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Buddhismus in der Schweiz

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In der Schweiz hatte der Buddhismus bereits eine hundertjährige Frühgeschichte hinter sich, als 1978 die Gründung der Schweizerische Buddhistische Union / Union Suisse des Bouddhistes / Unione Buddhista Svizzera erfolgte. Dieser Dachverband von zur Zeit etwa. 100 Klöstern, Zentren und Gruppen verschiedener buddhistischen Richtungen wurde von dem im Schweizer Exil lebenden tschechischen Buddhismus-Pionier Mirko Frýba (nunmehr Bhikkhu Kusalananda) ins Leben gerufen und einige Jahre geleitet. Heute zählen die Buddhisten der Schweiz mit einem Anteil von 0,33% an der Gesamtbevölkerung zur Spitzengruppe unter den europäischen Buddhisten deutlich vor Deutschland und Österreich.

Vorgeschichte

Wahrscheinlich kam die ursprünglich auf kleine intellektuelle Kreise beschränkte Kontaktnahme mit dem Buddhismus, die eng mit dem Namen Arthur Schopenhauers zusammenhängt, mit Richard Wagner ins Zürcher Exil.

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts

Den ersten wirklichen Anstoss einer beginnenden Auseinandersetzung mit dem echten Buddhismus gab wahrscheinlich der in Burma zum buddhistischen Mönch geweihte deutsche Pionier Nyanatiloka. Sein Aufenthalt in Lugano um 1910 kann als der Startpunkt der Entwicklung des Buddhismus in der Schweiz gelten, auch wenn der ursprünglich gehegte Plan, in der Schweiz ein Kloster für europäische Mönche zu begründen wieder aufgegeben wurde und Nyanatilokas Gönner R.A. Bergier für diesen Zweck dann die Island Hermitage bei Galle in Südceylon für ihn errichten ließ. Die weitere Entwicklung ist eng mit den Namen C.G. Jung und mit dem Max Ladners aus Südtirol verknüpft.

Die Mitte des Jahrhunderts: 1948 – 1978

Ab 1948 gab Max Ladner die Zeitschrift „Die Einsicht“ heraus, deren Einfluss sich auf die buddhistisch interessierten Kreise im ganzen deutschen Sprachraum erstreckte. In den 50er Jahren kam es im Zürcher Artemis Verlag zu einer Neuauflage der von Karl Eugen Neumann übersetzen Sammlung der Buddhareden, wodurch ein tiefergehendes Grundlagenstudium möglich wurde. Eine besondere Entwicklung ergab sich durch die Aufnahme von etwa 1000 tibetischen Flüchtlingen in den frühen 60er Jahren und im Gefolge dessen durch die Gründung des „Klösterlichen Tibet-Instituts in Rikon“ nahe Winterthur. Kurt Onken und das Verlegerehepaar Christiani zählten zu den Stützen der Buddhismusentwicklung in den 60er Jahren. Durch sie wurden auch der deutsche Mönch Nyanaponika und seine grundlegenden Werke zum Theravadabuddhismus im deutschen Sprachraum bekannt. Onken gründete auch in den 70er Jahren das „Haus der Besinnung“ in Dicken, das ein Ort für meditativen Rückzug, aber auch für Vorträge der zunehmend zahlreicher werdenden Buddhisten wurde. Geshe Rabten Rinpoche gründet 1977 in Mont-Pèlerin das Buddhistisches Klosterinstitut Rabten Tschöling für höhere Studien, wodurch eine gediegenen Ausbildung europäischer Mönche möglich wurde. Die Gründung der SBU (Schweizerische Buddhistische Union) durch Dr. Mirko Frýba markiert den Übergang in eine neue selbstbewusste Phase der Entwicklung.

Das Vierteljahrhundert der Klöster

Weitere Klöster, Studien- und Meditationszentren entstanden in Stadt und Land, wobei zunehmend eine Vielzahl von buddhistischen Richtungen und ethnischen Ausformungen in Erscheinung traten. 1986, das am vietnamesischen Zen-Buddhismus Thich Nhat Hanhs orientierte „Haus Tao“ in Wolfhalden, gegründet von Marcel Geisser und Beatrice Knechtle, das am thailändisch-englischen Theravadabuddhismus angelehnte Kloster in Kandersteg und das 1996 gegründete Thai-Kloster Wat Srinagarindravararam in Gretzenbach, um nur einige zu nennen. Zahlreiche Zentren des japanischen Zen und Niederlassungen der Jodo Shinshu können nur die Vielfalt des neuen Buddhismus in der Schweiz andeuten.

Das 21. Jahrhundert

Neugründungen, wie „Meditationszentrum Beatenberg“, oder „Felsentor“ deuten auf eine weitere Verbreitung und Vertiefung des Buddhismus in der Schweiz hin.