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Klaus Schulze

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Klaus Schulze (* 4. August 1947 in Berlin) ist ein deutscher Pionier der Elektronischen Musik. Er gilt als typischer Vertreter der sogenannten Berliner Schule.

Werdegang

Klaus Schulze war zunächst Schlagzeuger der Krautrockband Psy Free mit Alex Conti. Bekannter wurde er allerdings, immer noch als Schlagzeuger, mit Tangerine Dream um Edgar Froese und wirkte an deren erstem Album "Electronic Meditation" mit. Durch Edgar Froese lernte er einiges über elektronische Klangerzeugung und gründete seine eigene Band Ash Ra Tempel. Auch von dieser trennte er sich jedoch, da es kaum möglich war, mit dem damaligen elektronischen Equipment live aufzutreten. Er widmete sich ganz der Komposition von atmosphärischen Klangteppichen wie "Timewind", "Moondawn" oder auch "Mirage - Eine elektronische Winterlandschaft", mit denen er zu einem der einflussreichsten Wegbereiter der elektronischen Musik wurde. Zusammen mit Tangerine Dream u.a. zählt er zur sogenannten "Berliner Schule", die sich durch lange, hypnotische Tracks und künstlerischen Anspruch auszeichnet.

1973 gab Schulze sein erstes Solo-Konzert. Ausserdem komponierte er die Musik für das Hörspiel "Das grosse Identifikationsspiel" von Alfred Behrens. 1975 erhielt er für seine LP "Timewind" den französischen "Grand Prix International". Außerdem führte eine Tour durch Deutschland und Italien. 1976 folgten Konzerte mit "Go" in Paris und London. 1977 komponierte er die Filmmusik zum Film "Body Love" von Regisseur Lasse Braun. Die gleichnamige Soundtrack-LP erreichte den 2. Platz in den Import-Charts des USA Billboard (Magazin). Zwei ausverkaufte Konzerte im London Planetarium.

1978 gründete Klaus Schulze sein eigenes Plattenlabel, Innovative Communication. 1979 baute er ein zweites Studio und ein Video-Studio auf für Innovative Communication. Dann folgte eine zweimonatige Tour durch Europa mit dem Sänger Arthur Brown. 1980 gab Klaus das Eröffnungskonzert der "ars electronica" mit der "Linzer Stahlsinfonie". Die LP "Dig it" erscheint. Es ist das erste vollständig digital produzierte Album. Die "Linzer Stahlsinfonie" wurde im Jahre 2005 als Bonus-DVD auf der "Delxue Edition" CD von "Dig it" veröffentlicht.

1981 erhielt Klaus Gold für die LP IDEAL (produziert von kdm) und im Jahr 1982 Platin. Ausserdem komponierte er den Soundtrack für den Film "Next Of Kin". 1983 wurde das Plattenlabel Innovative Communication verkauft und im darauffolgenden Jahr das Plattenlabel INTEAM gegründet. Im gleichen Jahr schrieb Schulze den Soundtrack für den Film 'Angst'.

1985 fand die letzte reguläre Europa-Tour statt. Ausserdem komponierte Schulze Musik für das Hörspiel "Dr. Faustus elektrisiert" und den Soundtrack für den norwegischen Film "Havlandet".

1986 folgte der erste Einsatz von Midi und Sampling. 1987 wurde das Plattenlabel INTEAM geschlossen. 1988 folgte eine Co-Produktion mit der Pop-Gruppe Alphaville. In Dresden gab Schulze 1989 ein Konzert vor 6800 Zuhörern, 1991 ein Konzert im Kölner Dom und ein Konzert in der Londoner Royal Festival Hall. Ausserdem produzierte er in diesem Jahr seine letzte Vinyl-LP.

Schulze gab 1994 Solo-Konzerte in Lille, Paris und Rom (mit Standing Ovation in Paris, bevor KS auch nur eine Note gespielt hatte). 1995 erfolgten Produktionen und Aufnahmen mit der Pop-Gruppe SNAP!

1996 gab Schulze ein Konzert in Derby, England und 1999 Konzerte am Techno- & Ambient-Festivals in Hamburg und Köln.

Im Jahre 2000 komponierte Schulze die Musik für die Millennium-Feier in Peking, Volksrepublik China.

Im November 2003 gab Klaus Schulze in Polen ein halbstündiges Konzert mit dem Lichtdesigner Gert Hof.

