Plektrum

Das Plektrum, Mehrzahl Plektra (latinisierte Form) oder das Plektron, Plural Plektren (griechisch πλῆκτρον] „die Taste, das Schlagstöckchen“) und unter Musikern auch der Zupflümmel oder das Plek genannt, ist ein Plättchen, mit dem Musiker die Saiten von Zupfinstrumenten wie z. B. Gitarre, Mandoline oder Shamisen anschlagen oder zupfen.
Aber auch bei den historisch frühen Tasteninstrumenten wurden die Saiten im Gegensatz zur heute üblichen Hammermechanik durch Plektren angerissen, so z. B. beim Cembalo.
Verbreitet sind zwei Arten von Plektren:
- Das eigentliche Plektrum ist ein etwa münzgroßes Plättchen und wird mit Daumen und Zeigefinger gehalten.
- Das so genannte Fingerpick (Fingerplektrum) wird an einem Finger befestigt oder angesteckt. Dabei werden an Zeige-, Mittel- und Ringfinger entsprechende Picks aufgesteckt, der Daumen bekommt einen anders geformten Daumenpick.
Das Plektrum ermöglicht im Vergleich mit mit den Fingern angeschlagenen Saiten einen anderen, meist härteren Klang.
Fingerpicks sind aus Metall oder Zelluloid. Flache Plektren werden heute üblicherweise aus verschieden harten Kunststoffen hergestellt, früher waren auch andere Materialen wie Horn und Schildpatt gängig. Die übliche Form der flachen Plektren ist tropfenförmig oder dreieckig mit abgerundeten Ecken. Unter Gitarristen ist die Form 351 von Fender am weitesten verbreitet.
Fortgeschrittene Spieler werden bei Plektren deutliche Klangunterschiede zwischen den verwendeten Materialien, Formen und Dicken feststellen und nutzen. Das verbreitetste Material ist Zelluloid, außerdem haben viele Hersteller eigene spezielle Kunststoffe im Angebot (Delrin, Tortex, Ultex). Wichtig ist auch die Dicke, denn zu dünne Plektren ergeben auch einen dünnen Ton, zu dicke sind vor allem für Anfänger ungeeignet.
Insbesondere Zupfinstrumente mit Stahlsaiten werden mit Plektrum gespielt. Für Gitarren mit Nylonsaiten verwendet man Plektren eher selten. Typischerweise werden Plektren für Schlag- und Melodiespiel verwendet. Auf der E-Gitarre sind sie zumeist die Regel. Für mehrstimmiges Spiel (Fingerpicking) werden auf Gitarren mit Stahlsaiten in der Regel Fingerpicks verwendet, es sein denn, der Spieler hat sehr robuste Fingernägel oder er verzichtet auf die Brillianz und spielt nur mit den Kuppen der Finger. Eine neue Alternative sind künstliche Fingernägel vom Fachmann.
Instrumente wie Mandoline oder Balalaika werden nur mit dem Plektrum gespielt.
Unter Musikern ist die Theorie weit verbreitet, dass Plektren von einer übersinnlichen Macht beherrscht werden, da diese ständig auf mysteriöse Weise verschwinden...