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Bergheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen fehlt
Wappenabbildung auf ngw.nl
Lage von Bergheim in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Rhein-Erft-Kreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Fläche: 96,33 km²
Einwohner: 63.509 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 659 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 50126, 50127, 50129
Vorwahl: 02271
Kfz-Kennzeichen: BM
Gemeindeschlüssel: 05362008
Stadtgliederung: 15 Stadtteile
Website: www.bergheim.de
Politik
Bürgermeisterin: Maria Pfordt (CDU)

Bergheim ist die Kreisstadt des Rhein-Erft-Kreises in Nordrhein-Westfalen

Geographie

Bergheim liegt circa 20 km Luftlinie westlich von Köln.

Gliederung

Bergheim besteht aus den fünfzehn Stadtteilen:

  • Ahe
  • Auenheim
  • Bergheim-Mitte
  • Büsdorf
  • Fliesteden
  • Glesch
  • Glessen
  • Kenten
  • Niederaußem, gegründet 969 und bis 1975 eigenständige Gemeinde.
  • Oberaußem, gegründet 969 und bis 1975 eigenständige Gemeinde.
  • Quadrath-Ichendorf, bevölkerungsreichster Stadtteil.
  • Paffendorf
  • Rheidt-Hüchelhoven
  • Thorr
  • Zieverich

In jedem Stadtteil gibt es einen Ortsvorsteher oder eine Ortsvorsteherin, die die Belange der Bürger gegenüber dem Stadtrat, der Stadtverwaltung und anderen Behörden vertreten. Das Vorschlagsrecht für das Amt des Ortsvorstehers hat die Partei, die bei der jüngsten Kommunalwahl die meisten Stimmen bekommen hat. Der Ortsvorsteher wird offiziell vom Stadtrat gewählt.

Sitzverteilung nach der Kommunalwahl am 26. September 2004:

  • CDU: 22 Sitze
  • SPD: 14 Sitze
  • BMA: 4 Sitze
  • GRÜNE: 3 Sitze
  • F.D.P.: 2 Sitze
  • UBB: 1 Sitz

Geschichte

Wahrzeichen: Aachener Tor

Bergheim wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1028 erwähnt, in welcher Hezelin, der Bruder des Pfalzgrafen Ezzo, die ihm gehörige Grundherrschaft Bergheim, die ehemals aus Königsgut stammte, an die Abtei Kornelimünster verschenkte. Die Abtei an der Inde verblieb bis zum Ende des Alten Reiches im Besitz der Grundherrschaft von Bergheimerdorf, zu welcher die meisten Orte der heutigen Stadt gehörten.

Die Vogtei über die Bergheimer Grundherrschaft übten seit dem 13. Jahrhunderts die Grafen von Jülich aus. Die Grafen von Jülich bauten hier eine Burg, aus welcher sich später die Stadt Bergheim entwickelte. Bergheim erhielt um 1300 Stadtrechte.

Die Stadt Bergheim war im Mittelalter von zwei Stadttoren und einer Mauer gesichert. Von der Anlagen sind noch heute das Aachener Tor sowie Teile der Mauer mit Türmen erhalten. Im Mittelalter war Bergheim Zoll- und Münzstätte der Herzöge von Jülich sowie Marktort.

1542 wurde die Stadt in Folge der kriegerischen Wirren zwischen dem Landesherrn sowie Kaiser Karl V. weitgehend zerstört. Die alte Bedeutung konnte Bergheim seither bis zum 19. Jahrhundert nicht wieder erlangen. Nach dem Ende des alten Reiches und dem Übergang an Frankreich wurde Bergheim Hauptort des gleichnamigen Kantons, nach dem Einmarsch der Preußen 1816 Kreisstadt. Bergheim setzte damit seine Tradition fort, übergeordnetes Verwaltungszentrum zu sein.

Der abermalige Aufschwung der Stadt begann mit der Industrialisierung in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts. Besonders die Braunkohlengruben in der Nähe der Stadt sowie der Anschluss an das rheinische Eisenbahnnetz trugen in erheblichem Maße zur städtischen Entwicklung bei. Bereits 1935 arbeiteten mehr Menschen in den großen Industriebetrieben - wie Braunkohle- und Chemiewerken – als in der Landwirtschaft und in den sonstigen Gewerben.