Klaus Schulze erhielt im Jahre 2004 die Rechte früherer Alben von den damaligen Labels zurück und veröffentlicht nun insgesamt 28 Alben auf dem deutschen Label "SPV" neu. Die CDs dieser "Deluxe Edition" sind allesamt in Digipacks, enthalten ausführliche Begleittexte in Deutsch und Englisch, korrigierte bzw. neu abgemischte Stücke sowie Bonusmaterial in Form weiterer Tracks, zusätzlicher CDs oder einer Konzert-DVD.

Im Jahre 2005 ist Klaus an der Bauchspeicheldrüse erkrankt, war auf der Intensivstation und später lange im Krankenhaus. Durch das lange Liegen musste seine Muskelgewebe regenerieren. Mit der im Oktober erschienen "Moonlake" sind 4 lange, sehr perkusionsorientierte Stücke erschienen. Zwei Stücke erlebten bereits im November 2003 in Polen im Rahmen einer gigantischen Liveshow mit Gert Hof ihre Aufführung. Der Name "Moonlake" stammt von dem südlich Salzburg liegendem Mondsee. Beim ersten Stück "Playmate in Paradise" arbeitete Schulze mit dem Musiker Thomas Kagermann zusammen.

Im Februar 2006 wird Schulze voraussichtlich wieder gesundheitlich fit sein.

Klaus Schulzes Big Moog

Klaus Schulzes Big Moog Modularsystem ist einer der legendären Synthesizer der siebziger Jahre. Das aus den Händen von Florian Fricke stammende ca. 100 kg schwere System war während der zweiten Hälfte der siebziger Jahre bis zum Erscheinen des Albums Dig it Schulzes Hauptsynthesizer. Dieser Moog Modularsynthesizer III p mit Sequenzer-Ergänzung B besitzt auf einer Fläche von 1,16 Quadratmeter mehr als 100 Drehknöpfe, Schalter und Verbindungskabel. Durch das programmierbare Doepfer-Interface MCV 24 wurde das System weitgehend midifiziert.

Das System war noch Anfang März 2005 für die The Dark Side of the Moog X in vollem Einsatz.

Bibliographie

  • Michael Schwinn: Klaus Schulze ... eine musikalische Gratwanderung (Buchverlag Michael Schwinn, ISBN 3-925077-04-9, 1986, vergriffen)
  • Klaus Schulze: The Works (ständig aktualisierte Sammlung aller KS-Aktivität. Erhältlich über die KS-Webseite)

Diskographie

Soloalben

  • Irrlicht (1972)
  • Cyborg (1973)
  • Blackdance (1974)
  • Picture Music (1975) - "Deluxe Edition" im April 2005
  • Timewind (1975)
  • Moondawn (1976) - "Deluxe Edition" im Dezember 2005
  • Body Love (Soundtrack) (1977) - "Deluxe Edition" im Juli 2005
  • Mirage (1977) - "Deluxe Edition" im Februar 2005
  • Body Love Vol. 2 (1977)
  • "X" (1978) - "Deluxe Edition" im Februar 2005
  • Dune (1979) - "Deluxe Edition" im Juli 2005
  • ...Live... (Live) (1980)
  • Dig it (1980) - "Deluxe Edition" im April 2005
  • Trancefer (1981)
  • Audentity (1983) - "Deluxe Edition" im Juli 2005
  • Angst (Soundtrack) (1984) - "Deluxe Edition" im Dezember 2005
  • Inter*Face (1985)
  • Dreams (1986) - "Deluxe Edition" im Februar 2005
  • En=Trance (1988) - "Deluxe Edition" im April 2005
  • Miditerranean Pads (1990) - "Deluxe Edition" im Juli 2005
  • The Dresden Performance (Live) (1990)
  • Beyond Recall (1991)
  • Royal Festival Hall Vol. 1 (Live) (1992)
  • Royal Festival Hall Vol. 2 (Live) (1992)
  • The Dome Event (live) (1993)
  • Le Moulin de Daudet (Soundtrack) (1994) - "Deluxe Edition" im Februar 2005
  • Goes Classic (1994)
  • Totentag (opera) (1994)
  • Das Wagner Desaster - Live - (Live) (1994) - "Deluxe Edition" im Dezember 2005
  • In Blue (1995) - "Deluxe Edition" im April 2005
  • Are You Sequenced? (1996)
  • Dosburg Online (1997)
  • Live @ KlangArt 1 (Live) (2001)
  • Live @ KlangArt 2 (Live) (2001)
  • Andromeda (Promo-CD) (2003)
  • Ion (Promo-CD) (2004)
  • Moonlake (2005)
  • Vanity of Sound (2005) (aus Contemporary Works I)

