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Dienerinnen des Herrn und der Jungfrau Maria von Matará

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Gruppenbild der Matará-Schwestern in Santiago de Compostela

Die Dienerinnen des Herrn und der Jungfrau Maria von Matará (Ordenskürzel: SSVM) sind auch unter den Bezeichnungen „Matará-Schwestern“ oder „Blaue Schwestern“ bekannt. Die kontemplative Kongregation wurde am 19. März 1988 in Argentinien gegründet. Insgesamt umfasst der Orden weltweit rund 1300 Schwestern und wuchs in kurzer Zeit zu einer weltweiten Ordensgemeinschaft heran.[1]

Gründung

Die Kongregation der Dienerinnen des Herrn und der Jungfrau von Matará wurde 1988 von Pater Carlos Miguel Buela in San Rafael (Mendoza, Argentinien) gegründet. Die Ordensgemeinschaft ist nach kanonischem Recht ein Institut des geweihten Lebens und gehört zu den ebenfalls von Pater Buela gegründeten Ordensfamilie vom Fleischgewordenen Wort (IVE)[2] an, der neben einem Männerorden (Institut des fleischgewordenen Wortes) auch ein Drittorden angeschlossen ist. Sowohl die Ordenspriester als auch die Schwestern sind jeweils in zwei Zweige unterteilt: das Apostolat und der kontemplative Zweig. Im Jahr 2005 gehörten dem Institut 655 Ordensschwestern an: 205 in ewigen Gelübden, 246 in zeitlichen Gelübden, 99 Postulantinnen und 105 Aspirantinnen. Die Mitgliedszahl stieg bis 2010 auf 1300 Ordensangehörige an. Die Schwestern sind auf vier Kontinenten in Missionsgemeinschaften in rund zwanzig Ländern tätig.[3]

Spiritualität und Aufgabe

Die Ordensschwestern pflegen das Gebet und unterstützen ihre Mitschwestern in der karitativen und pastoralen Arbeit. Sie leben zurückgezogen und stellen sich und ihren Orden in den Dienst der Nächstenliebe. Mit ihrer Lebensweise wollen sie an die Frauen erinnern, die Jesus Christus in seinem Leben und Tod begleitet hatten und schließlich unter dem Kreuz verblieben. Diese geistliche Grundlage über die „Frauen im Gefolge Jesu“ wird durch das Evangelium nach Lukas (8,1-3 EU) belegt. Daher sehen sie es als ihre besondere Aufgabe an, das Evangelium in die Welt zu tragen und junge Menschen zu ihrer Berufung zu führen[4]. Aus der besonderen Verehrung zur Gottesmutter Maria führen alle Ordensfrauen den Ordensnamen „Maria“.

Die Schwestern widmen sich insbesondere der Verkündigung des Wortes Gottes in all ihren Formen: Studium und Lehre der Bibelwissenschaft, der Theologie, der Patristik, der Liturgie, der Katechese und des Ökumenismus, usw. Sie sind im Rahmen von Volksmissionen, bei der Durchführung geistlicher Einkehrtage, im Religionsunterricht für Kinder und Jugendliche und in Einrichtungen für Waisenkinder, Behinderte, Kranke und Senioren tätig. Außerdem veröffentlichen die Schwestern Zeitschriften, Abhandlungen und Bücher, usw.

Nach der Glaubensausrichtung der Ordensgemeinschaft hat

„der Dialog zwischen den Religionen vorrangige Bedeutung, weil er zur Liebe und gegenseitigen Ehrfurcht hinführt, Vorurteile abbaut und Einheit und Freundschaft zwischen den Völkern fördert. Sie nehmen dieses Wort von Papst Johannes Paul II. so ernst, dass sie die Sprache und Kultur im arabischen Raum zwei Jahre lang lernen und inmitten der Armen diesem Dialog Gestalt geben.[5]

Habit und Kreuz

Die Ordensschwestern tragen eine einheitliche Ordenstracht (Habit), sie besteht aus einer Tunika, einem Skapulier, einer Haube und dem Brustkreuz.

Habit

Die “Dienerinnen” tragen eine graue Tunika mit blauem Skapulier. Die geweihten Schwestern tragen eine blaue Haube, die Novizinnen eine weiße Haube[6]. Alle Schwestern tragen ein Brustkreuz. Nach dem abgelegten Gelübde tragen die Ordensfrauen einen Hochzeitsring. Die blaue Farbe symbolisiert die Gottheit, während das Graue die Menschwerdung Gottes, bzw. die Menschlichkeit Jesu darstellen soll.

