Trakehner
Trakehner | |
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wichtige Daten | |
Ursprung: | Ostpreußen, 13. Jahrhundert |
Hauptzuchtgebiet: | Deutschland |
Verbreitung: | weltweit verbreitet, ca. 190 Zuchthengste und ca. 3.700 Zuchtstuten |
Stockmaß: | 160 - 170 cm |
Farben: | alle Farben |
Haupteinsatzgebiet: | Sportpferd |
Brandzeichen | |
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Der Trakehner ist in der Pferdezucht eine bedeutende deutsche Reitpferderasse. Trakehner sind vor allem im Dressur- und Vielseitigkeitssport erfolgreich.
Der Trakehner gilt als edle Warmblutrasse,da reinblütig gezüchtet wird.D.h.:Es dürfen außer Trakehnern nur Englische(xx)und Arabische-Vollblüter(ox)reingekreuzt werden. Er kommt dem Ideal des modernen Reitpferdes (gerades Profil - langer, eleganter Hals - sehr schräge Schulter - ausgeprägter Widerrist - mittellang - rundrippig - lange, schräge und gut bemuskelte Kruppe) sehr nahe.
Der Trakehner gilt als gelehriges Turnierpferd. Fortgeschrittene und feinfühlige Reiter schätzen seine Sensibilität, aber auch für Kinder und Jugendliche ist diese von Vorteil. Hervorzuheben sind sein Mut, seine Härte und vorallem seine extrem ausgeprägte Intelligenz.
Trakehner stammen ursprünglich aus Trakehnen (Ostpreußen). Die Anfänge der Zucht gehen zurück bis ins 13. Jahrhundert, in die Zeit des Deutschritterordens. Die Deutschritter züchteten damals auf Grundlage des Schweikenponys Militärpferde. Im Jahr 1732 gründete König Friedrich Wilhelm I. von Preußen das königliche Trakehner Stutamt.
Bei seiner letzten Inspektionsreise durch Ostpreußen im August 1739 schenkte König Friedrich Wilhelm I. das Gestüt seinem Sohn Friedrich (II.). Kronprinz Friedrich schrieb damals an seine Frau Elisabeth Christine: „Der König war sehr freigiebig und schenkte mir das Gestüt (Trakehnen), das sehr prächtigen Gewinn abwirft. Das ist ein sehr schönes Geschenk und erweist mir die größte Gunst der Welt.“
Das Gestüt wurde zur wichtigsten Quelle für Preußens Hengste und bekam schnell den Ruf elegante und ausdauernde Kutschpferde zu züchten. Ende des 18. Jahrhunderts bereits hatte sich der Schwerpunkt wieder auf die Zucht von Militärpferden verschoben. Basis dieses Erfolgs war die Einführung von Leistungstests und die genaue Dokumentation des Stammbaums. Zur Blütezeit des Gestüts umfasste sein Gelände fast 140 Quadratkilometer Weideland. Im 19. Jahrhundert wurden zur Veredelung der Rasse Araber und englische Vollblüter eingesetzt. Das führte dazu, dass Anfang des 20. Jahrhunderts der Trakehner einen etwa 50 prozentigen Vollblutanteil hatte. Seit 1945 wird die Trakehnerzucht in allen deutschen Bundesländern sowie weltweit betrieben. Die Zucht in Ostpreußen brach mit dem Ende des 2. Weltkrieges vollständig zusammen, lediglich ein kleiner Bestandteil der ostpreußischen Pferde konnte nach einer langen Flucht in den Westen gelangen, die wohl härteste Leistungsprüfung in der Geschichte der modernen Pferdezucht. Die Zucht wurde hier fortgesetzt, konnte aber zunächst mangels Masse erst spät ihre ursprüngliche Qualität wieder erreichen. Der Trakehner ist aber nach dem Krieg zur Veredlung wohl aller deutschen Warmblutzuchten herangezogen worden und hatte - und hat - somit wesentlichen Anteil an der Entstehung des im internationalen Turniersport dominierenden modernen Typs des Deutschen Reitpferdes. Heute ist der Trakehner vom Typus eines besonders modernen und eleganten Sportpferdes mit Chic, Charme und Leistungsbereitsschaft. Durch seinen traditionell hohen Vollblutanteil gilt es als charakterstark und ausdauernd. Seine Domänen sind besonders die Dressur und die Vielseitigkeit. Aus einigen bei der Flucht zurückgelassenen Pferden wurde auch in Russland am Don, bei Kaluga und in der Oblast Kaliningrad ebenfalls eine neue Trakehnerzucht begonnen. Aber auch weltweit haben die Trakehner neue Zuchtgebiete gefunden, besonders in Skandinavien, den Benelux-Staaten und Nordamerika.
Siehe auch: Liste der Pferderassen