Wahnfried-Alben

  • Time Actor (1979)
  • Tonwelle (1981)
  • Megatone (1984)
  • Miditation (1986)
  • Trancelation (1994)
  • Trance Appeal (1996)
  • Drums 'n' Balls (The Gancha Dub) (1997)

Weitere Veröffentlichungen

  • Macksy (1985)
  • Berlin 1 (1986)
  • Unikat (1989)
  • Face of Mae West (1990)
  • Große Gaukler Gottes (1994)
  • Vas Insigne Electionis (1994)
  • Conquest Of Paradise (1994)
  • Soirée Académique (1996)
  • Les Bruits des Origines (1996)
  • Dédié à Hartmut (1996)
  • Ooze Away (1996)
  • Ein würdiger Abschluß (1996)
  • Dreieinhalb Stunden (1996)
  • Himmel und Erde (1996)
  • Ich esse eine Gurke (1996)
  • Der vierte Kuss (1996)
  • The Schulzendorf Groove (1998)
  • Manikin Jubilee (2002)

'Dark Side of the Moog'-Serie (mit Pete Namlook)

  • The Dark Side of the Moog I (1994)
  • The Dark Side of the Moog II (1994)
  • The Dark Side of the Moog III (1995)
  • The Dark Side of the Moog IV (1996)
  • The Dark Side of the Moog V (1996)
  • The Dark Side of the Moog VI (1997)
  • The Dark Side of the Moog VII (1998)
  • The Dark Side of the Moog VIII (1999)
  • The Dark Side of the Moog IX (2002)
  • The Dark Side of the Moog X (2005)

Sampler

  • Mindphaser (1981)
  • 2001 (1991)
  • History (1988)
  • The Essential 72-93 (1994)
  • Trailer (1999)
  • The Evolution of The Dark Side of the Moog (mit Pete Namlook) (2002)

CD-Sets

  • Silver Edition (10 CDs) (1993)
  • Historic Edition (10 CDs) (1995)
  • Jubilee Edition (25 CDs) (1997)
  • The Ultimate Edition (Sampler) (50 CDs) (2000)
  • Contemporary Works I (10 CDs) (2000) - CD "Vanity of Sounds" als "Deluxe Edition" im Dezember 2005
  • Contemporary Works II (5 CDs, ggf. mit sechster, limitierter Bonus-CD) (2002)

Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern

  • Electronic Meditation (mit Tangerine Dream) (1970)
  • Ash Ra Tempel (mit Ash Ra Tempel) (1971)
  • Join Inn (mit Ash Ra Tempel) (1973)
  • Tarot (mit Walter Wegmüller) (1973)
  • Lord Krishna von Goloka (mit Sergius Golowin) (1973)
  • The Cosmic Jokers (mit The Cosmic Jokers) (1974)
  • Planeten Sit In (mit The Cosmic Jokers) (1974)
  • Galactic Supermarket (mit The Cosmic Jokers) (1974)
  • Sci Fi Party (mit The Cosmic Jokers) (1974)
  • Gilles Zeitschiff (mit The Cosmic Jokers) (1974)
  • Go (mit Stomu Yamashta) (1976)
  • Go Live From Paris (mit Stomu Yamashta) (1976)
  • Go Too (mit Stomu Yamashta) (1977)
  • Dziekuje Poland (Live, mit Rainer Bloss) (1983)
  • Aphrica (mit Rainer Bloss und Ernst Fuchs) (1984)
  • Drive Inn (mit Rainer Bloss) (1984)
  • Transfer Station Blue (mit Michael Shrieve und Kevin Shrieve) (1984)
  • Babel (mit Andreas Grosser) (1987)
  • Friendship (mit Ash Ra Tempel) (2000)
  • Gin Rosé at the Royal Festival Hall (mit Ash Ra Tempel) (2000)
  • tvs2 (mit tvs) (2002)

Remixes von Stücken anderer Künstler