht für den typischen Massentourismus geeignet war. Dieser Entwicklung hat sich seit einigen Jahren zunehmend verändert, so dass in Richtung der wunderschönen Papagayo-Strände nun ebenfalls höher gebaut wird.

Sehenswürdigkeiten

Verkehr

Bei Arrecife liegt der Flughafen Lanzarote.

Literatur

  • Pott, Joachim/Hüppe, Joachim/de la Torre, Wofredo Wildpret: Die Kanarischen Inseln. Natur- und Kulturlandschaften, Ulmer: Stuttgart 2003, 320 S., 295 Farbfotos, 28 Farbgrafiken, 3 Tabellen, ISBN 3-8001-3284-2 (reichbebilderte Darstellung der Geobotanik)

Vorlage:Koordinate Artikel