Brustkreuz

Das von den Schwestern getragene Brustkreuz (La Cruz de Matará), aus dem Jahre 1594, weist eine Vielzahl an Symbolen[7]auf. Es entstammt einer Schnitzerei der Matará, der Eingeborenen aus Nordargentinien. Der Ursprungsort ist die heutige Stadt Santiago del Estero, es ist das älteste bekannte christliche Zeugnis Argentiniens

Symbole

Die geschnitzten Zeichen und Figuren sind, von oben nach unten gelesen: Die Jahreszahl 1584, Symbole für Alpha und Omega, die Sonne, der Mond, der Stern von Bethlehem, Christus selbst, Seligkeit, der Hahn, die Peitschen, die Spielwürfel, das Kreuz, der Hammer, die Nägel, die Jungfrau Maria, die Lanze, die Leiter, Fegefeuer und Indianer[8].

Ordensprovinzen, Niederlassungen und Missionsstätten

Die Ordensgemeinschaft ist weltweit organisiert und in Ordensprovinzen, Niederlassungen, Delegationen und Missionsstationen gegliedert.

Ordensprovinzen

Niederlassungen

  • Ecuador, Superiorin Schwester María Mater Misericordiae Ulloa (Peru)
  • Ukraine,[12] Superiorin Schwester María de las Lágrimas Farina (Argentinien)

Delegationen

Missionsstationen in Nordeuropa

Die Missionsstationen in Nordeuropa[16] werden von Schwester María del Milagro Campo (Argentinien) geleitet. Die Stationen sind in den Niederlanden,[17] Island,[18] Irland,[19] Litauen[20] und Luxemburg[21] disloziert.

Generalat

Die Generalkurie der Matará-Schwestern hat ihren Sitz in Rom. Im Juli 2010 wurde das Generalkapitel abgehalten und eine neue Ordensleitung gewählt. Zur Generalsuperiorin wurde Schwester Maria de Anima Christi van Eijck (Niederlande) gewählt. Das Präsidium wird von der Generalvikarin Schwester María de la Consolata Carballo (Argentinian), der Generalsekräterin Schwester María del Cielo Leyes (Argentinien), der Finanzverwalterin María del Calvario Scaloni (Argentinian), Generalkanzlerin Schwester María de Itatí Lorente (Argentinien), Generalkanzlerin und Provinzsuperiorin von Italien María Corredentora Rodríguez (Argentinien) repräsentiert.

Einzelnachweise

  1. gloria.tv: Unglaubliches Wachstum einer jungen Kongregation [1]
  2. it:Famiglia religiosa del Verbo Incarnato
  3. Quelle: Agenzia fides (Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke) vom 26. April 2005 (aufgerufen am 4. Juni 2012) Agenzia fides [2]
  4. Namensgebung (englisch) [3]
  5. Das ist Salz arabischer Erde [4]
  6. Habitbeschreibung (englisch) [5]
  7. Bedeutung des Brustkreuzes (englisch) [6]
  8. Zeichen und Symbole auf dem Matarákreuz [7]
  9. Italien [8]
  10. Vereinigte Staaten [9]
  11. Ein Haus für Ordensfrauen, die sich um Mädchen aus den Slums kümmern (Philippinen) [10]
  12. Ukraine: Згромадження Служебниць Господа і Діви з Матара (СГДМ) [11] und Orden und Kongregationen in der Griechisch Katholischen Kirche der Ukraine [12]
  13. Kampf gegen Zwangsehe und Kinderhandel [13]
  14. Agenzia fides - Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke seit 1927: Die kleine christliche Glaubensgemeinschaft in Tadschikistan hat drei neue Missionsschwestern aus dem Orden der Kongregation der Dienerinnen des Herrn und der Madonna von Matará [14]
  15. Spanien: Instituto Servidoras del Señor y de la Virgen de Matará [15]
  16. Northern Europe : Servants of the Lord and the Virgin of Matará [16]
  17. Blauwe Zustern (Niederlande) [17] und Dienaressen van de Heer en de Maagd van Matará [18]
  18. Island: Servants of the Lord and the Virgin of Matará [19] und Online-Tagebuch Island (Bonifatiuswerk) [20]
  19. Irland: Servants of the Lord and the Virgin of Matará [21]
  20. Litauen: Kongregacija Viešpaties ir Mergelės Marijos iš Mataros [22]
  21. Luxemburg [23]