Im Zweiten Weltkrieg hatte Bergheim durch Bombardierungen der Alliierten und durch die Kampfhandlungen anlässlich der Besetzung im März 1945 stark zu leiden. Insgesamt wurden 4,2 % der Wohnhäuser total zerstört, 11,8 % schwer und 37,6 % leicht beschädigt. Nach Ende des Krieges nahm Bergheim über 5000 Flüchtlinge aus den Ostgebieten auf, welche die konfessionelle sowie soziale Zusammensetzung der einheimischen Bevölkerung in bis dahin nicht gekanntem Ausmaße veränderten.

Durch die Bildung des Amtes Bergheim aus dem Zusammenschluss der Ämter Bergheim und Paffendorf sowie der Gemeinde Hüchelhoven noch im Jahr 1937 wurde die verwaltungsmäßige Voraussetzung für das in den Nachkriegsjahrzehnten starke Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum gelegt. Von 1945 bis heute stieg die Einwohnerzahl um mehr als das Dreifache. 1958 kam die Gemeinde Wiedenfeld zu Bergheim, die aufgrund des Braunkohlentagebaus Fortuna/Garsdorf umgesiedelt werden musst. In den 1980er Jahren verschwand ein weiterer Ort von der Bergheim Landkarte. Der in der Nähe von Oberaußem gelegene Stadtteil Fortuna (bestehend aus Wohnungen von Bergarbeitern) wurde aufgelöst und die Bewohner auf Werkswohnungen im ganzen Rhein-Erft-Kreis verteilt.

Seit der kommunalen Neugliederung 1975 besteht Bergheim aus 15 Stadtteilen, ist Sitz des Rhein-Erft-Kreises, zahlreicher Verwaltungen und ist mit über 63.000 Einwohnern neben Kerpen die bevölkerungsreichste Kommune im Rhein-Erft-Kreis und eines der am schnellsten wachsenden wirtschaftlichen Zentren.

Wirtschaft

Bergheim hat eine überdurchschnittliche Kaufkraft und bietet über 22.000 Arbeitsplätze. Größter Arbeitgeber im Gebiet ist die RWE Power AG. Die RWE Rheinbraun AG (jetzt fusioniert mit RWE Energie zur RWE Power AG) betreibt den Braunkohleabbau in der Umgebung. Die RWE Power AG ist der größte Energieversorger in NRW. Das Martinswerk in Quadrath-Ichendorf wurde 1913 als Tochtergesellschaft der Aluminium Industrie AG (der späteren Alusuisse) gegründet. Im Martinswerk wurde für die Aluminiumhütten der AI AG das nötige Aluminiumoxid, auch Hüttentonerde genannt, hergestellt. Da für die Produktion große Mengen Dampfkraft nötig waren, fiel die Standortwahl auf Bergheim, da es im Herzen des rheinischen Braunkohlereviers liegt. Das Martinswerk zählt heute zu den weltweit bedeutenden Anbietern von chemischen Spezialprodukten auf der Basis von Aluminiumhydroxid und Aluminiumoxid.

Zwischen 1997 und 2002 wurde im Ortsteil Niederaußem am bestehenden Kraftwerk Niederaußem ein weiterer Kraftwerksblock gebaut. Damals waren bis zu 2000 Arbeiter in Bergheim beschäftigt. Die Bausumme von 1 Mrd. Euro war seinerzeit die größte Einzelinvestition in Nordrhein-Westfalen.

Verkehr

  • Bergheim ist direkt mit der Bundesautobahn 61 verbunden, welche vom Hockenheimring bei Speyer über Koblenz nach Venlo führt. Die A 61 ist mit dem Autobahnkreuz Kerpen und der dazugehörigen A 4 verbunden.
  • Neben den Autobahnen verlaufen auch die Bundesstraßen B 55 und B 477 durch Bergheimer Stadtgebiet. Ergänzt wird das Straßennetz durch zahlreiche Land- und Kreisstraßen.
  • Durch Bergheim verläuft eine Eisenbahnstrecke von Neuss nach Horrem bzw. von Düsseldorf nach Köln - die so genannte Erftbahn.

Kultur

Mit dem Kultur- und Medienzentrum, (Medio.Rhein.Erft) welches für 17 Mio. Euro errichtet wurde, besitzt Bergeim ein modernes Veranstaltungszentrum.

Sehenswürdigkeiten

Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Rhein-Erft-Kreis